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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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einen Buchenhain abgeschirmt wurde. Eine kleine Herde geflügelter Pferde graste auf einer langen, eingezäunten Weide. Philippa fragte sich, wer wohl auf ihnen ritt. Sie hatte niemals gesehen, dass Wilhelm ein anderes Pferd als seinen schnellen braunen Wallach geritten hätte, und man erzählte sich, dass Prinzessin Constanze sehr zurückgezogen lebe und nur sehr selten den Palast verlasse.
    Wie dumm wir doch in unserer Jugend sind, dachte sie. Und wie verletzlich. Wilhelms Gelächter, als sie ihm ihren Wunsch anvertraut hatte, seine Frau zu werden, hatte ihr das Herz gebrochen, und Mersin hatte mit seinem Zorn zusätzlich Salz in ihre Wunde gestreut. Jener Tag lag nun bereits zwanzig Jahre zurück, doch sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie Wilhelm und Mersin über ihre Figur und ihr Gesicht verhandelt hatten, als wäre sie ein Schaf, das zum Verkauf stand.
    Oder ein geflügeltes Pferd, dessen Wert für die Blutlinien geschätzt werden musste.
    Als sie sich dem Gelände der Akademie näherten, drosselte Soni die Geschwindigkeit und breitete die Flügel ruhig aus. Während sie zur Landekoppel hinabschwebten, spürte Philippa, wie sich die Verantwortung erneut schwer auf ihre Schultern legte, gerade so, als würde sie durch die Erdanziehungskraft noch verstärkt.
    Soni landete mit ein paar schnellen Schritten und galoppierte
mit hängenden Flügeln leicht über das Gras. Rosella kam aus den Stallungen, um sie zu begrüßen.
    »Hatten Sie einen guten Flug, Meisterin Winter?«, fragte sie.
    »Es war wunderschön!« Philippa reichte ihr die Zügel. Rosella berührte die Schulter der Stute und wartete, bis sie die Flügel zusammengefaltet hatte. Erst dann machte sie sich mit Soni auf den Weg zum Stall.
    Philippa duckte sich unter die Bohlen des Zauns hindurch und verließ die Landekoppel. Sie streifte die Handschuhe ab und erschrak, als sie den Ochsenkarren vor der Halle stehen sah, von dem gerade ein großer Mann herabstieg.
    Philippa überquerte den Hof und steckte dabei die Handschuhe in ihren Gürtel. »Meister Hammloh«, sagte sie und machte einen vorsichtigen Bogen um den Ochsen, der mit dem Schwanz die Fliegen vertrieb.
    »Meisterin Winter.« Broh Hammloh lüftete den Hut und verbeugte sich vor ihr. Die respektvolle Geste wirkte ungekünstelt und sehr glaubhaft. Sie hatte beinahe vergessen, wie beeindruckend Broh Hammloh wirkte. Er trug ländliche Kleidung, ein kragenloses Hemd aus grobem Leinen und eine Drillichhose mit einem breiten, abgewetzten Ledergürtel. Diese einfache Kleidung unterstrich nur seine breiten Schultern, die kräftige Brust und die wohlgeformten Muskeln seiner Schenkel. Ihr fiel auf, dass er als einziges Zugeständnis an die weite Reise ein Paar wohl getragener, aber sauber geputzter Stiefel trug.
    »Ich bin überrascht, Sie zu sehen. Es ist doch hoffentlich alles in Ordnung?«, erkundigte sich Philippa.
    »Ich habe etwas herausgefunden, das Sie unbedingt erfahren sollten«, erklärte er unumwunden.

Kapitel 15
    P hilippa hob die Brauen. »Es geht nicht um Ihre Schwes ter? Ich kann Ihnen versichern, dass wir gut für sie sorgen.«
    »Meine Schwester möchte ich ebenfalls sprechen, wenn ich schon einmal hier bin.«
    Philippa deutete mit dem Kopf auf die Halle. »Kommen Sie herein, Meister Hammloh. Ich mache Sie mit der Leiterin bekannt.«
    »Und mein Ochse?«, fragte er.
    »Oh.« Philippa warf einen Blick über den breiten Rücken des Ochsen hin zu den Stallungen, an deren Eingang Rosella und Herbert nebeneinanderstanden und Karren mitsamt Tier staunend anstarrten. »Herbert, das ist Meister Hammloh vom Unteren Hof aus dem Hochland. Er ist Larkyns ältester Bruder«, erklärte sie.
    Herbert nickte Broh kurz zu, eine Geste, die Broh erwiderte.
    »Vielleicht könnten Sie seinem Ochsen ein schattiges Plätzchen suchen«, bat Philippa, »und geben Sie ihm Wasser und etwas Heu.«
    »Gern, Meisterin«, erwiderte Herbert. Geschickt koppelte Broh Hammloh das Tier los, ließ das Joch auf das Kopfsteinpflaster fallen und wickelte sorgfältig die Riemen auf. Er befestigte eine Leine am Halfter des Ochsen und drückte sie Herbert in die Hand, der das Tier wegführte.

    Philippa deutete auf die Halle. »Jetzt kommen Sie herein und berichten Sie mir, was Sie so Dringendes zu erzählen haben.«
    Broh wartete, bis Philippa ihn in Margrets Büro bat und ihn der Leiterin vorstellte. Margret sah so müde aus, als wäre es schon spät am Abend und nicht erst Nachmittag, aber sie begrüßte den Bauern aus

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