Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
gerade einem aufmerksamen David die vielen Vorzüge der knusprigen Suppencroutons der Gebrüder Bedford, als Mr Lukens sich bemerkbar machte.
»Scott, Mr Bristow hat mich gerade gefragt, was es braucht, um in der Werbebranche erfolgreich zu sein. Was meinen Sie?«
»Das ist einfach«, lachte Mr McDaniels und wischte sich den Mund ab, bevor er weitersprach. »Man muss seine Klienten und seine Produkte lieben! Wenn man das nicht tut, ist es nur ein Job, und wenn es nur ein Job ist, hat man keinen Erfolg.«
»Darauf trinke ich«, erwiderte Nigel und hob sein Glas. »Auf die Möglichkeit, Dinge zu tun, die man liebt – wie heißt es noch so schön? ›Wenn man liebt, was man tut, muss man in seinem ganzen Leben keinen einzigen Tag arbeiten? ‹ Haben Sie dem etwas hinzuzufügen, Mr Lukens?«
Mr Lukens hielt einen Moment inne und bedachte Nigel mit einem boshaften Grinsen. Max fand, dass er wie ein kleiner Junge aussah, der dabei erwischt worden war, wie er bei einer nichtigen Angelegenheit gemogelt hatte.
»Oh, ich denke, Scott hat das sehr gut formuliert«, sagte er. »Ein wenig idealistisch vielleicht. Ich neige zu der Auffassung, dass erfolgreiche Werbung die Bereitschaft voraussetzt, sein Publikum zu schockieren. Man muss die Leute überrumpeln und ihren Nerv treffen.«
Mr Lukens strahlte und zuckte die Achseln.
»Meistens hat man nur einen Versuch, um einen Kunden zu gewinnen, also sollte man das Beste daraus machen«, fügte er hinzu, bevor er auf seine Armbanduhr blickte. »Mein Gott, ist es schon so spät? Scott, es tut mir sehr leid, das zu sagen, aber wir müssen ein Flugzeug erwischen.«
Mr McDaniels sah auf seine Uhr, runzelte die Stirn und legte seinen Arm um Max. »Ich fürchte, das ist wahr«, sagte er leise, bevor er noch eine Gabel voll Kartoffeln aß.
Nigel bat Mr Lukens sie am Tor abzusetzen, mit der Begründung, dass sie auf diese Weise wertvolle Minuten für ihre Fahrt zum Flughafen sparen würden. Alle stiegen nacheinander aus dem Wagen und verabschiedeten sich. Nachdem Nigel die Besucherausweise wieder eingesammelt hatte, zog Mr McDaniels Max an sich, umarmte ihn stürmisch und flüsterte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er nach Hause kommen würde.
Max sah, wie die Hecklichter des Wagens zu kleinen, roten Punkten schrumpften, bis sie schließlich ganz verschwanden. David wartete geduldig neben dem Tor, während Nigel eine Hand auf Max’ Schulter legte.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Max«, sagte Nigel. »Ich bin sehr froh, dass du deinen Vater sehen konntest, wenn auch nur für wenige Stunden. Und nun, wenn du nichts dagegen hast, möchte ich, dass du mir alles erzählst, was du über diesen unkontrollierbaren Mr Lukens weißt.«
»Keine Ahnung«, antwortete Max, der gegen ein Gefühl der Schwere in seinem Herzen ankämpfte. »Er scheint nett zu sein... er hat mir sogar etwas geschenkt.«
Nigels Lächeln wurde unsicher.
»Was war es denn, wenn ich so neugierig sein darf?«, fragte der Anwerber.
»Das weiß ich noch nicht«, antwortete Max und zog das schmale Kästchen aus der Tasche. »Er hat gesagt, ich solle es öffnen, wenn ich allein bin.«
»Max«, erwiderte Nigel, »das ist eine eigenartige Bitte. Hast du etwas dagegen, wenn ich es mir einmal ansehe?«
Max schüttelte den Kopf. Nigel nahm ihm die Schachtel ab und entfernte das silberfarbene Geschenkband. Dann ließ er den schwarzen Samtdeckel aufspringen. Max sah etwas Goldenes aufblitzen. In dem Kästchen lag ein juwelenbesetzter Dolch mit einem grünen Griff. Nigel betrachtete den Dolch einen Moment lang, bevor er die Waffe zu erkennen schien. Er riss seine Augen auf und das Blut wich aus seinem Gesicht.
»Du lieber Gott«, murmelte er und tastete nach etwas in seiner Tasche.
»Was ist los?«, fragte Max, während Nigel ein schmales Telefon zutage förderte und hektisch Nummern eintippte. Nigel hob die Hand, um Ruhe zu erbitten.
»Gabrielle? Nigel. Brechen Sie die Mission ab. Gütiger Gott! Abbrechen, abbrechen, abbrechen! Ich werde nachher alles erklären! Ich muss jetzt Schluss machen!«
»Nigel!«, schrie Max. Seine Panik war jetzt so groß, dass ihm schlecht wurde. »Was geht hier vor?«
Nigel beachtete ihn nicht, sondern drückte auf einen weiteren Knopf seines Telefons.
»Hier ist Nigel Bristow, Oberanwerber. Erbitte das Abfangen zweier Personen in schwarzer Mietlimousine auf dem Weg zum Logan Airport. Kennzeichen beginnt mit DL vier zwei... höchste Dringlichkeit! Halten Sie beide
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