Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
bevor er über die Schulter rief: »Keine Ahnung... sechs, vielleicht sieben...«
»Hmmm. Und wie haben deiner Meinung nach die Vyes abgeschnitten?«, fragte Nigel mit einem Kichern. »Mit achtzig Punkten? Vielleicht sogar neunzig? Du musst immer auf den zweiten Vye achten, Max! Immer!«
»Ja, ja«, stöhnte Max, »als würde ich das je wieder vergessen. Wir sehen uns dann später!« Max lief weiter auf das Herrenhaus zu, dessen Fenster jetzt hell und einladend leuchteten.
Als Max die Tür öffnete, sah er die kräftige Gestalt seines Vaters mitten im Foyer. Er trug seinen olivfarbenen Trenchcoat und redete wild gestikulierend auf Mr Lukens ein. Auf dem Boden stand ein großer, in Geschenkpapier eingewickelter Karton. Beide Männer hatten weiße Besucherausweise um den Hals hängen. Als Max eintrat, brach Mr McDaniels mitten im Satz ab und drehte sich um.
»Da ist er!«, rief sein Vater, dessen blaue Augen aufleuchteten. »Da ist ja mein Junge! Überraschung!«
»Dad!«, stieß Max hervor, als er plötzlich fünfzehn Zentimeter vom Boden hochgehoben wurde.
»Uh, du wirst langsam zu groß und schwer, als dass dein alter Dad dich noch hochheben könnte! Bob, bilde ich mir das nur ein, oder ist Max seit August fünfzehn Zentimeter gewachsen?«
»Mindestens dreißig Zentimeter«, meinte Mr Lukens und tippte an seinen Hut. »Schön, dich zu sehen, Max. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Ich hoffe, ich störe nicht … dein Vater war so freundlich, mich nach unserem Geschäftstermin in Boston hierher mitzunehmen. Aber es ist wirklich komisch, wie schwer diese Schule zu finden ist. Ich hätte schwören können, dass sie auf der Karte überhaupt nicht eingezeichnet ist, bis dein Dad sie zu guter Letzt doch noch entdeckt hat! Ich muss wohl alt werden.« Er kicherte und nahm ein schmales, schwarzes Kästchen aus seinem Mantel.
»Hallo, Mr Lukens«, sagte Max und ging auf ihn zu, um ihm die Hand zu schütteln und das Geschenk in Empfang zu nehmen. »Ich freue mich sehr, Sie zu sehen. Danke für das Geschenk.«
»Oh, nicht der Rede wert«, antwortete Mr Lukens mit einer abwehrenden Handbewegung. »Ich hoffe, es gefällt dir. Es ist eine Spur persönlich, daher solltest du es vielleicht erst öffnen, wenn du allein bist.«
Max nickte und schob das Päckchen in seine Tasche.
»Tatsächlich haben wir es Mr Lukens zu verdanken, dass er mich mitgeschleppt hat«, sprudelte Mr McDaniels hervor. »Er hat mir vor einigen Wochen erzählt, dass ich zu dieser Besprechung fahren müsse. Das hier war seine Idee! Ich konnte nur mit Mühe an mich halten, nicht vorher schon auszuplaudern, dass ich zu deinem Geburtstag vorbeikommen würde!«
Nigel schob sich geräuschlos ins Foyer und winkte Max zu.
»Dad«, sagte Max und zupfte seinem Vater am Ellbogen. »Das ist Mr Bristow. Er ist...«
»In der Verwaltung«, unterbrach Nigel ihn, bevor er Mr McDaniels freundlich die Hand schüttelte. »Ich hatte das Vergnügen, Sie am Flughafen kennenzulernen.«
»Natürlich, natürlich«, sagte Mr McDaniels und schüttelte Nigel voller Eifer die Hand. »Wie könnte ich das vergessen? Nigel, darf ich Ihnen Bob Lukens vorstellen, den Oberboss meiner Agentur. Da fällt mir etwas ein, wenn Sie bei der Verwaltung sind, sind Sie wahrscheinlich genau der Mann, den Bob sprechen möchte. Er hat eine Nichte, die daran interessiert wäre...«
»Scott«, fiel Mr Lukens ihm ins Wort, »lassen Sie uns Mr Bristow noch nicht behelligen. Es klingt so, als würde es gleich Abendessen geben. Vielleicht kann Max uns durchs Haus führen, und wir belegen Mr Bristow dann später noch einmal mit Beschlag, bevor wir unseren Flieger erwischen müssen...?«
»Ich habe eine Idee«, erwiderte Nigel. »Erlauben Sie mir, Sie zum Essen einzuladen. Dann kann ich Ihnen in Ruhe alle Ihre Fragen beantworten. Max, wie wär’s, wenn du deinem Dad dein Zimmer zeigen würdest, während ich mit Mr Lukens eine Schnellführung mache? Wir treffen uns dann in zwanzig Minuten wieder hier?«
»Perfekt«, sagte Mr McDaniels und legte einen Arm um Max.
Max hievte den mit Geschenkpapier umwickelten Karton hoch und ging die Treppe hinauf, wo er sich noch einmal umdrehte. Nigel führte Mr Lukens gerade in einen Aufenthaltsraum. Mr Lukens, der höflich lächelte, sah Max und seinem Vater nach, wie sie die Treppe hinaufgingen.
»Also«, sagte Mr McDaniels mit vor Anstrengung gerötetem Gesicht, »bist du überrascht, mich zu sehen? Hast du geglaubt, ich würde deinen Eintritt ins
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