Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Halbjahresprüfungen sind vorbei, und wir haben frei!«
»Juhu!«, jubelte Connor, warf seine Tasche von sich und spurtete los, um eine Frisbeescheibe aufzufangen, die in der Nähe übers Gras glitt. Nachdem er sie gekonnt mit einer Hand geschnappt hatte, wirbelte er herum, um sie einer wartenden Viertklässlerin zuzuwerfen. Er holte jedoch versehentlich zu weit aus, sodass die Scheibe über die Klippe zum Strand hinabflog.
»Tut mir leid!«, schrie er und zuckte zusammen, als eine Schimpfkanonade über ihn hereinbrach. Mit leicht verstörter Miene kehrte er zu David und Max zurück, um seine Tasche zu holen.
Zu dritt gingen sie zum Springbrunnen hinüber, um sich zu ihren Klassenkameraden zu gesellen. Als endlich auch Cynthia erschien, machten die Erstklässler sich auf den Weg in die Stadt. Mr Vincenti, Miss Boon und mehrere andere Lehrer und Erwachsene begleiteten sie.
Max konzentrierte sich ganz besonders auf eine Person – seinen Vater, der sich langsam an das Leben in Rowan gewöhnte und sich ihnen angeschlossen hatte. Sie gingen nebeneinander her und lächelten, während Connor sie unablässig mit Kommentaren über Menschen und Orte unterhielt. Connor lästerte besonders über eine Schülerin, die gerade Miss Boon mit Fragen zu ihrer Magie-Prüfung löcherte.
»Das ist Lucia. Italienerin. Ein Mordstemperament. Sie hat mich praktisch mit Küssen überfallen, als Kesselmaul, das ist ihr Schützling, im Februar gesungen hat. Sie behauptet, der Frosch sei schuld gewesen, aber ich sage nur eins: Chemie ...«
»Sie können sich selbst ein Bild machen, Mr McDaniels«, bemerkte David mit einem Grinsen. »Ich habe ein Foto von den beiden auf meinem PC. Ich benutze es sogar als Bildschirmschoner.«
»Du hast gesagt, du würdest es löschen!«, protestierte Connor, warf einen Blick in Mr McDaniels’ Richtung und lief dunkelrot an.
Max konnte es kaum erwarten, seinem Vater die Stadt Rowan zu zeigen. Er war überglücklich, dass Mrs Richter Ausflüge in die Stadt in Begleitung wieder erlaubte – wenn auch gegen den Protest vieler Lehrer, einschließlich Mr Morrows, der langsam auf dem Wege der Genesung war, aber keinerlei Anzeichen von Reue zeigte. Obwohl Rowan endlose Möglichkeiten für Entdeckungsstreifzüge bot, waren die Schüler monatelang auf dem Grundstück eingesperrt gewesen und hatten langsam eine Art Lagerkoller entwickelt.
Max und seine Freunde warfen ihre Taschen auf einen Haufen am Fuß des Baumes, in den Mr Morrow vor Jahrzehnten seinen Namen eingeritzt hatte. Dann schleppten sie Mr McDaniels in Mr Babels Konditorei, deren Schaufenster der Jahreszeit entsprechend umdekoriert worden war. Es war jetzt geschmückt mit jungen Bäumen aus weißer Schokolade, auf deren Zweige Vogelnester aus Zuckerwatte klebten. Und darin lagen gesprenkelte Schokoladeneier.
Hinter der Theke arbeitete Mr Babel an einer prachtvollen Kathedrale aus Schokokuchen-Scheiben und Schokoladenkacheln.
Max war in die Betrachtung des Schaufensters vertieft, als Mr Babel um die Ecke kam, um sich Scott McDaniels vorzustellen. Sobald Max hörte, dass sein Vater in seine »Verkäuferstimme« verfiel, wusste er, dass er in aller Ruhe zwischen den vielen hundert Süßigkeiten in den Glasvitrinen wählen konnte.
»Oh, du kaufst dir jetzt keine Süßigkeiten!«, schnaufte Sarah und hielt ihm ihre Hand über die Augen. »Oder zumindest erst, nachdem du nächste Woche alle Rekorde gebrochen hast.«
Max funkelte sie mit gespielt finsterer Miene an. Seine Punktezahlen in den Sportfächern hatten sich mehreren Rowan-Rekorden genähert. Sarah hatte die Rolle einer inoffiziellen Trainerin übernommen. Sie quittierte Max’ bösen Blick mit einem Blinzeln, dann wischte sie sich schnell einige Krümel von den Lippen.
»Lass uns nach draußen gehen und uns irgendwo hinsetzen«, schlug sie mitfühlend vor, während Connor und David zerbrochene Schokoladenhasen erstanden, die zum Sonderpreis verkauft wurden.
»Ich bin gleich wieder bei euch«, sagte Mr McDaniels, bevor er die Stimme senkte. »Kannst du fassen, dass er noch nie von den knusprigen Suppencroutons der Gebrüder Bedford gehört hat?«
»Dad, das sind nicht mehr deine Kunden.«
»Ich weiß, ich weiß«, antwortete Mr McDaniels mit einem kläglichen Lächeln und zuckte die Achseln. »Aber das heißt nicht, dass es kein qualitativ hochwertiges Produkt wäre...«
Als sein Vater sein Gespräch mit Mr Babel fortsetzte, stieß Max einen erleichterten Seufzer aus. Dies war das erste
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