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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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»drei« ging Max in die Hocke, um Anlauf zu nehmen, als Alex ihm plötzlich auf den Fuß trat und ihn so am Sprung hinderte. Dann packte er Max am Hinterkopf, schlug ihn mit dem Gesicht gegen den Baumstamm und kletterte ihm auf die Schultern, um von dort aus an den Ast zu springen.
    Max, der sich die Stirn hielt, die wie Feuer brannte, taumelte einen Schritt zurück. Alex hing am Ast und kicherte wie ein Wahnsinniger. Die wütenden Schreie der anderen Kinder beachtete er nicht.
    »Seht ihr?«, krähte er. »Ich habe den Ast als Erster erreicht! Muñoz gewinnt! Muñoz gewinnt!«
    Mit einer schnellen Bewegung sprang Max auf den Ast. Bevor Alex sich rühren konnte, hatte Max ihn auch schon am Hemd gepackt und mit einer Hand hochgehoben, sodass er über dem Boden baumelte. Alex zappelte hilflos.
    »Jungs!«
    Die Stimme schien von weit weg zu kommen und unwichtig zu sein. Max konzentrierte seine gesamte Aufmerksamkeit auf den Schläger, den er wie eine Stoffpuppe gepackt hielt. Alex hatte aufgehört, sich zu wehren, und sah Max lediglich mit einer Mischung aus Schrecken und Angst an.
    »Jungs!«
    Es war Miss Boon, die von der anderen Seite des Platzes mit vor Zorn heiserer Stimme rief. Ihre Magie-Lehrerin kam mit schnellen Schritten auf sie zugelaufen. Ihr Gesicht war bleich vor Wut. Die anderen Kinder machten den Weg für sie frei. Als die Lehrerin den Baum erreicht hatte, verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah böse zu den beiden Jungen hoch.
    »Mr McDaniels! Ziehen Sie Mr Muñoz auf den Ast hinauf. Und danach klettern Sie beide auf der Stelle herunter! Auf der Stelle!«
    Widerstrebend zog Max Alex auf den Ast hoch und erlaubte es dem Zweitklässler, sich am Stamm festzuhalten. Alex murmelte schwer atmend »Spinner«, bevor er zu einem tieferen Ast kletterte und heruntersprang. Max kam einen Moment später nach unten.
    Miss Boon zeigte drohend mit dem Finger auf die beiden Jungen. »Ihr kämpft miteinander? Ihr protzt außerhalb der Schule mit euren Fähigkeiten? Was um alles in der Welt ist in euch gefahren, euch so idiotisch zu benehmen? Wisst ihr nicht, was passieren könnte, wenn man euch sieht? Habt ihr auch nur einen Augenblick darüber nachgedacht, dass man euch sehen könnte?«
    Miss Boon blickte von einem zum anderen und ihr Zorn machte langsam eiskalter Gelassenheit Platz.
    »Er hat versucht, mich umzubringen«, rief Alex anklagend. »Sie haben ihn gesehen, Miss Boon!«
    »Seien Sie still, Mr Muñoz. Ich brauche keine Kristallkugel, um zu sehen, dass Ihre Zwangslage etwas mit der blutigen Beule an Mr McDaniels’ Stirn zu tun hat. Hat einer von Ihnen etwas Vernünftiges zu seiner Verteidigung zu sagen?«
    »Es tut mir leid«, erwiderte Max leise. Er hatte Miss Boon noch nie zuvor so wütend gesehen.
    »›Tut mir leid‹ reicht nicht!«, fuhr sie ihn an. »Dies wird eine ernsthafte Bestrafung nach sich...«
    Genau in diesem Moment hörten sie einen Mann verzweifelt um Hilfe schreien. Miss Boon sah die beiden Jungen noch einen Augenblick lang an, bevor sie sich zur Konditorei umdrehte, aus der soeben Max’ Vater und Mr Babel gestürzt kamen. Eine Sekunde später quoll eine hüfthohe Lawine geschmolzener Schokolade durch die Tür und ergoss sich auf den Gehsteig.
    »Hilfe!«, rief Mr Babel abermals. Gerade als Miss Boon und die Kinder die beiden Männer erreicht hatten, wurde die fast fertige Kathedrale zur Tür hinausgeschwemmt und von einem Schokoladen-Strudel verschlungen.
    »Was ist passiert?«, rief Miss Boon, während sie die Straße nach Touristen absuchte. Aus dem Café und der Pizzeria kamen etliche ältere Schüler und Lehrer herbeigeeilt, darunter auch Mr Vincenti.
    »Ich habe keine Ahnung!«, keuchte Mr Babel. Er watete zur Tür hinüber und versuchte erfolglos, mit seinem Körper dem Schokoladen-Strom Einhalt zu gebieten. Als die Bäumchen aus weißer Schokolade an ihm vorbeiglitten und ebenfalls zu versinken begannen, stöhnte er. »Ich weiß nicht einmal, woher all diese Schokolade gekommen ist!«
    »Ist die Luft rein, Joseph?«, fragte Miss Boon.
    »Ich denke, ja, Hazel«, stieß Mr Vincenti atemlos hervor, während er einem Drittklässler einen Becher entriss, den der Junge eifrig mit Schokolade füllen wollte. Dann reichte er den Becher Mr McDaniels, der sogleich neugierig hineinspähte.
    Miss Boon blickte ein letztes Mal die Straße entlang, bevor sie die Hand hob und einige Worte murmelte. Die Schokolade hörte auf, auf die Straße hinauszuquellen, und wurde auf der Stelle hart.

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