Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
nicht.«
KAPITEL 7
Ein volles Haus
N ach ihrer Rückkehr ins Herrenhaus wurden die Erstklässler in fünf Klassen eingeteilt. Max’ Klasse wurde nach oben in die Bacon-Bibliothek geschickt, wo die nassen Kinder sich um den Kamin scharten. Die Bibliothek lag im zweiten Stock mit Fenstern nach Süden. Max konnte von dort einen großen Sportplatz sehen. Er wandte sich vom Fenster ab und betrachtete die Bücherregale: Es gab Abteilungen für Philosophie, für Kunst und Literatur. Tausende von Büchern säumten die Regale.
Während der Regen seine Klassenkameraden vollkommen durchweicht hatte, war Max nur ein wenig feucht geworden. Er und Nick waren oben im Baum geblieben, bis sie die Glocken des Alten Tom gehört hatten. Die Kinder hatten ihre Schützlinge in Nolans Obhut zurückgelassen und waren dann durch das Tor zum Haus zurückgerannt. Der Regen war inzwischen in Sturzbächen vom Himmel gefallen.
Die Tür zur Bibliothek öffnete sich, und herein kamen die junge Frau und der alte Mann, die Max im Gespräch mit Mrs Richter gesehen hatte. Der Mann hatte ein geduldiges Gesicht, eine Brille mit dicken Gläsern und einen sorgfältig gestutzten, weißen Bart. Die Frau, die ihr braunes Haar kurz trug, war sehr viel jünger. Sie war recht hübsch, wirkte jedoch mit ihrer Brille mit den kleinen, rechteckigen Gläsern sehr ernst und wie eine Gelehrte. Sie blätterte einen Stapel Papiere durch.
»Also schön, Kinder, kommt alle her zu mir«, sagte der Mann und blickte auf.
Mit einigem Widerstreben lösten die Schüler sich von dem warmen Feuer und suchten sich Plätze in der Nähe des Mannes. David, der von Hustenanfällen geschüttelt wurde, rieb sich die Nase.
»Bist du David?«, fragte der Mann.
David nickte.
»Du solltest vielleicht in der Nähe des Feuers bleiben«, sagte der Mann mit einem freundlichen Lächeln, bevor er sich an den Rest der Klasse wandte.
»Hallo. Ich bin Joseph Vincenti und das ist Hazel Boon. Ich bin der Fachbereichsleiter für Gerätekunde, und Miss Boon ist Referendarin für Magie.«
Max sah Miss Boon an. Ihr Name kam ihm bekannt vor. Plötzlich fiel ihm wieder ein, dass Nigel ihm etwas von ihr erzählt hatte: Sie hatte bei ihrer Prüfung als Potentielle den Rekord für das Auslöschen von Flammen aufgestellt. Jetzt saß sie geduldig da, die Arme vor der Brust verschränkt.
»Als eure Klassenlehrer haben wir die Aufgabe, uns um euch zu kümmern und dafür Sorge zu tragen, dass ihr Fortschritte macht. Wir werden eure Berater sein, bis ihr am Ende eures dritten Jahres anfangt, euch zu spezialisieren. Dann werdet ihr einen Lehrer an die Seite gestellt bekommen, der euer Spezialgebiet unterrichtet. Miss Boon?«
Miss Boon blickte auf, und Max stellte verblüfft fest, dass ihre Augen unterschiedliche Farben hatten; eines war braun, die andere strahlend blau. Sie sah die Schüler mit feierlicher Miene an. Max wurde nervös, als ihr Blick auf ihm ruhte.
»Hallo. Es ist mir eine große Ehre, dass man mich zu eurer Klassenlehrerin ernannt hat. Ihr seid meine erste Klasse. Die Anwerber haben in den höchsten Tönen von euch geschwärmt, daher erwarte ich große Dinge von euch. Große Dinge verlangen jedoch harte Arbeit. Daher erlaubt mir, euch ohne weitere Umschweife eure Stundenpläne auszuhändigen.«
Miss Boon ging um den Tisch herum und verteilte die laminierten Papiere. Max schüttelte ungläubig den Kopf. Während die Schüler mit leisem Stöhnen und geraunten Bemerkungen ihre Stundenpläne betrachteten, wurde eine Viertelstunde lang kaum gesprochen. Cynthia war die Erste, die die Hand hob.
»Verstehe ich das richtig? Mein Tag beginnt morgens um halb sieben und dann habe ich zehn Stunden Unterricht? Und zusätzlich muss ich mich um meinen Schützling kümmern?«
»Das ist korrekt«, antwortete Miss Boon und trat vor den Kamin, um das Feuer zu schüren. »Rowan hat einen anspruchsvollen Lehrplan. Und gewisse Fächer wie Sport, Sprachen und Magie müssen jeden Tag unterrichtet werden.«
Max starrte auf den Tisch, während Miss Boon und Mr Vincenti Fragen nach Schwierigkeitsgrad, Zensuren und Unterrichtsmaterialien beantworteten.
Für Max war der einzige Lichtblick, dass es in Rowan keine festgelegte Zeit fürs Schlafengehen gab. Aber seine Freude verging wieder, als ihm klar wurde, dass er seine ganze Freizeit aufs Lernen verwenden musste. Schließlich entließen die beiden Lehrer sie und erklärten, dass sie bis zum Abendessen freihätten, um das Haus und das Schulgelände zu
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