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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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wachzurütteln, aber das Tier rührte sich nicht. Als sein Name noch einmal aufgerufen wurde, schob er die Hände unter das Lymrill und hob es hoch wie ein Kleinkind. Während er nach vorn eilte, bemerkte er aus den Augenwinkeln, dass Nick hellwach war. Max hatte sich gerade ein ziemlich übles Schimpfwort für Nick ausgedacht, als er vor YaYa stand. Die Ki-Rin-Frau überragte Mrs Richter. Max reichte ihr nicht einmal bis zur Schulter. Ihre Augen blickten auf ihn wie große Unterteller, in denen Milch schwamm. Max drückte Nick fester an sich.
    »Max McDaniels, Nick hat dich zu seinem Beschützer und Hüter erkoren. Möchtest du seine Entscheidung anfechten?«
    Max’ Stimme klang sehr leise, als er antwortete. »Nein.«
    »Indem du mit deinem Namen im Buch des Sanktuariums unterschreibst«, fuhr YaYa fort, »gelobst du hiermit, für Nick zu sorgen und dich nach deinem besten Vermögen um ihn zu kümmern. Wisse, dass treuer Dienst freundlich vergolten wird, Unbeständigkeit aber zur Aberkennung und Schande führen wird. Nimmst du diesen Schützling an?«, fragte YaYa geduldig.
    »Ja«, sagte Max. »Ich werde mich um Nick kümmern.«
    Mrs Richter legte ihm zur Unterschrift ein sehr altes Buch vor. Ein Blick auf das brüchige Pergament verriet ihm, dass das Gelöbnis bereits in schwarzer Schrift dort eingetragen war. Am unteren Rand der Seite befand sich eine schwarze Linie und daneben das Siegel von Rowan. Max unterzeichnete mit seinem Namen und war verblüfft, dass darunter das Datum erschien. Mrs Richter lächelte und bedeutete ihm, zu den anderen zurückzukehren.
     
    Die restlichen Unterschriften wurden geleistet – nur als Omar an die Reihe kam, gab es einen Zwischenfall. Er hatte das Pech, von Tweedy auserwählt worden zu sein, dem Hochlandhasen, der lautstark gegen einen Vertrag mit einem Minderjährigen protestierte. Der Hase war erst zufrieden, als ihm gestattet wurde, seine Pfote in Tinte zu tauchen und ebenfalls in dem Buch zu unterzeichnen. Die ganze Prozedur war für Omar so peinlich, dass er ständig mit großer Sorgfalt seine Brille putzte.
    Als alle Schüler ihre Unterschriften geleistet hatten, gaben Nolan und seine Assistenten jedem ein dunkelblaues Büchlein. Max las die silberfarbene Schrift auf dem Einband: DAS LYMRILL: NATURGESCHICHTE, LEBENSWEISE UND PFLEGE.
    Er wollte das Buch gerade aufschlagen, als Nolan die Schüler entließ, damit sie für den Rest des Morgens das Sanktuarium erkunden konnten. Die Schüler strömten mit ihren Schützlingen in verschiedene Richtungen davon. Max sah Connor hinter Kyra herlaufen. Der weibliche Faun sprintete gerade auf einen Kiefernwald zu. David und Maya hatten sich nicht gerührt. Sie lag noch immer auf seinem Schoß, die goldenen Augen zu Schlitzen zusammengepresst. Lucia ging mit Kesselmaul auf die Lagune zu, wo der rote Bullenfrosch gleich ins Wasser klatschte. Orion hatte Rolf gestattet, auf seinen Rücken zu klettern, und die beiden trotteten zu den Dünen hinüber.
    Nicks Schwanz zuckte, und er preschte in die Richtung der Bäume los, die beim Tor des Sanktuariums standen. Dabei flogen Erdklumpen hoch in die Luft. Als Max das Dickicht erreicht hatte, war das Lymrill nicht mehr zu sehen. Erste Regentropfen fielen und Donner grollte über den Hügeln. Max strich sich über die Arme und trat unter einen großen Baum mit gewundenem Stamm. Zehn Minuten lang ging er dort auf und ab und spähte tief ins Unterholz, um eine Spur von Nick zu entdecken. Gleichzeitig lauschte er, ob er das verräterische Rasseln von Nicks Schwanz hören konnte. Es regnete jetzt heftiger. Max trat vor Enttäuschung gegen einen Baum.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich meinen Schützling gleich am ersten Tag verliere!«
    Eine Stimme ganz in der Nähe erschreckte ihn.
    »Wenn du nach deinem Lymrill suchst, es ist direkt über dir.«
    Max blickte nach oben. Und tatsächlich: Nick hockte auf einem knorrigen Ast. Als er merkte, dass Max ihn erspäht hatte, begann sein Schwanz zu schlagen, doch das Rasseln war in der leichten Brise nur schwach zu hören. Max drehte sich um, um herauszufinden, wer gesprochen hatte.
    »Wer hat das gesagt?«
    »Ich.«
    Eine dicke Gans kam aus dem Laubengang gewatschelt, gefolgt von einem Dutzend kleiner Gänschen, die neugierig zu schnattern begannen. Während sie alle gemächlich vorbeischlenderten, drehte die Gans sich um und senkte den Schnabel.
    »Ich bin Hannah. Ich würde ja liebend gern ein Schwätzchen mit dir halten, aber es ist Essenszeit, und

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