Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
die eine hervorragende Torhüterin war, sich aber erst noch an derart harte Schüsse gewöhnen musste. Die Erstklässler fingen sich wieder, nachdem einer ihrer Stürmer infolge einer plötzlichen Welle im Spielfeld, die den gegnerischen Torwart von den Füßen riss, ein unglaubliches Tor erzielte. Als die Erstklässler erneut angriffen, feuerte das Publikum sie lautstark an, aber Alex nahm Sarah den Ball ab und spielte einen langen steilen Pass, der schnell zu einem weiteren Treffer führte. Bevor das Spiel fortgesetzt wurde, lief Alex zu Sarah und flüsterte ihr mit einem boshaften Gesichtsausdruck etwas zu. Max befürchtete, dass sie die Beherrschung verlieren und hinter ihm herrennen würde, aber Rolf wechselte sie in diesem Moment gegen einen anderen Spieler aus.
Obwohl die Zweitklässler in Führung lagen, begannen sie im Verlauf der ersten Halbzeit, miteinander zu streiten. Max gewann den Eindruck, dass ihnen ein Spielstand von drei zu eins peinlich war. Sie blafften einander an oder fluchten, wann immer es den Erstklässlern gelang, ihnen den Ball abzunehmen oder das Leder über längere Zeit in ihrem Besitz zu halten, was das Publikum unweigerlich mit Beifall quittierte. Max bekam die veränderte Stimmung bald selbst zu spüren, als er mit zwei Zweitklässlern auf den Ball zuspurtete. Von einem von ihnen wurde er mit einem heftigen Ellbogencheck beiseitegestoßen, während die andere mit dem Ball davonstürmte. Max verfolgte die ballführende Spielerin über eine Reihe schräg geneigter Buckel, als Monsieur Renard die erste Halbzeit abpfiff.
»Du darfst dich nicht einfach so wegdrängen lassen«, keuchte Rolf, der zu Max aufschloss, während sie alle zu ihrem Tor liefen. »Du musst aggressiver sein, oder ich nehme dich raus.«
»Das ist Fußball!«, blaffte Max ihn verärgert an. »Keine Kampfsportart!«
»Erklär das den anderen«, gab Rolf zurück.
Als die zweite Halbzeit begann, war Max davon überzeugt, dass Monsieur Renard die Feldeinstellungen verändert hatte. Die Erdbewegungen wurden drastischer und weniger berechenbar. Ganze Bereiche hoben und senkten sich wie kleine Gebirgszüge und Grabenbrüche. Max verfolgte einen Ball, der über seinen Kopf flog, und als er sich umdrehte, stand er plötzlich vor einer zwei Meter hohen Wand. Er hievte sich auf die andere Seite, musste aber erkennen, dass ein Verteidiger der Zweitklässler den Ball vor ihm erreichte. Der Ball wurde über seinen Kopf zurückgegeben. John Buckley, der Kapitän der Zweitklässler, fing ihn mit der Brust ab, trickste den Ausputzer mit einer Körperdrehung aus und schob den Ball an Cynthia vorbei ins Netz. Die Menge jubelte, während John von seinen Mannschaftskollegen beglückwünscht wurde.
Fünf Minuten später dribbelte Max den Ball und versuchte, Sarah in der gegnerischen Hälfte zu entdecken, als er plötzlich von Alex angerempelt wurde. Alex nahm ihm den Ball ab und rannte auf Cynthia zu. Alex täuschte überzeugend nach rechts an, bevor er das Gewicht auf den anderen Fuß verlagerte und den Ball in die linke Ecke schoss, womit er Cynthia vollkommen verwirrte. Max beobachtete unglücklich, wie der Ball an ihr vorbeirollte. An diesem Tor war er schuld. Monsieur Renard verkündete der jubelnden Menge mit lauter Stimme den neuen Spielstand. Alex riss die Faust hoch und rief Cynthia etwas zu.
Trotz Rolfs hektischer Bemühungen, ihnen Mut zu machen, fand Max, dass die Erstklässler langsam erlahmten. Diese Gedanken waren jedoch sofort vergessen, als ein Zweitklässler plötzlich einen langen Pass auf John spielte. Max rannte los, überholte den älteren Jungen und wollte den Ball gerade an Rolf weitergeben, als ihm von hinten die Beine weggerissen wurden und er auf den Rasen krachte. Ein scharfer Schmerz schoss durch sein Bein. Er sah Alex lachend hinter John herlaufen, der den Ball jetzt auf Cynthia zudribbelte.
Max beobachtete sie einen Moment lang. Dann erwachte wieder dieses lauernde Etwas in ihm. Er sprang auf, biss die Zähne zusammen und rannte hinter den beiden anderen Jungen her. Immer schneller und schneller flogen seine Beine, und der Wind peitschte ihm ins Gesicht, während die Trikots, die er jagte, wieder größer erschienen. Die Entfernung zwischen ihnen verringerte sich mit verblüffender Geschwindigkeit. Max war noch nie so schnell gelaufen. Das Blut pulsierte in seinem Kopf.
Alex wirkte schockiert, als Max sich mit Ellbogeneinsatz an ihm vorbeidrängte, John den Ball abjagte und damit in entgegengesetzter
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