Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Lymrill daran zu hindern, auf das Spielfeld zu laufen. Nick wurde in die Obhut zweier recht nervös wirkender Ehemaliger gegeben, und Nolan scharte die anderen Schützlinge um sich, damit sie das Spiel vom Rasen aus verfolgen konnten.
Monsieur Renard kam auf das Feld und hob die Arme, um die Menge um Ruhe zu bitten. Max hatte ein merkwürdiges Gefühl im Magen. Mehrere tausend Zuschauer klatschten und plapperten durcheinander, während sie in kleinen Programmheftchen blätterten und Namen und Spielernummern Gesichtern zuordneten. Dann dröhnte Monsieur Renards Stimme magisch verstärkt über das Feld.
»Meine Damen und Herren, willkommen beim diesjährigen Halloween-Match zwischen den Erst- und Zweitklässlern!«
Das Publikum brach in begeisterten Beifall aus. Nick zitterte so heftig, dass Nolan ihn den beiden Ehemaligen abnehmen musste. Der Mann runzelte finster die Stirn, zog seinen Kamelhaarmantel aus und hielt ihn hoch, um die total zerfetzten Ärmel zu betrachten. Max zuckte zusammen, wandte sich aber dann wieder zu Monsieur Renard um, der die Aufmerksamkeit der Zuschauer sehr zu genießen schien. Mit einer theatralischen Verbeugung deutete er auf die aufgeregten Erstklässler.
»Diese kleinen Tröpfe sind erst vor zwei Monaten hier eingetroffen, fett und weich wie Butterflöckchen!«, sagte der Sportlehrer.
Während Max und seine Mannschaftskameraden erröteten, brach die Menge in Gelächter aus.
»Sie sollten nicht lachen!«, schalt Monsieur Renard die Zuschauer. »Ich sehe auch einige Butterflöckchen unter Ihnen. Da wäre vielleicht auch ein Aufbautraining angebracht«, fuhr er trocken fort und drohte spielerisch mit dem Zeigefinger, wobei er zu mehreren rundlichen Frauen hinüberschaute, die sich eine karierte Decke teilten. Eine von ihnen stand auf und rief zum Entzücken der Ehemaligen mit geballter Faust: »Nie wieder!«
Der Lehrer sprach weiter. »Ja, erst vor zwei Monaten sind sie hier eingetroffen, aber wie Sie sehen werden, haben sie bereits das eine oder andere gelernt. Bitte heißen Sie sie herzlich willkommen, wie es in Rowan üblich ist.«
Max blinzelte in die Morgensonne und versuchte, im Publikum bekannte Gesichter zu erkennen, während die Menge freundlich applaudierte.
»Und hier unsere Zweitklässler«, sagte Monsieur Renard und trabte zur anderen Mannschaft hinüber. »Wer kann sie vergessen? Ah, die ›mittleren Kinder‹ von Rowan. Bei diesem Spiel genießen sie mein volles Mitgefühl – stets abgestempelt als die Schurken, die Tunichtgute, die Tyrannen, während sie gegen unsere armen, unschuldigen Erstklässler antreten... es ist nicht fair, oder?«
Die Zweitklässler lachten und schüttelten den Kopf.
»Ja, hm, auch wenn es nicht fair sein mag, so ist das Leben eben, nicht wahr?« Monsieur Renard schniefte. »Ich wünsche beiden Mannschaften viel Glück. Gebt euer Bestes und seid faire Sportler. Und, ähm, ein fröhliches Halloween euch allen!«
Die Zuschauer applaudierten. Vier Satyrn bliesen am anderen Ende der Tribüne auf ihren Trompeten einen Tusch. Max holte tief Luft, lief aufs Spielfeld und legte die Hand auf die der anderen, während Rolf die Truppe um sich scharte. Rolf sprach von Dingen wie »Stolz« und »sie sind nur ein Jahr älter«, aber Max konzentrierte sich vor allem darauf, seine Nervosität zu überwinden. Er sah Alex Muñoz, der mit den Zweitklässlern auf den Platz kam und mit seinen Mannschaftskameraden redete, während er sich zur Seite beugte und Dehnübungen machte. Alex fing Max’ Blick auf und schüttelte den Kopf, als habe er Mitleid mit Max.
Das Spielfeld bäumte sich unter ihnen auf, kaum dass Monsieur Renard das Spiel angepfiffen hatte. Ein mit dem Ball vorbeistürmender Zweitklässler rempelte Max um und passte kurz auf einen Flügelstürmer. Der nahm den Ball an und spielte ein paar kurze Pässe, um eine Lücke in der Abwehr der Erstklässler aufzudecken. Alex Muñoz kam vom Mittelfeld herbeigelaufen, erwischte einen scharf gespielten Pass und gab einen Schuss auf das Tor ab, bevor Rolf den Ball wegtrat.
Sobald das Spiel erst einmal begonnen hatte, vergaß Max seine Furcht und beobachtete das Geschehen. Er spielte im Mittelfeld, aber Rolf bat ihn, sich auf die Verteidigung zu konzentrieren, weil er vermutete, dass die Zweitklässler schon in einem frühen Stadium des Spiels versuchen würden, sie zu demoralisieren.
Rolf hatte recht. Die Zweitklässler erzielten zweimal in rascher Folge Treffer gegen eine sichtlich frustrierte Cynthia,
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