Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
Davids Rucksack zu packen. »Ich vermute, dass jemand uns von hier fortbringen wird?«
»Ja, ja, selbstverständlich«, erwiderte Dr. Rasmussen und warf noch einen Blick auf Brams Schlüssel, bevor die Lasche des Rucksacks geschlossen wurde. »Das ist das Mindeste, was wir tun können. Wohin wollen Sie denn? Wir haben eine Vielzahl von Optionen via Tunnel.«
»Und wie sehen die aus?«, fragte Cooper, während er sich das getrocknete Blut vom Kinn wischte.
Dr. Rasmussen zählte sie an den Fingern ab.
»Unmittelbare Optionen sind Prag, Venedig, Budapest, Amsterdam, Brüssel, London und Berlin.«
»Welche dieser Städte leisten noch Widerstand?«
»Die meisten sind erobert; die Lage in Brüssel und Prag ist immer noch heikel.«
»Dann Amsterdam«, sagte Cooper und schwang sich Davids Rucksack über die Schulter. »Die Aufmerksamkeit des Feindes wird in den Städten, in denen es aktiven Widerstand gibt, stärker sein.«
Der Agent drehte sich um und zeigte mit dem Finger auf Dr. Rasmussen.
»Und ich will, dass dieser Peilsender aus Mr Mc Daniels entfernt wird«, fügte der Agent hinzu. »Sofort.«
Als Dr. Rasmussen die Stirn runzelte, sah Max seinen Vater an.
»Oh, na schön«, sagte er und drückte mehrere Tasten auf der Tastatur seines Computers.
Mr McDaniels entfuhr ein lang gezogener Rülpser, der ihn anscheinend selbst überraschte.
»Bitte entschuldigen Sie«, murmelte er und rieb sich den Bauch. Er blinzelte mehrmals, dann würgte er plötzlich und hielt sich dabei an der Tischkante fest.
»Dad!«, rief Max und rannte zu seinem Vater hinüber.
»Er wird sich gleich erholen«, sagte Dr. Rasmussen. »Die Extraktion ist ein wenig unangenehm, aber harmlos.«
Mr McDaniels verzog das Gesicht wie ein Kleinkind, das Hustensirup trinken muss.
»Es kriecht«, stieß er hervor. »Es kriecht meine Speiseröhre hinauf!«
Ein gewaltiges Grummeln kam aus seinem Bauch. David rückte ein wenig von ihm ab. Dann stieß Mr McDaniels noch einen gewaltigen Rülpser aus und spie eine Silberkugel aus, die nach einer beeindruckenden Flugbahn wenig pietätvoll auf dem Kopf des Golem landete. Winzige Haken zogen sich in das Gerät zurück und sein kleines grünes Licht erlosch langsam.
»Puh!«, sagte Mr McDaniels und lockerte seinen Gürtel. »Ich könnte ein Bier gebrauchen.«
»Wenn Sie es nicht so eilig hätten, würden wir Ihnen Ihren Wunsch gern erfüllen«, erwiderte Dr. Rasmussen, bevor er sich zu den Monitoren umdrehte. Er löschte alle Bilder auf dem Schirm bis auf eins – es zeigte einen Mann mittleren Alters, der in einem riesigen, mit Computern gefüllten Raum saß. Im Hintergrund waren viele Ingenieure emsig bei der Arbeit.
»Hallo, Sunil«, sagte Dr. Rasmussen. »Danke, dass Sie in meiner Abwesenheit meine Post entgegengenommen haben. Ich wüsste gerne, auf welche Zahlen sich unsere Opfer belaufen.«
Der Mann nickte mit ernstem Gesicht.
»Siebenundneunzig Tote, zweiundfünfzig Verletzte und eine verschwundene Person.«
»Dr. Braden, nehme ich an?«
»Ja, Sir. Darf ich fragen, warum Sie sich dafür entschieden haben, die Haupttore zu öffnen, Sir?«
Das dünne Lächeln auf Dr. Rasmussens Gesicht erlosch.
»Wovon reden Sie?«
»Die Haupttore, Sir. Sie werden in diesem Moment geöffnet.«
»Schließen Sie sie!«, befahl Rasmussen.
»Sir, Sie wissen so gut wie ich, dass sie erst zur Gänze geöffnet werden müssen, bevor man sie wieder schließen kann.«
Rasmussen fluchte und schaltete auf ein anderes Bild um. Durch eine Kamera in der Haupteingangshalle beobachtete Max, wie die großen Tore der Pyramide nach außen aufschwangen. Jeder der Torflügel war weit über dreißig Meter hoch und glitt auf Schienen, die von Maschinenöl glänzten. Max staunte, wie glatt sie funktionierten – jede Tür musste eine Million Pfund wiegen, und doch öffneten sie sich völlig geräuschlos.
»Was ist das da?«, fragte Dr. Rasmussen, der mit zusammengekniffenen Augen ein auf und ab hüpfendes Feld aus Lichtern jenseits der Tore beobachtete.
Max sog scharf die Luft ein.
»Fackeln«, sagte Cooper. »Tausende.«
»Oh mein Gott«, murmelte Rasmussen. »Sunil, geben Sie Notfallcode zehn aus. Alle Bewohner haben sich ohne Verzögerung in den nächstgelegenen seismischen Bunker zu begeben.«
Der Mann nickte und sein Bild verschwand vom Schirm.
»Unsere Verteidigungsmechanismen sind überwunden oder außer Funktion gesetzt«, flüsterte Rasmussen. »Wir stehen offen wie ein Scheunentor.«
Max starrte das
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