Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
müssen.«
»Beeilen Sie sich und geben Sie mir eine Karte.«
Die zitternde Ingenieurin tippte auf mehrere Tasten und
hielt dem Agenten einen handflächengroßen Computer hin, den er ihr sofort entriss. »Bleiben Sie hier«, befahl er, bevor er zur Tür hinausschlüpfte. Max hörte schnelle Schritte den Korridor hinuntereilen, bevor die Türen verschlossen und verriegelt wurden.
»Wie weit ist es?«, fragte Miss Boon.
»Mindestens zwei Kilometer«, antwortete die Frau und holte tief und bebend Atem.
»Oje«, sagte Miss Boon leise. Sie beobachtete ängstlich die Bilder, die Rasmussen eins nach dem anderen auf den Schirm holte.
Eine glänzende Schweißperle rollte wie ein Ball über Rasmussens glatten Kopf und landete auf dem Kragen seines Hemdes. Er riss sein Telefon hoch.
»Dr. Friedman, wo ist Dr. Braden?«
Die Antwort gefiel ihm anscheinend nicht; das Gerät wurde auf die glänzende Tischplatte geschmettert. Brams Talisman blitzte auf. Dr. Rasmussen zeigte anklagend auf den Talisman und dann auf David.
»Du verursachst das, nicht wahr? Du verursachst all dies!«
David zuckte unter der Anklage zusammen.
»Natürlich nicht«, antwortete er leise.
»Ha!«, höhnte Dr. Rasmussen und schlug auf den Tisch. »Afriten und Dämonen und Zauberer – ihr seid alle gleich. Man sollte euch alle ausrotten.«
»Scht!«, zischte Dr. Bhargava, als etwas Dunkles die Treppe zu den Schlafsälen hinaufjagte und darin verschwand. Es war Cooper.
Max fand die darauf folgende Wartezeit unerträglich. Er ging vor dem Tisch auf und ab und beobachtete den Bildschirm, während sein Puls flatterte wie der eines Kaninchens. Draußen vor der Tür konnte er die vielen Schritte
verzweifelter Ingenieure hören, die Zuflucht suchten. Dr. Rasmussen ignorierte sie und konzentrierte sich stattdessen auf die vor dem Kinderschlafsaal stationierte Kamera.
In der Dunkelheit unter dem Bogengang bewegte sich etwas.
Ein dicker Schlangenleib wölbte sich in den Flur hinaus. Einen Moment später erschien Cooper und zerrte den aufgeblähten Leib der Lamia die Treppe hinunter, wo er in einem schlaffen Hügel aus Fleisch, Haaren und Schuppen liegen blieb. Dann drehte der Agent sich um und trat wieder zu der Tür und versiegelte sie mit einem kreiselnden Energienebel, der sich wie ein dünner Film öligen Wassers über die Öffnung zog. Anschließend hielt er kurz inne, um in den Computer zu schauen, bevor er die Stufen hinunterrannte und verschwand.
»Gott sei Dank«, murmelte Dr. Rasmussen und griff nach einer Wasserflasche.
»Wo geht er jetzt hin?«, fragte Dr. Bhargava und suchte die Bildschirme ab.
»Ich denke, er macht sich auf die Suche nach diesem Afriten«, flüsterte Miss Boon. Die Lehrerin saß sehr aufrecht da und starrte auf die primitiven Züge des Golems.
»Nun, er ist eindeutig ein mutiger Mann«, bemerkte Dr. Rasmussen. »Das muss ich ihm lassen. Obwohl ich keine Ahnung habe, was dieses Messer ihm gegen einen Afriten nutzen soll. Ich habe nie recht verstanden, warum Ihre Leute eine solche Vorliebe dafür haben.«
»Das ist ganz einfach«, erwiderte Max und funkelte den Mann an. »Jeder kann eine Waffe abfeuern oder auf einen Knopf drücken, Dr. Rasmussen. Aber ein Messer? Man muss nahe an seinen Gegner herankommen, um ein Messer zu benutzen. Es erfordert echtes Geschick und Mut. Davon haben Sie natürlich keine Ahnung.«
»Belehre mich nicht, Junge.«
»Cooper hatte recht«, blaffte Max, während er den Blick über die versammelten Ingenieure und Soldaten gleiten ließ. »Brams Schlüssel gehört uns und wir werden nicht ohne ihn weggehen. Cooper setzt sein Leben aufs Spiel, um Ihr Chaos in Ordnung zu bringen, während Sie hier tatenlos rumsitzen. Ich weiß nicht einmal, warum wir mit Ihnen verhandeln. Ich könnte den Schlüssel auf der Stelle an mich nehmen.«
Zwanzig Gewehre richteten sich auf Max.
»Sagen Sie ihnen, sie sollen mit den Dingern woanders hinzielen«, befahl Max leise.
»Max!«, rief Mr McDaniels und erhob sich schwankend auf die Füße.
»Bleib sitzen, Dad«, sagte Max ruhig. Dann griff er langsam nach der gae bolga und zog sie unter seinem Pullover hervor. Sie fühlte sich warm an und summte wie eine Stimmgabel. »Der gute Doktor wird ihnen befehlen, ihre Gewehre sinken zu lassen. Anderenfalls wird es ernste Probleme geben.«
Dr. Rasmussen sah Max mit echter Furcht auf seinen angespannten Zügen an. Er blickte zu seinen Kollegen hinüber und räusperte sich.
»Steckt die Waffen weg«, krächzte er
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