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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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erzählt, was du eigentlich vorhast.«
    »Ich weiß«, sagte David grinsend. »Wenn ich es getan hätte, wärst du vielleicht nicht mitgekommen … aha! Hier ist sie!«
    In Davids verbliebener Hand lag eine sandige Münze. Er rieb sie mit Daumen und Zeigefinger sauber, hielt sie ins Mondlicht und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen ihr Datum. Zufrieden zog er die Decke fester um sich und lief genau an der Stelle, an der sie die Münze ausgegraben hatten, in den Wald. Max eilte hinter ihm her.
    Der Wald schloss sich hinter ihnen und die Luft wurde kälter. David schwieg und lief entschlossen voran. Max tappte hinter ihm her und drückte Äste beiseite, bis es ihm schien, als hätten sie einen recht weiten Weg zurückgelegt. Max hatte keine Ahnung, wie weit sich der Wald ausdehnte. Er dachte, dass sie inzwischen die Hauptstraße zur Stadt hätten erreicht haben müssen, aber Entfernungen konnten in Rowan trügerisch sein.
    Irgendwann nahm Max eine Veränderung im Wald wahr. Die Luft wurde wärmer. Die Bäume schienen trotz des
dunklen Dachs aus dicht ineinander verwobenen Zweigen über ihnen mit Mondlicht umrahmt zu sein. Der unerwartete Duft von Rosenblättern erfüllte die Luft. Max blieb stehen und blickte auf eine breite, von Sommerblumen umringte Lichtung. Er schüttelte sich Schnee von den Stiefeln und starrte auf das grüne Gras und die Glühwürmchen, die träge im Mondlicht schwebten. Sehr alt aussehende Steine, geborsten und wettergegerbt, waren in einem lockeren Kreis aufgestellt worden. Sie überragten David, der zaghaft zwischen ihnen hindurchging; seine Decke schleifte wie die Robe eines Königs hinter ihm her durchs Gras.
    »Was ist das für ein Ort?«, flüsterte Max, als er auf die Lichtung hinaustrat.
    David überging Max’ Frage. »Wie spät ist es?«, fragte er und zählte seine Schritte. Max sah auf seine Armbanduhr.
    »Fast Mitternacht«, antwortete er.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte David und ließ die Decke von seinen Schultern gleiten. Max sah jetzt, dass David auf einem glatten Steinkreis ging. Er hatte einen Durchmesser von etwa drei Metern und war von Moos und Pilzen gesäumt. David wischte Grashalme und Erde beiseite, bis die Oberfläche sauber war, dann trat er aus dem Kreis und deutete mit seinem kleinen Zeigefinger auf dessen Rand.
    Eine grüne Flamme brach, dünn wie ein Laserstrahl, durch den Stein und zeichnete langsam einen präzisen Kreis entlang der äußeren Umgrenzungslinie der Steine. Nachdem dies getan war, sickerten weitere grüne Flammen in einem trägen Tanz durch den Stein und meißelten mächtige Schutzrunen hinein. Max beobachtete, wie sich der Beschwörerkreis herausbildete, langsam und schön, während auf der dunklen Oberfläche ein grüngoldenes Flechtwerk flackerte. Dies war kein Salomonsiegel, das konnte Max
mühelos erkennen; dieser Kreis war für andere Dinge gedacht.
    »Tritt hinein«, sagte David und winkte Max herbei. Die beiden stiegen über die leuchtende Schwelle des Kreises. Die Nacht war furchtbar still; selbst die Bäume schienen in atemlosem Schweigen zu lauschen. Ein Blitzen erregte Max’ Aufmerksamkeit; jetzt sah er einen silbernen Ring an Davids Finger.
    »David«, murmelte Max, der die Absicht seines Zimmergenossen erkannte. »Es ist zu früh. Er wird dir wieder wehtun.«
    »Nicht hier«, flüsterte David und umfasste Max’ Handgelenk mit einem jähen, grimmigen Griff. »Diesmal wird er kommen müssen.« Dann räusperte er sich, schloss die Augen und rief in die Dunkelheit hinein: »Nobler Astaroth, gewähre deinem Bittsteller die Weisheit, die unter dem Hügel, jenseits der Sterne und auf dem Grund des tiefsten Meeres zu finden ist.«
    Aus sehr weiter Ferne hörte Max die Glocken des Alten Tom Mitternacht läuten. Eine warme Brise stieg in der Lichtung auf; Zweige schüttelten sich, als der Wind zu einem Stöhnen anschwoll. Als Davids Finger sich tiefer in sein Handgelenk gruben, schluckte Max heftig. Er fühlte sich schrecklich schutzlos. Sein Herz schlug unregelmäßig. Als er sich panisch umschaute, fiel ihm ein schwingender Ast ins Auge.
    »Connor?«, stieß Max rau hervor, als er das erstaunte Gesicht seines Freundes hinter einem Baum hervorspähen sah.
    »Was macht ihr hier?«, fragte Connor. Abermals bewegte sich etwas im Wald und Max sah Cynthia, Sarah und Lucia hinter Connor auftauchen.
    »Was macht ihr hier?«, zischte Max.
    »Wir sind euch gefolgt«, sagte Connor stolz. »Ich wusste,
dass ihr irgendetwas im Schilde führt

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