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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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nutzloser Versuch, so zu tun, als habe er nicht geschlafen.

    »Sonderagent McDaniels?«, fragte der Mann mit einem höflichen Nicken.
    »Ja«, antwortete Max und blinzelte ein wenig, als er den Titel hörte. Er betrachtete das rote Mal auf seinem Handgelenk. »Ich schätze, ja.«
    »Ich bin Jürgen Mosel«, sagte der Mann. »Der Analytiker, dem Level neun zugeteilt ist. Es ist mir eine Ehre, Sie endlich kennenzulernen, und ich entschuldige mich dafür, dass ich nicht besser vorbereitet bin. Es ist nur so, dass … im Grunde niemals jemand hier herunterkommt.«
    Max glitt an ihm vorbei und nahm einen kleinen, achteckigen Raum wahr, der mit einem Schreibtisch, einem Computermonitor und einem Sofa möbliert war, auf dessen Kissen der zerzauste Analytiker einen Abdruck hinterlassen hatte. »Wo ist das Programmfeld?«, fragte Max und betrachtete die silbern glänzende Tür gegenüber des Aufzugs. Die übliche Tafel mit Eingabemöglichkeiten fehlte.
    »Es gibt nichts zu programmieren«, meinte Jürgen achselzuckend. »Die Szenarien auf Level neun werden willkürlich erzeugt – Sie dürfen keine Ahnung haben, was Sie erwartet. Man hat mir erzählt, dass die Angriffsziele im Laufe der Prozedur offenbart werden. Bevor Sie diesen Raum jedoch betreten, bin ich verpflichtet, Sie zu warnen, dass …«
    Max nickte nur geistesabwesend zu der beunruhigenden Aufklärung über mögliche Gefahren und konzentrierte sich stattdessen auf die anschwellende Flut von Energie und Gefühlen in ihm. Als Jürgen zum Ende kam, öffnete Max die Tür einen Spaltbreit und schaute schweigend in ein Vakuum. Die Leere vor ihm war beinahe mit Händen zu greifen, ein endloser Raum betäubender Schwärze. Er stieß die Hand nach vorn und beobachtete, wie sie in dem Abgrund eintauchte, als habe er sie in ein Tintenfass gesteckt. Max schlüpfte hinein und zog die Tür hinter sich zu. Er spürte,
dass sein Körper sanft, aber unwiderstehlich weggezogen wurde, bis seine Finger vom Türknauf rutschten und er hinaus in die Leere driftete.
     
    Als Max zwei Stunden später aus der Kammer kam, war der Monitorraum voller Menschen. Jürgen war auf einen bedeutungslosen Platz auf dem Sofa verbannt worden, während sich einige Mitglieder des Roten Dienstes leise miteinander unterhielten. Commander Vilyak saß am Schreibtisch und schaute eindringlich auf den Computerbildschirm. Er tippte mehrmals dagegen und runzelte die Stirn.
    »Sie da«, sagte er und winkte Jürgen heran. »Irgendetwas funktioniert da nicht. Der Bildschirm ist weiß geworden.«
    Während Jürgen sich am Computer zu schaffen machte, umrundete Vilyak den Schreibtisch, um Max’ verschwitzte, zitternde Hand zu ergreifen.
    »Wir sind gekommen, sobald wir es gehört haben«, rief er begeistert. »Sich in Level neun zu schleichen, ohne auch nur einen Helfer mitzunehmen? Ha! Ich wusste, dass du des Roten Dienstes würdig bist.«
    Dann hob Commander Vilyak Max’ gebrandmarkte Hand hoch in die Luft, sodass die anderen sie sehen konnten, und machte sie schnell miteinander bekannt. Max versuchte, sich die neuen Namen einzuprägen – sechs Männer, drei Frauen -, aber er war erschöpft und brachte nur ein gemurmeltes Hallo zustande. Trotz ihrer unterschiedlichen Rassen und Nationalitäten teilten sie alle die gleiche Gelassenheit. Mit ein oder zwei Ausnahmen schienen die meisten mittleren Alters zu sein. Alle hatten hagere, entschlossene Gesichter.
    »Haben Sie die Sache schon in Ordnung gebracht?«, rief Vilyak dem Analytiker zu.
    »Ich glaube nicht, dass da etwas in Ordnung zu bringen ist, Sir«, erwiderte Jürgen.

    Vilyak runzelte die Stirn und ging um den Schreibtisch herum, um auf den Bildschirm zu schauen.
    »Natürlich ist da etwas«, blaffte er und deutete mit einem Finger auf den Bildschirm. »Vorher konnte ich etwas sehen, jetzt nicht mehr!«
    »Ich verstehe, Sir«, sagte Jürgen. »Aber nichts deutet auf irgendeine Art von Fehlfunktion hin. Was Sie sehen – oder nicht sehen -, ist das, was sich in dem Szenario tatsächlich ereignet hat.«
    Max trat neben Vilyak und spähte auf den Bildschirm, während der Commander ungeduldig zurückscrollte, bis Max inmitten eines runden Raums zu sehen war. In dem Szenario trug er eine Augenbinde und der rechte Arm war ihm auf den Rücken gebunden. Er hielt einen dicken Holzstock in der Hand, während seine letzten Gegner ihn umringten. In diesem Szenario gab es keine monströsen oder übernatürlichen Feinde – Max’ Gegner waren die anderen Mitglieder des

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