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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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– selbst während seiner langen
Gefangenschaft! Für all seine unermüdlichen Dienste wird Mr Sikes eine überaus großzügige Belohnung ernten. Wer weiß? Vielleicht werde ich den jungen Lynch sogar als meinen Diener behalten …«
    Daraufhin flüsterte Mr Sikes David abermals etwas ins Ohr. David blinzelte stumpf, als sei er unter Drogen gesetzt worden, und kritzelte ein einzelnes Wort auf den Bogen Papier. Connors Hand riss David das Papier aus den Fingern und schaute einen Moment lang darauf, bevor er es in einem Aufblitzen grüner Flammen verbrannte.
    »Sie haben, was Sie wollen«, rief Max. »Nehmen Sie das Messer weg von David.«
    »Aber da stehen Sie und versperren mir den Weg«, entgegnete Mr Sikes mit einem tadelnden Unterton in der Stimme. »Ich gehe mit diesem Buch fort, Max McDaniels, und wenn Sie ein kluger Junge sind, werden Sie mich vorbeilassen.«
    »Das Buch bleibt hier«, sagte Max.
    »Wie Sie wollen«, meinte der Kobold achselzuckend. Er zwinkerte Max zu und bohrte das Messer in Davids Seite.
    »Oh!«, flüsterte David kaum mehr als gelinde überrascht, während er gegen das Fußbrett sackte und zu Boden glitt. Max blinzelte und dachte, dass das Ganze vielleicht ein Trick von Mr Sikes sei. Davids Reaktion war so gelassen gewesen, so ruhig …
    Max betrachtete Davids Brust und hielt den Atem an.
    Das war kein Trick.
    Ein kleiner Fleck erblühte wie eine rote Rose auf Davids Hemd. Die Rose schien anzuschwellen und ihre Blätter zu entfalten, bis das Blut den Stoff durchtränkt hatte. Es lief in kleinen Bächen weiter und befleckte seine Krawatte und seine Hose. Mr Sikes sprang, das Buch an die Brust gedrückt, von David weg.

    »Ich werde Sie umbringen«, knurrte Max, der die Entfernung zwischen ihnen binnen zweier Wimpernschläge überwand. Bevor Mr Sikes sich bewegen konnte, hatte Max ihn an der Kehle gepackt.
    »Wen würden Sie umbringen? Mich, Connor Lynch oder David Menlo?«, keuchte der Dämon, während Connors Augen vor Erheiterung aufleuchteten. Max zögerte für einen Sekundenbruchteil.
    Plopp!
    Wo Connor gerade noch gestanden hatte, war nur noch leere Luft. Das Buch der Ursprünge fiel zu Boden, und Max beobachtete, wie eine Motte zur offenen Tür hinausflatterte. Er war versucht, ihr hinterherzujagen, aber dann senkte er den Blick und sah seinen Freund in einer sich ausbreitenden roten Lache liegen.
    »Hilfe!«, schrie Max, bevor er in die Hocke ging, die Fessel abriss und seine Hände auf die Wunde presste. »So hilf mir doch jemand!«
    Im Flur wurden Türen geöffnet. Rolf Luger schob den Kopf ins Zimmer.
    »Was ist … Oh!«, rief der Junge und starrte voller Entsetzen auf die blutige Szene vor ihm.
    »Hol die Heiler«, keuchte Max. »Schnell!«
    Rolfs Rufe und seine hämmernden Schritte entfernten sich den Flur hinunter. Als Max sich umschaute, entdeckte er Davids Rucksack, der in Reichweite auf dem Bett lag. Er packte den Riemen, schwang den Rucksack auf den Boden und tastete in seiner Tiefe wild nach einem Krug mit Muhmenhovenbalsam.
    »Sieh mich an, David«, flehte er und drückte seinen Freund fest an sich. Davids Lider flatterten. »Du kommst wieder in Ordnung – es ist Hilfe unterwegs.«
    Seine Finger schlossen sich um einen Glaskrug. Max riss
die Hand aus dem Rucksack und sah, dass noch ein wenig Balsam übrig war, eine dünne Schicht auf dem Boden des Kruges.
    »Komm schon, komm schon«, murmelte er, während er mit dem halsstarrigen Deckel rang. Nachdem er ihn einige Male mit aller Kraft gedreht hatte, fiel er klappernd zu Boden. Max steckte die Finger hinein und kratzte den letzten Rest Balsam zusammen. Als er auf seine Hand schaute, sah er, dass es ihm gelungen war, einen Klecks Salbe zutage zu fördern, der kaum größer war als die Menge Zahnpasta, die man auf eine Zahnbürste strich. Er packte Davids durchweichtes Hemd, tastete nach dem Riss und schob die Finger hindurch auf der Suche nach der Wunde. Er spürte sie beinahe sofort – ein fleischiges Loch zerrissener Haut und gesplitterter Knochen, durch das zähflüssiges Blut wie Sirup quoll. Als Max die Salbe auf und um Wunde strich, sog David scharf die Luft ein.
    »Ich weiß, es tut weh«, murmelte Max. »Es tut mir leid.«
    David keuchte und presste die Augen fest zusammen.
    Die beiden Jungen lagen Seite an Seite auf dem Boden; Max drückte weiterhin die Hand auf die blutende Wunde. Nach einigen Minuten erklangen im Flur hektische Hufschläge und ein halbes Dutzend Muhmenhovens kam in den Raum geeilt, begleitet

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