Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
antwortete Mr McDaniels, »und Nolan. Awolowo, Kraken, Vincenti und noch einige andere Lehrer. Cooper hat versucht zu helfen, aber ich nehme an, dass Vilyak damit gerechnet hatte. Hazel ist fast verrückt geworden, weil sie William zu Hilfe eilen wollte, aber sie haben auch sie erwischt – sie haben sie alle irgendwohin weggeschleppt.«
»Wohin?«, fragte Max und machte eine hilflose Handbewegung, weil die Worte so langsam kamen.
»Ich weiß es nicht«, antwortete sein Vater. »Irgendwo ins Herrenhaus.«
»Ins Verlies«, flüsterte Max.
»Ja«, meinte sein Vater nickend. »Ich glaube, ich habe einen von ihnen das sagen hören.«
Trotz des donnernden Hämmerns in seinem Kopf versuchte Max, sich aufzurichten. Sein Vater schüttelte den Kopf und drückte ihn wieder auf das Bett.
»Nein«, sagte sein Vater. »Du musst stillliegen, Max.«
»David?«, fragte Max.
Kummer spiegelte sich in den Zügen seines Vaters.
»Ihn haben sie auch erwischt«, antwortete er. »Sie haben ihn in einer Art Seil gefangen, in dem er sofort schlaff wurde wie ein Fisch. Aber ich glaube nicht, dass er verletzt wurde. Ich habe gesehen, dass Connor ihn in euer Zimmer gebracht hat.«
»O Gott«, stöhnte Max und zwang sich, sich aufzurichten. »Ich muss gehen – sie werden David den Wiccas ausliefern!«
»Du kannst später nach David sehen«, erwiderte sein Vater und versuchte, Max wieder aufs Bett zu drücken.
»Wir haben keine Zeit, Dad«, wandte Max ein. Er rappelte sich mühsam vom Bett hoch und taumelte auf die Tür zu. Die Muhmenhovens versuchten, ihm den Weg zu versperren, aber Max schlüpfte an ihnen vorbei und durch die Tür.
Schwankend ging er den Flur entlang zu dem flachen Treppenhaus, wo er sich an das Geländer klammerte, bis er unten im Foyer angelangt war. Dann lief er durch den Flur zu Mrs Richters Büro, wo Mitglieder des Roten Dienstes ihm den Weg versperrten. Ein hochgewachsener Mann mit stahlgrauem Haar fing Max ab und hielt ihn auf seinen wackeligen Beinen aufrecht.
»Lassen Sie mich rein«, keuchte Max, der sich schwach gegen den eisenstarken Griff des Mannes stemmte. »Ich muss mit Vilyak reden.«
»Direktor Vilyak ist im Moment beschäftigt, McDaniels«, sagte der Mann. »Ich entschuldige mich für diesen kleinen Klaps, den ich dir vorhin versetzt habe. Ich hatte meine Befehle.«
Max funkelte den Mann an, der seinen Blick mit ungerührter Gelassenheit erwiderte. Ohne auf den Schmerz und den Schwindel in seinem Kopf zu achten, schlug und trat
Max um sich, sodass mehrere Männer dem Agenten helfen mussten, ihn zu bändigen. Die Tür zu Mrs Richters Büro wurde aufgerissen; Vilyaks wütende Stimme hallte durch den Flur.
»Was ist das für ein Lärm? Ich habe eigens befohlen …«
Als sein Blick auf Max fiel, verlor sich seine Stimme.
»Agent McDaniels«, sagte er leise. »Es freut mich zu sehen, dass Sie wieder auf den Beinen sind.«
»Was tun Sie?«, wütete Max.
»Rowans Interessen dienen«, erwiderte Vilyak kühl. »Ihren und meinen und denen aller anderen, obwohl sie dies vielleicht noch nicht erkennen. Kommen Sie und sehen Sie selbst.«
Auf Vilyaks Befehl lösten die Agenten ihren Griff und führten Max in das Büro. Auf Stühlen vor Mrs Richters Schreibtisch saßen zwei in Gewänder gehüllte Gestalten. In der ersten erkannte Max die Wicca, die er das letzte Mal in Gesellschaft Astaroths gesehen hatte. Die zweite Gestalt trug einen weißen Kapuzenumhang, und ihr Gesicht war hinter einer schwarzen, geschnäbelten Maske verborgen, ähnlich denen, die mitteralterliche Heiler getragen hatten. Auf ihre Stirn war Astaroths Symbol geschnitzt.
»Sei mir gegrüßt, Hund von Rowan«, sagte die Wicca und neigte den Kopf.
»Dame Mako«, wisperte Max.
»Allerdings«, sagte Vilyak und nahm hinter Mrs Richters Schreibtisch Platz. »Außerdem ist auf meine Einladung hin auch Astaroths Gesandter hier, Lord Aamon.«
Das Böse, das die weiß gewandete Gestalt verströmte, war beinahe mit Händen zu greifen. Der Mann neigte den Kopf, um Max zu begrüßen; hinter der Maske waren keine Augen zu sehen. Max hatte das Gefühl, als starre er in denselben Abgrund, vor dem er im Simulator gestanden hatte.
»Wie können Sie das da hierher einladen?«, stieß Max rau hervor.
»Unser Geschäft ist beinahe abgeschlossen«, antwortete Vilyak. »Und dann wird unser Gast gehen und nie mehr zurückkehren. Ist das nicht richtig, Lord Aamon?«
»Das Buch«, flüsterte die maskierte Gestalt und hob einen behandschuhten
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