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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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hier.«
    »David ist schwer verletzt worden, Frau Direktorin«, antwortete Max. »Er kann uns nicht helfen.«
    Mrs Richter blinzelte und betrachtete den monströsen Sturm. Max befürchtete, dass auch sie ihrer Angst erliegen würde, aber stattdessen wurden die Züge der Direktorin sehr ruhig. Sie streifte den Ring des Gründers über ihren Finger und winkte Miss Boon sanft herbei.
    »Hazel«, befahl sie, »vergessen Sie die Bücher und nehmen Sie meine Hand.«
    Die junge Magielehrerin ließ die kostbaren Seiten, die sie eingesammelt hatte, fallen und tat wie geheißen. Max beobachtete die beiden Frauen, die nun zum Rand des Kliffs gingen. Der Ring des Gründers brannte so hell wie ein lebendes Juwel. Mrs Richter hob ihn gegen die näher kommenden Schiffe.
    Max spürte, wie die Erde einmal erbebte und dann noch einmal. Meeresgischt peitschte ihm ins Gesicht, während er voller Staunen auf die Szene unter ihm schaute.
    Der Ozean wogte auf den Strand zu, als habe der zerklüftete Felsen selbst einen langsamen, tiefen Atemzug getan. Das einströmende Wasser jagte mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit heran und schmetterte den Steg gegen den Felsen. Es krachte gegen die Klippen und stieg schäumend und gurgelnd auf. Als es auf gleicher Höhe mit den Klippen war, ergoss das Wasser sich jedoch nicht aufs Land, sondern stieg stattdessen noch weiter. Max sah zu, wie eine zitternde Mauer aus Meereswasser in die Höhe wuchs, in der Felsen und Boote und Leichen schwammen, und wie von einer unsichtbaren Kraft zerrieben wurden.

    Der Ring des Gründers flammte noch heller auf und Mrs Richter sandte die tödliche Wand aus Wasser brodelnd und tosend in Richtung des Feindes.
    Max beobachtete atemlos, wie die erbarmungslose Wand Boote und Rücken gleichermaßen brechen ließ. Selbst die fernen Galeonen schwankten gefährlich auf den Wellen, und Max brach in wilden Jubel aus, als mehrere der massiven Schiffe schließlich besiegt waren, sich auf die Seite legten und mit Mann und Maus in die mörderische See gerissen wurden.
    »Sie schaffen es, Mrs Richter!«, rief Max. »Sie schlagen sie!«
    Der Rote Dienst stimmte in Max’ Jubel ein und selbst der Sturm schien schwächer zu werden und ein wenig von seiner schrecklichen Kraft zu verlieren. Max blinzelte durch den Regen und suchte das Meer ab, in der Hoffnung, dass das weiße Gesicht von seinem Deck gepeitscht worden war.
    Aber es sollte nicht sein.
    Astaroth stand reglos am Bug des Flaggschiffs. Der Wind trug die Worte des Dämons zu ihnen herüber, sodass Max das Gefühl hatte, er flüstere sie ihm ins Ohr.
    »Ich sehe euch. Und ich komme.«
    Ein Sturmwind heulte vom Ozean heran, so abrupt und mächtig, dass alles vor ihm nachgab.
    Max drückte sich flach auf den Boden und kratzte mit den Fingern Halt suchend in der feuchten Erde, während der Wind über ihn hinwegschrie. Mrs Richter und Miss Boon wurden von den Füßen gerissen. Sie verloren ihre Verbindung und trieben wie Blätter umher.
    Der Sturm donnerte aufs Neue los und unnatürliche Lichtblitze tanzten von Wolke zu Wolke wie Hexenfeuer. Max sah, dass Mrs Richter sich wieder auf die Füße mühte
und mit grimmiger Entschlossenheit zum Kliff zurückmarschierte.
    Die Direktorin hatte ihr Ziel fast erreicht, als es abermals still wurde. Ein Gefühl schrecklicher Angst bemächtigte sich Max. Ein weiß glühender Blitz zuckte auf, gefolgt von einem so durchdringenden Donnerschlag, dass Maggies Fenster barsten.
    Max öffnete die Augen und nahm mit dumpfem Erschrecken den Ausgang des Kampfes wahr: Mrs Richter lag reglos in einer Grube aus Erde und Feuer.

KAPITEL 20
    Flucht vor dem Bösen

    M iss Boon war als Erste bei Mrs Richters Leiche. Die Magielehrerin weinte, während sie sich mühte, die schlaffe Gestalt von dem rauchenden Krater wegzuziehen, wobei sie all ihre Kraft einsetzte, bis Cooper erschien, um zu helfen. Der Agent legte die Direktorin in das nasse Gras und beschirmte ihr friedliches Gesicht gegen den Regen. Max stand in benommenem Schweigen daneben, den Blick starr auf den Ring des Gründers gerichtet, der wie ein Stück Kohle verblasste.
    »Wir müssen uns ins Sanktuarium zurückziehen, Hazel«, sagte Cooper, der Miss Boon sanft wegzog. »Hier gibt es nichts mehr zu tun.«
    »Wir lassen sie nicht zurück«, protestierte Miss Boon. »Sie verdient ein richtiges Begräbnis!«
    Ein Agent des Roten Dienstes unterbrach Coopers Antwort.
    »William«, rief der Mann, der über den Felsvorsprung starrte. Cooper stand auf und

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