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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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ging zu dem Ausguck hinüber.
    Max eilte ihm nach und sah, dass es auf dem Strand nur so wimmelte von Vyes und Kobolden, von deren gebeugten
Rücken Seewasser tropfte; sie glitzerten im Mondlicht. Nach der Landung begannen die Kreaturen sofort, sich Pontonbrücken zu bauen, die sie im Fels verankerten und die rasch wie ein Dutzend Molen ins Meer hinauswuchsen, über die Brandungszone hinweg auf die Galeonen zu, wo Max die Silhouetten von großen Belagerungsmaschinen ausmachen konnte, die an schweren Kränen herabgelassen wurden.
    Vom Strand ertönte ein heiserer Ruf, als die Feinde Max und die anderen entdeckten. Koboldspfeile kamen in tödlichen Bögen auf sie zugeflogen. Max spürte, dass einer auf seinen Oberkörper traf und an Señor Lorcas Hemd abbrach, ohne ihm Schaden zugefügt zu haben. Nach der Salve von Pfeilen begannen die Vyes, die zerstörten Überreste der Treppen hinaufzustürmen, die vom Strand nach oben führten.
    Cooper riss Max vom Rand des Felsvorsprungs weg.
    »Lauf!«, schrie er.
    Dann zog der Agent Miss Boon hoch und rannte zurück zum Herrenhaus, dessen Fenster allesamt hell erleuchtet waren und das etwas seltsam Festliches ausstrahlte. Als Max sich umdrehte, sah er, wie die ersten Vyes über den windgepeitschten Rand des Ausgucks kletterten. Etliche von ihnen beugten sich über den Leichnam von Mrs Richter. Max hielt an, da in ihm Zorn hochkochte.
    Eine Hand packte ihn.
    »Wag es nicht«, knurrte Cooper und zog ihn weiter.
    Die nächsten Vyes kletterten über den Felsvorsprung, verteilten sich über die Wiesen und nahmen die Verfolgung auf. Einige liefen aufrecht, während andere auf allen vieren durch den Regen galoppierten. Miss Boon fiel langsam zurück, außerstande, mit dem Tempo der Agenten mitzuhalten. Ohne in seinem Schritt innezuhalten, warf Cooper sich die Lehrerin über die Schulter. Die Gruppe spurtete am
Herrenhaus vorbei, wobei Max und die anderen geradezu über die ausgetretenen Pfade flogen, die sich um den Obstgarten und die Schmiede schlängelten, bis sie zum Sanktuarium führten.
    Dutzende von Menschen hatten sich bereits vor der Tür versammelt und unterhielten sich in der Kälte, während sie hilflos in dem Regenguss warteten. Max erkannte Mr Morrow unter ihnen. Bob stand in der Mitte der Gruppe, überragte sie alle und bemühte sich nach Kräften, sie gegen den Sturm zu beschirmen.
    »Warum sind sie nicht drinnen?«, brüllte Cooper. »Sie sollten wissen, dass wir kommen.«
    »Vilyak war als Erster hier«, erwiderte Bob mit einem Knurren. »Wir kommen nicht hinein.«
    Cooper begann, an dem großen Ring in der Mitte der Tür zu zerren. Die Tür bewegte sich nicht.
    »Bob hat es bereits versucht«, murmelte der Oger mit einem Anflug von grimmigem Humor in der Stimme, während er beobachtete, wie der weit schwächere Mensch vor Anstrengung zitterte.
    »Hazel«, sagte Cooper, »können Sie diese Tür öffnen?«
    Miss Boon kam herbeigeeilt und murmelte mehrere Zauber, während aus dem Wald um sie herum Heulen und Rufe laut wurden. Doch ihrer Bemühungen waren erfolglos.
    Jetzt hörte man aus dem Wald das Knacken von Zweigen und heisere Schreie. Cooper brüllte etwas, und der ihnen am nächsten stehende Baum entflammte wie eine Wunderkerze, deren Flammen von Baum zu Baum sprangen, bis der ganze Wald trotz des Regens lichterloh zu brennen schien. Schauerliche Schreie erklangen und die befreiten Gefangenen und die älteren Flüchtlinge brachen in Panik aus. Außer sich vor Verzweiflung versuchte Miss Boon erfolglos Zauber um Zauber.

    Etwas kam auf die Lichtung galoppiert.
    Es war ein gagatschwarzer Vye, dessen Fell übel versengt war und dessen Gesicht auf schauerliche Weise halb menschlich wirkte. Er sprang über den Zaun des Abreitrings und stürzte sich auf Mr Morrow. Max sah eine große Hand nach vorn schießen; der Vye stieß ein ersticktes Jaulen aus, als Bob ihn an der Kehle packte. Mit plötzlicher, gänzlich untypischer Brutalität schmetterte der Oger den Vye mehrfach auf die vom Regen weiche Erde und brach dem Ungeheuer auch dann noch die Knochen, als es bereits tot war.
    Einen Moment lang stand Bob keuchend über dem missgestalteten Kadaver des Vye, ein barbarisches, entsetzliches Leuchten auf seinen einst freundlichen Zügen. Cooper wollte sich ihm nähern, aber aus Bobs Brust kam ein kehliges Knurren, und der Agent blieb wie angewurzelt stehen. Max wusste, dass in diesem Knurren Sprache steckte – eine Warnung, sich in reichlichem Abstand von einem Oger zu

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