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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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halten, der soeben zum ersten Mal seit Jahrzehnten getötet hatte. Cooper wich langsam zurück, während Bob sich schwer gegen den Zaun lehnte und die Luft tief in seine Lungen sog. Dabei drehte er immer wieder den gewaltigen Kopf, um den Wald abzusuchen.
    Am Rand der brennenden Bäume tauchten jetzt weitere wölfische Silhouetten auf. Sie erhoben sich auf die Hinterbeine und schätzten die Situation ab, wobei sie beträchtlich vorsichtiger waren als ihr wahnsinnig gewordener Kamerad, der mit gebrochenen Gliedern hinter dem Oger lag. Einer der Vyes hob den Kopf und heulte. Die anderen folgten seinem Beispiel, und schon bald war der ganze Wald erfüllt von erschreckenden Rufen, die noch weitere Vyes auf die Lichtung lockten.
    Bob ergriff einen in der Nähe stehenden verrosteten
Spaten und hob das schwere Werkzeug an, als sei es ein Spielzeug. Dann richtete der Oger sich auf, stolzierte auf die Vyes zu und stieß ein Brüllen aus.
    Nicht einmal im Simulator hatte Max jemals etwas so Schreckliches gehört.
    Nur eine in die Enge getriebene Kreatur konnte einen solchen Laut von sich geben. Es war ein donnerndes, trotziges Brüllen, in dem sich Furcht, Zorn und Liebe in gleichem Maße mischten. Die Vyes wichen zuerst zurück, da sie trotz der herabregnenden Glut die Zuflucht des Waldes bevorzugten. Aber mit wachsender Zahl wuchs auch ihr Mut, und sie begannen, den Oger einzukreisen; sie bleckten ihre scharfen Zähne und gruben die Krallen in die schlammige Erde, um Halt zu gewinnen.
    Mehrere Vyes sprangen vor. Bob schwang die Schaufel und zerschmetterte einem von ihnen mit einem tiefen Klirren die Schnauze. Mit dem nächsten Schwung schlug der Oger einen zweiten Vye zu Boden. Aber dann stürzten sich die anderen auf ihn; sie knurrten und bissen und versuchten, seine Kehle zu packen. Bob brüllte abermals und stieß sie mit der freien Hand zurück, während er die verbeulte Schaufel wild hin und her schwang. Eine weitere Flut von Vyes strömte herbei.
    Max wollte Bob zu Hilfe eilen, aber Cooper riss ihn an seinem Hemd zurück.
    »Er braucht Hilfe!«, schrie Max.
    »Ich hab’s kapiert«, murmelte Cooper und hielt Max am Handgelenk fest. »Beschütze die anderen.«
    »Nein!«, brüllte Max und riss seine Hand mit solcher Wucht los, dass Cooper beinahe den Halt verlor.
    Max stürzte sich ins Getümmel und versuchte, zu Bob vorzudringen, der jetzt umstellt war und sich unter dem Gewicht von vier Vyes aufbäumte. Die Vyes klammerten sich
an ihn, hieben die Zähne in sein Fleisch und rissen dabei wie fressende Haie die Köpfe von einer Seite zur anderen. Max packte den ersten, zog seinen Kopf zurück und entblößte seine Kehle vor dem kalten Mond.
    Vye um Vye fiel Max’ Messern zum Opfer. Ihre verfilzten Gestalten brachen im Schlamm zusammen, während Max sich wie ein tödlicher Nebel zwischen ihnen bewegte. Aus den Augenwinkeln sah Max einen besonders dicken Vye, dessen Gesicht stark dem eines Wildschweins ähnelte. Der Vye schlich sich an Bob heran und versuchte, den verletzten Oger zu beißen. Max fuhr zornig herum und spaltete ihm den Schädel. Dann trat er den Leichnam beiseite, drehte sich um und hielt gierig Ausschau nach einem weiteren Gegner.
    Es gab keinen mehr. Hunderte von Vyes hatten sich inzwischen versammelt, verteilt im brennenden Wald. Sie sahen zu ihm hinüber, aber keiner wagte sich näher heran.
    Keuchend drehte Max sich um und sah Bob an. Der Oger war blutüberströmt zusammengebrochen und tastete blind nach der Schaufel, die außerhalb seiner Reichweite lag. Tränen brannten auf Max’ Wangen, als er sich im Regen neben den Oger hockte, inmitten der vielen Dutzend gefallener Vyes, denen die Zungen aus den leblosen Kiefern hingen. Es vergingen mehrere Sekunden, bis Max klar wurde, dass Cooper nach ihm rief.
    »Max, komm her.«
    Die Stimme des Agenten war ruhig, doch schwang eine gewisse Dringlichkeit mit. Max schaute sich um und sah, dass der Rote Dienst einen Verteidigungsring um die Flüchtlinge gebildet hatte. Hinter den Menschen, die sich an der Tür zusammenkauerten, entdeckte Max Nolans besorgtes Gesicht, das aus dem Sanktuariumstunnel spähte.
    »Komm rein, Max!«, rief Nolan und stieß die Tür weiter auf. »Beeil dich!«

    Max blickte noch einmal zu den beiden Vyes hinüber, die zwischen den Bäumen umherschlichen. Blut trommelte in seinen Schläfen, und seine Finger zuckten, während er darum kämpfte, die Alte Magie unter Kontrolle zu bringen, die sich gegen seinen Willen stemmte. Dann hörte er

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