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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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gerührt wirkte. »Ich werde mich um sie kümmern.«
    Max dankte ihm und zog sich den Riemen von Davids Rucksack auf der Schulter zurecht. Den Schlüsselring fest in der Hand, spurtete er über die Wiesen in Richtung Herrenhaus, wo heller Aufruhr herrschte. Angehörige und Schüler drängten sich durch die Türen und eilten zum Sanktuarium hinüber. Aus Maggies Türen kamen die Prometheusgelehrten, zwölf verhutzelte Magier, die sich uralte Bücher an die Brust drückten. Angeführt wurden sie von Amulya Lain, die bleich und niedergeschlagen wirkte. Die Gruppe bewegte sich auf den Ausguck über dem Ozean zu.
    Als Max im Foyer des Herrenhauses ankam, musste er sich gegen eine Woge von Leibern den Weg zur Treppe erzwingen, um in das luxuriöse Badezimmer im zweiten Stock zu gelangen. Jimmy hockte auf dem marmornen Waschbecken und summte vor sich hin, während er den Bauch seines Porzellanbuddhas polierte.
    »Max!«, rief er, als er ihn sah. »Kommst du, um dir die Haare schneiden zu lassen? Du siehst aus wie ein Hippie.«
    »Keine Zeit, Jimmy«, sagte Max und hielt ihm die Schlüssel hin. »Wir werden angegriffen. Sie müssen mir den Weg zum Verlies zeigen. Wir müssen die Gefangenen befreien.«

    »Du meinst, es ist ein Notfall?«, fragte Jimmy, der sich seine langen Koteletten massierte.
    »Ja, Jimmy, es ist ein Notfall!«, brüllte Max.
    »Heiliger Bimbam!«, entfuhr es dem seltsamen kleinen Mann, dann schnippte er mit den Fingern und rutschte vom Waschbecken. Er riss Max die Schlüssel aus der Hand und watschelte glücklich pfeifend zur Tür hinaus.
    Max widerstand dem Drang, Jimmy, der Kommentare zur Geschichte des Herrenhauses abgab, zu erwürgen.
    »Natürlich ist niemand je auf den Gedanken gekommen, mich danach zu fragen«, bemerkte Jimmy, als sie durch einen leeren Salon eilten, »aber ich denke, die Farbgebung in diesem Flügel ist vollkommen falsch – was er braucht, ist ein Spritzer Pfirsich und Creme. Das würde den Mädchen ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Nicht dieses dunkle Holz und …«
    »Jimmy, bitte «, sagte Max, der versuchte nachzudenken.
    »Nun, es ist wahr«, beharrte der kleine Mann verletzt.
    Als sie das Ende eines langen Flurs erreichten, schnippte Jimmy mit den Fingern, woraufhin sich ein Perserteppich aufrollte und eine in den Boden eingelassene Falltür preisgab.
    »Ist lange her, seit ich das letzte Mal hier unten war«, schnaubte er, bevor er den Ring ergriff und die Tür aufzog.
    Sie stiegen eine steile Treppe hinunter, schlängelten sich immer weiter in die Tiefe, bis das Mauerwerk nacktem Fels Platz machte.
    » Beeilen Sie sich, Jimmy«, rief Max, während der Mann sich vorsichtig die Treppe hinunterbewegte.
    »Ich beeile mich ja!«, blaffte Jimmy. »Ich bin einen Meter groß, du Dummkopf!«
    Die in den Stein gemeißelte Treppe führte schließlich in eine kalte, feuchte Grotte, deren Wände mit graugrünen
Pilzen bedeckt waren. In den Fels war eine Eisentür eingelassen. Jimmy watschelte darauf zu, wählte einen Schlüssel aus und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn in das Schloss zu schieben. Sobald er ein Klicken hörte, riss Max die Tür auf und brachte Jimmy dabei beinahe zu Fall. Der kleine Mann eilte murrend hinter Max her ins Verlies.
    Auf der anderen Seite eines langen, dunklen Flurs sah Max Zellen, die wie primitive Zooschaukästen in den Fels gehauen waren. Jede der Zellen wurde mit dicken Eisenriegeln gesichert, die vom Alter übel verrostet zu sein schienen. Max fragte sich, wie es möglich war, dass diese Zellen so mächtige Menschen wie Mrs Richter oder einen Oger halten sollten – bis er auf die erste Gefangene stieß.
    Es war Miss Boon. Sie saß aufrecht auf einem Stuhl und starrte ihn mit einem stumpfsinnigen, leeren Blick an. Ihre intelligenten Augen waren trüb; kein Aufblitzen von Erkennen glitt über ihre Züge, als Max vor die Gitterstäbe trat.
    »Was ist los mit ihr?«, erkundigte Max sich.
    »Siehst du den Baka nicht?«, fragte Jimmy. »Dort, an ihrer Schulter.«
    Max schaute noch einmal hin und sah ein kleines Geschöpf, einem bleichhäutigen Gnom ähnlich, das nackt und verschrumpelt wie ein schauerlicher Wasserspeier auf der Rückenlehne ihres Stuhls saß. Das Geschöpf war vornübergebeugt, und sein Mund bewegte sich kaum merklich, während es der jungen Lehrerin ins Ohr flüsterte.
    »Die Gefangenen werden alle von diesen elenden Kreaturen verhext«, meinte Jimmy kopfschüttelnd. »Es ist eine alte Praxis, die ich nie gutgeheißen habe. Die

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