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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Cúchulain gegeben. Den Geschichten zufolge war es eine vernichtende Waffe; eine Wunde der gae bolga war immer tödlich.
    »Denkst du, du könntest etwas Derartiges wie dies benutzen?«, fragte Vilyak vorsichtig.
    Max zögerte und dachte über die Frage, die in der reglosen Luft des Gewölbes hing, nach.
    »Ich dachte, diese Dinge seien für den Roten Dienst reserviert«, antwortete Max, der den Blick nun endlich wieder auf die Waffe richtete. »Ich müsste ein Mitglied sein, und Sie haben gesagt, es könne nur zwölf geben.«
    »Das ist wahr«, erwiderte Vilyak leise, »aber einer aus unseren
Reihen geht bald in den Ruhestand – er ist zu alt, um noch anerkennenswerte Dienste leisten zu können. Du bist jung, Max, aber ich habe nie jemanden von deiner Begabung kennengelernt. Du hast deine Feuertaufe schon bestanden. Ungewöhnliche Zeiten könnten ungewöhnliche Ausnahmen rechtfertigen, würdest du mir nicht zustimmen?«
    Max griff nach dem zerbrochenen Speer. Er wollte ihn in der Hand wiegen.
    »Was um alles in der Welt denken Sie sich dabei?«
    Mrs Richters Stimme zerriss die friedliche Stille des Gewölbes. Max zog die Hand zurück und drehte sich um. Die Direktorin stand, die Arme vor der Brust verschränkt, in der Tür des Gewölbes und ihre grauen Augen funkelten. Sie war wütender, als Max sie je gesehen hatte. Vilyak wandte sich zu ihr um.
    »Erklären Sie mir das, Commander«, schäumte Mrs Richter.
    »Guten Abend, Gabrielle«, sagte Vilyak beiläufig. »Wie schön, Sie zu sehen. Ich würde Ihre Frage mit Freuden beantworten, aber dieses Gewölbe ist für den Roten Dienst reserviert. Wenn ich ein Pedant wäre, würde ich sagen, dass Sie unbefugt hier eingedrungen …«
    Max klappte der Unterkiefer nach unten. Die Direktorin stand vollkommen reglos da, ihre Aufmerksamkeit auf Vilyak gerichtet, der ihren Blick mit einem geduldigen Lächeln erwiderte. Seine schwarzen Augen waren unergründlich und starr. Mrs Richter räusperte sich.
    »Max, du wirst dieses Gewölbe unverzüglich verlassen. Commander Vilyak, Sie sollen sofort nach Europa zurückkehren und sich mit Ihrer Einheit in Paris treffen. Ein weiterer Politiker ist verschwunden und überall in Europa ist es zu Stromausfällen gekommen. Die Situation gerät sehr schnell außer Kontrolle. Sie werden die örtlichen Außenposten
ihrem Kommando unterstellen, wenn Sie es für angebracht halten.«
    »Selbstverständlich, Gabrielle«, erwiderte Vilyak, der jetzt Habachtstellung annahm und Max aus dem Gewölbe geleitete. Mrs Richter trat zurück, als Vilyak die Tür des Gewölbes schloss, dann klopfte er Max auf die Schulter.
    »Danke, dass du mich begleitet hast, Max. Wir sehen uns später. Sei brav und lerne fleißig, hm?«
    »Ja, Sir«, murmelte Max, während er unter dem laserartigen Blick von Mrs Richters scharfen Augen zusammenschrumpfte. Vilyak lächelte, machte auf dem Absatz kehrt und ging auf die Tür zu, ohne Mrs Richter auch nur eines letzten Blickes oder Wortes zu würdigen. Die Direktorin sah ihm nach, dann drehte sie sich mit einem Seufzen zu Max um.
    »Ich schaue dich an und sehe einen Schüler«, sagte sie. »Was sieht Commander Vilyak?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Max und schaute an ihr vorbei zu dem roten Siegel auf der Tür hinüber.
    »Ich denke, du weißt es durchaus, Max.«
    »Einen Rekruten, schätze ich«, erwiderte Max mit brennenden Wangen. »Es tut mir leid.«
    Mrs Richter schenkte ihm ein sanftes Lächeln; ihre grauen Augen leuchteten silberfarben, während sich ihre Krähenfüße zu engen Falten zusammenzogen. Es war ein so hartes Gesicht, aber Max dachte, dass sie in jüngeren Jahren recht schön gewesen sein musste.
    »Du bist sehr gewachsen«, sagte sie. »Du bist jetzt fast so groß wie ich, und es ist erst ein Jahr her, dass ich mich vorbeugen musste, um dich anzusehen. Wir haben während dieses vergangenen Jahrs eine Menge durchgemacht, nicht wahr? Ich weiß, ich hatte sehr viel zu tun, doch jetzt ist es an der Zeit, dass wir miteinander reden.«

    »Ja, Madam«, antwortete Max und atmete jetzt, da er wusste, dass die Direktorin nicht wütend auf ihn war, erleichtert aus. »Aber ich sollte Ihnen sagen, dass David etwas Wichtiges entdeckt hat – er sitzt gleich dort drüben.«
    Mrs Richter zog die Augenbrauen hoch und ging mit Max im Schlepptau auf Davids Tisch zu. David goss sich gerade eine weitere Tasse Kaffee ein, während er einen goldenen Talisman musterte, der an einem seiner Finger baumelte.
    »David«,

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