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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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durch den Garten zum Alten Tom und zu Maggie ein, die wie zwei große graue Felsen über dem Meer Wache zu halten schienen.
    »Also«, begann Max, »ich habe gehört, dass Sie vor Mrs Richter hier Direktor waren.«
    »Das ist wahr«, erwiderte Vilyak. »Ich war sechs Jahre lang Direktor von Rowan, aber ich bin sehr froh, das alles hinter mir zu haben.«
    »Wirklich?«, fragte Max. »Warum?«
    »Ein Schreibtisch ist nicht das Richtige für mich«, sagte
der Agent und richtete den Blick seiner Puppenaugen auf Max. »Ich gehöre in den Außendienst – wo ich unsere Feinde jagen kann. So wunderbar Rowan ist, es ist doch nur ein kleiner Teil dessen, was wir tun. Die Führung des Roten Dienstes ist meine wahre Berufung.«
    Vilyak führte Max in den Alten Tom. Sie gingen die Treppe in den zweiten Stock hinauf und durch einen Nebenflur, der zu mehreren selten benutzten Klassenzimmern führte. Schließlich zog Vilyak einen großen Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür zu Raum 313 auf. Max spähte hinein und sah nichts als einen staubigen Raum mit etwa zwei Dutzend Schreibtischen, mehreren Bücherregalen und einer fleckigen drehbaren Tafel auf einem Holzständer.
    »Nach dir«, sagte Vilyak.
    »Aber ich dachte, wir wollten in die Archive gehen«, entgegnete Max.
    »Dies ist der Weg zu den Archiven«, erklärte Vilyak schlicht.
    Max zögerte, dann trat er ein. Vilyak folgte ihm und schloss umgehend die Tür hinter sich zu. Als der Mann den argwöhnischen Ausdruck auf Max’ Gesicht sah, lachte er.
    »Du brauchst nicht nervös zu sein«, meinte Vilyak. »Die Archive öffnen sich nur, wenn diese Tür verschlossen ist.« Im nächsten Moment trat Vilyak vor die Tafel, legte sie flach auf den Boden und griff nach einem Stück Kreide. Dann schrieb der Agent auf die staubige Fläche: Kraft Rechtes und Notwendigkeit erbittet Commander Vilyak Zugang zu den Archiven. Nachdem Vilyak Max’ Neugier kurz belächelt hatte, nahm er die Tafel vom Boden hoch, als hebe er eine Kellertür an. Max beugte sich vor und sah eine schummrig beleuchtete Treppe, die weit in die Tiefe hinabführte und in der Dunkelheit verschwand.
    »Wow«, murmelte Max und streckte die Hand in den
Raum, der noch einen Augenblick zuvor scheinbar nicht existiert hatte.
    »Folge mir«, sagte Vilyak und ging die Treppe hinab. »Mach dir keine Sorgen wegen der Tafel – der Raum wird sich von allein wieder so herrichten, wie wir ihn vorgefunden haben.«
    »Haben wir die Archive gebaut?«, fragte Max, während er hinter Vilyak herging. Jeder Schüler wusste um Rowans eigenartige Ursprünge; dass es vor einigen Jahrhunderten durch Mächte, die älter und stärker waren als ihre eigenen, erbaut worden war. Wege konnten ihre Lage verändern oder verschwinden; seltsame Trugbilder erschienen in den Wäldern, begleitet von schwachem, fernem Gelächter. Die Schüler wurden oft gewarnt, alles Seltsame zu meiden, jedwedes unerwartete Vorkommnis, das auf einen plötzlichen Impuls Alter Magie schließen ließ, durch die die Fundamente der Schule gelegt worden war. Diese Ereignisse waren unberechenbar und möglicherweise gefährlich, und Max war sich darüber im Klaren, dass viele seiner Klassenkameraden ihn selbst im selben Licht sahen.
    »Nein, das waren nicht wir«, antwortete Vilyak, dessen Stimme von den glänzenden Marmorwänden widerhallte, während sie stetig weiter die Treppe hinuntergingen. »Die Gelehrten glauben, die Archive seien der älteste Teil dieser Schule – das Herz des Campus. Die wichtigsten Bücher und Reliquien, die aus Solas gerettet oder seither gesammelt werden konnten, werden hier aufbewahrt. Pass auf, wo du hintrittst – einige der Stufen sind ziemlich abgenutzt.«
    Immer tiefer ging Max hinunter, bis er nicht mehr wusste, wie viele Treppenstufen er zurückgelegt hatte. Sie konnten den Alten Tom acht Uhr läuten hören, aber die Glocken klangen, als seien sie meilenweit entfernt. Plötzliche Luftzüge wärmten das Treppenhaus und die Mauern waren glitschig
von Feuchtigkeit. Max stellte sich vor, dass sie in die Eingeweide eines lebenden Wesens hinabstiegen, das uralt und seltsam und durchsetzt von Magie war. Das mächtige Etwas in ihm erwachte und regte sich.
    »Nun, wir sind endlich da«, sagte Vilyak, der nach der letzten Stufe, die in einen großen, mit rosenfarbenem Marmor ausgekleideten Raum führte, stehen blieb. Beim Anblick der zwei gewaltigen Shedu, die eine hohe Tür aus leuchtendem Messing mit dem Siegel Rowans flankierten, schnappte Max

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