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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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stöhnte Mrs Richter. »Wie viele Male muss ich dich noch bitten, keinen Kaffee zu trinken, geschweige denn, ihn in die Archive mitzunehmen?«
    »Ich bin vorsichtig«, verteidigte David sich, ohne den Blick von dem Talisman abzuwenden. Außerdem kann ich nicht aufhören – Kaffee ist die größte Erfindung aller Zeiten!«
    »Ja, hm, so gern ich darüber diskutieren würde, Max hat gesagt, du hättest vielleicht etwas Bedeutsames entdeckt?«
    »Etwas sehr Bedeutsames«, antwortete David mit einem ernsten Nicken, »aber ich denke, wir sollten an einem anderen Ort reden.«
    Mrs Richter drehte sich um und blickte mit schmalen Augen zu einem nahen Tisch, an dem bärtige Gelehrte sich große Mühe gaben, ihr Gespräch zu belauschen.
    »Also gut«, sagte Mrs Richter. »Lasst uns in eins der Lesezimmer gehen.«
    Mit nur einer winzigen Hebung ihres Fingers ließ Mrs Richter Davids Bücher und Papiere in die Luft aufsteigen. Sie folgten dem Trio in einer schwebenden Prozession. Die Direktorin führte Max und David in einen behaglichen kleinen Raum, der von der Galerie im ersten Stock abzweigte. Die Bücher und Papiere glitten hinter ihnen her und arrangierten sich auf einem großen Tisch. Mrs Richter bedeutete Max und David, in zwei bequemen Armsesseln Platz
zu nehmen, während sie die Tür entschieden hinter ihnen schloss.
    »Also«, sagte sie, »worum geht es? Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch mehr Aufregung in einen einzigen Tag hineinzwängen könnte!«
    »Die Wiccas sagen die Wahrheit – man hat ihnen tatsächich drei Leute versprochen«, antwortete David leise. »Aber es wird noch schlimmer.«
    »Sprich weiter«, forderte Mrs Richter ihn auf, und ihr Mund war eine schmale, gerade Linie.
    »Das Buch Thoth existiert wirklich und er ist genau in diesem Augenblick auf der Suche danach«, fuhr David fort. Er spielte mit dem seltsamen Talisman, der auf seiner Handfläche lag.
    »Wer ist auf der Suche nach dem Buch?«, hakte Mrs Richter nach.
    »Astaroth«, flüsterte David. »Aber es kommt noch schlimmer!«
    »David, würdest du mir bitte verraten, was das Schlimmste von allem ist?«, blaffte Mrs Richter.
    »Bram hat das Buch versteckt, aber es gab noch eine weitere Person, die wusste, wo es zu finden ist …«
    David sah Max an und in Max’ Bauch breitete sich ein eisiges, flaues Gefühl aus.
    »Lass mich raten«, sagte Max. »Marley Augur.«
    »Marley Augur«, bekräftigte David mit einem ironischen Lächeln. »So seltsam es klingt, aber wir haben den Hinweis, dass das Buch in Gefahr ist, tatsächlich Augur zu verdanken. Er hat dies hier für Bram gemacht, bevor er zum Verräter wurde.«
    David hielt ihnen den Talisman hin, eine goldene Scheibe an einer prächtigen Kette, graviert mit einer achtzackigen Sonne. Max betrachtete den Talisman in Davids Händen
blinzelnd. Die Sonne verströmte ein unverkennbares Leuchten, als sei ein Glühwürmchen darin gefangen.
    »Der Talisman zeigt an, ob das Buch vor Astaroth sicher ist«, erklärte David. »Bram zufolge leuchtet er, wenn das Buch in Gefahr ist – können Sie es sehen?«
    »Ja«, antwortete Mrs Richter, die den Talisman mit schmalen Augen betrachtete. »Wie hast du all das in Erfahrung gebracht?«
    »Ich habe einen Brief von Bram gefunden«, sagte David. »Er war mit einem Stoß anderer Papiere unter ›Nicht entzifferbar‹ abgelegt.«
    »Wie ist es dir dann gelungen, ihn zu entziffern?«, fragte Mrs Richter.
    »Das habe ich Maya zu verdanken.« Er sprach von seinem Schützling, einem gazellenähnlichen Geschöpf, das man Ulu nannte. Jetzt griff er in seine Sweatshirtjacke und förderte die rätselhafte Phiole mit silberner Flüssigkeit und einen schmalen Pinsel zutage. »Dies sind einige Tropfen von Mayas Blut«, erklärte er. »Das Blut eines Ulus kann man benutzen, um so ziemlich alles zu übersetzen, wenn man es über die Worte streicht und die richtigen Zauber spricht. Das ist einer der Gründe, warum Ulus so selten sind – sie wurden von Magiern und Gelehrten gejagt, bis sie fast ausgerottet waren. Was diese schrecklichen Menschen jedoch auf die harte Tour gelernt haben, ist dies: Der Ulu muss sein Blut freiwillig geben. Wenn man es ihm mit Gewalt nimmt, verwandelt es sich in eine sehr starke Säure – stark genug, um die kostbaren Texte zu verbrennen, die sie übersetzen wollten.«
    »Ich verstehe«, sagte Mrs Richter und betrachtete die Phiole.
    David blätterte ungeduldig in einem Stapel loser Papiere und Karten, bis er ein vergilbtes Stück Pergament

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