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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Statut COC47 zu gewärtigen haben.‹«
    »Also hat er das Sagen?«, fragte Mr McDaniels.
    »So scheint es«, murmelte Miss Boon und gab Cooper das Edikt zurück. »Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, warum die Direktorin etwas Derartiges tun sollte …«
    Max betrachtete noch einmal die Waffe in seiner Hand, bevor er sie zurück auf das schwarze Tuch legte. Die Wärme floss langsam und widerstrebend aus seinem Körper.
    »Warum sollte Cooper nicht das Sagen haben?«, fragte er.
    Miss Boon ließ ihren Blick auf Cúchulains Speer ruhen. Sie unternahm keinen Versuch, die Herablassung in ihrer Stimme zu verbergen.
    »Weil, Max, Agent Cooper ein professioneller Killer ist, der keine Entscheidungen bezüglich deines Wohlergehens treffen sollte. Dein Wohlergehen interessiert ihn nicht; das liegt nicht in seiner Natur. Tatsächlich hat dieses Arrangement so viele inakzeptable Aspekte, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.«
    Cooper wickelte die gae bolga lediglich wieder in das schwarze Tuch. Dann verstaute er das Bündel in seinem Rucksack und zog ihn zu.
    »Machen Sie einfach Ihren Job, Miss Boon, und wir werden alle bestens zurechtkommen.«
    »Und worin besteht mein Job?«, antwortete die junge Frau mit einem gezierten, kühlen Lächeln. »Mir scheint, man hat mir, was meine Aufgabe bei dieser kleinen Expedition betrifft, falsche Informationen gegeben.«

    »Ihr Job besteht gewiss nicht darin, sich mit Wiccas anzulegen«, knurrte Cooper. Er streckte sich auf dem Boden aus und schleuderte die Stiefel von den Füßen. »Sie sind hier, um den Jungen eine angemessene Ausbildung zu geben.«
    Miss Boon schnaubte ungläubig.
    »Die Direktorin hat mich also als ihre Tutorin mitgeschickt?«, fragte sie. »Und womit habe ich dieses Glück verdient?«
    »Kraken ist zu alt für die Reise«, gähnte der Agent, zog sich seine Mütze tief in die Stirn und beendete ihr Gespräch damit. Kurz darauf hob und senkte seine Brust sich mit langsamer Regelmäßigkeit.
    Mum kicherte in ihrer Ecke, was ihr einen wütenden Blick von Miss Boon eintrug.
    »Mum, ich glaube, das Wasser kocht, und in dieser anstößigen Meerjungfrauendose ist irgendeine Art von abscheulich aromatisiertem Tee. Seien Sie so gut und machen Sie Tee für drei Personen. Ich nehme an, Sie und Mr McDaniels werden ein wenig schlafen wollen.«
    »Ich mag keinen Tee«, bemerkte David.
    »Heute magst du ihn«, fuhr Miss Boon auf, fegte einen Stapel Karten vom Tisch und riss mehrere leere Seiten aus ihrem ledernen Tagebuch. Mit schmalen Lippen und energischer Präzision zeichnete sie ein perfektes Dreieck, das sie schon bald mit einem Wirrwarr von einander überschneidenden Linien ausfüllte. »Also, Max, wie wär’s, wenn du herkommst und mir die Eulerlinie zeigst. Ich bin davon überzeugt, dass David uns ihre Gleichung nennen kann.«
    »Ist das Geometrie?«, krächzte Mr McDaniels.
    »In der Tat, Mr McDaniels«, antwortete sie. »Haben Sie Lust, sich uns anzuschließen?«
    Max’ Vater verschwand flugs unter seiner Decke.
In der folgenden Woche, während das Schiff weiter auf Deutschland zuhielt, sprach niemand über Cúchulains Speer oder Max’ seltsamen Ausflug ins Altirische. Cooper und Miss Boon gelang es, zu einer kühlen Förmlichkeit zu finden, während Max und David unterrichtet wurden oder mit Mum und Mr McDaniels Karten spielten. Obwohl nur wenige der Seeleute Englisch sprachen, waren viele von ihnen dennoch angenehme Gesellschaft. Sie schienen es gewohnt zu sein, ungewöhnliche Fracht zu transportieren. Sie hatten Wetten auf Mum oder Nick abgeschlossen, wer mehr Ratten zur Strecke brachte (Mum mogelte grundsätzlich; Nick gewann grundsätzlich), und wann immer der Vorhang aus kalten grauen Wolken eine Spur aufriss, um einen Blick auf die Sonne zuzulassen, brachen sie in fröhlichen Gesang aus. Während dieser Augenblicke beugte Max sich weit über die Reling, um zu beobachten, wie sein Schatten über die smaragdgrüne See jagte, bevor die Sonne wieder verschwand und die Wolken sich abermals schiefergrau färbten. Nach einem dieser Zwischenspiele bemerkte Max, dass David allein dasaß; in seinem geborgten Pullover sah er seltsam geschrumpft aus. Er hockte auf einem Stapel zusammengerollter Seile, über ein dickes, in brüchiges rotes Leder gebundenes Buch gebeugt. Max, dessen Stimmung sich nach dem kurzen Hervorlugen der Sonne aufgehellt hatte, schlenderte zu ihm hinüber.
    »Du siehst so aus, als würdest du etwas ausbrüten«, bemerkte er und versetzte

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