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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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gewährt, droht ebenfalls die Verhaftung. Wir danken Ihnen für Ihre Kooperation während dieser schwierigen Zeit. Dies ist eine Nachricht der BBC, ausgestrahlt aus der Notzentrale außerhalb Londons.«
    Während die Durchsage wiederholt wurde, erfüllte ein leises Gemurmel die Kajüte. Diejenigen, die Englisch sprachen, übersetzten für ihre Schiffskameraden. Cooper bahnte sich einen Weg durch die Menge, um sich leise mit dem Kapitän zu besprechen. Karl spielte weiter am Radio herum, aber Max sah, dass er gelegentlich zu Cooper und dem Kapitän hinüberschaute, als belausche er sie. Max eilte zur Tür, wo Miss Boon und Mr McDaniels standen.
    »Was hat das zu bedeuten, Dad?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sein Vater und drückte ihn an sich. »Es klingt nicht gut.«
    Max drehte sich hastig zu Miss Boon um.
    »Was erzählt Cooper dem Kapitän?«, fragte er.
    »Ich wünschte, ich wüsste es«, murmelte seine Lehrerin. »Wir werden es sicher bald erfahren. Nun, es ist schon ziemlich spät. David ist bereits zu Bett gegangen und du solltest das Gleiche tun.«
    »Aber es kommen vielleicht noch weitere Nachrichten!«, protestierte Max. Er sah wieder zu Karl hinüber und senkte die Stimme zu einem drängenden Zischen. »Und ich vertraue diesem Burschen am Radio nicht. David und ich denken, dass er uns nachspioniert.«

    Miss Boon stellte sich auf die Zehenspitzen und schnalzte mit der Zunge.
    »Ich gehe der Sache nach«, murmelte sie. »Falls es noch weitere Nachrichten gibt, werde ich dich bestimmt informieren. Und jetzt ab ins Bett – oder wir können schon einmal mit den morgigen Lektionen anfangen.«
    Max wollte etwas sagen, aber Miss Boon warf ihm einen Blick zu, der jeden Protest im Keim erstickte. Sein Vater gähnte und legte Max einen Arm um die Schultern.
    »Ich leg mich auch hin«, erklärte er. »Und erobere mir die Pritsche, bevor Mum sie mir wegschnappt!«
     
    Als die McDaniels in die Kajüte hinunterkamen, schlief David keineswegs. Er stand ohne Hemd vor einem kleinen Kosmetikspiegel, der an die Wand geschraubt war. In der Hand hielt er eine Lampe, die ein geisterhaftes Licht auf sein Gesicht warf. Sein Spiegelbild blickte zur Seite, um sie zu beobachten.
    »Was machst du da, David?«, fragte Mr McDaniels und schaute zu Davids zerwühlten Decken in der Ecke hinüber. »Kannst du nicht schlafen?«
    »Nein«, antwortete David und griff nach seinem Hemd. Seine Stimme klang seltsam distanziert. »Ich hatte heute vor drei Jahren meine letzte Operation, müssen Sie wissen.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass du operiert worden bist«, sagte Mr McDaniels, während er Nick von der Pritsche scheuchte.
    David lächelte. »Eine Herzoperation«, erklärte er und drehte sich um, sodass in der Mitte seiner Brust eine lange rosige Narbe sichtbar wurde. »Genauer gesagt handelte es sich um eine Herz transplantation«, erläuterte er weiter. »Vor drei Jahren … das war meine zweite.«
    »Das wusste ich ja gar nicht«, rief Mr McDaniels. Dann
beugte er sich vor, um die Narbe zu betrachten, während Max Nick in eine gepolsterte Kiste setzte. Max hatte die Narbe früher schon mal gesehen, aber sein Zimmergenosse hatte sich stets beeilt, sie zu verbergen. Jetzt stand David mit bloßem Oberkörper da und musterte mit distanzierter Miene das bleiche Narbengewebe. Er strich mit dem Finger darüber.
    »Zwei andere Menschen sind gestorben, damit ich leben konnte«, murmelte er. »Das macht mich manchmal traurig.«
    »Nein«, brummte Mr McDaniels mitfühlend. »So solltest du das nicht sehen, Sohn. Die Zeit dieser armen Seelen war gekommen. Ich denke, sie wären glücklich zu wissen, dass sie dir eine Chance gegeben haben zu leben. Durch dich leben sie weiter! So wie ich es sehe, habt ihr einander einen Gefallen getan.«
    David lächelte dankbar und dimmte die Lampe auf die Helligkeit eines Nachtlichts, bevor er sich wieder unter seine Decken schlängelte. Max sagte nichts, sondern streifte seine Schuhe ab und stieg in sein eigenes behelfsmäßiges Bett in der Nähe der Küchenzeile.
    »Es passiert so viel«, sagte David, dessen Stimme selbst in der behaglichen Kajüte sehr zart klang. »Es gibt Zeiten, da glaube ich, es nicht länger zu ertragen. Ich weiß, was ihr im Radio gehört habt. In Amerika fangen sie an, die gleichen Dinge zu tun – es ist alles zu schrecklich, um auch nur darüber nachzudenken.«
    »Wie kannst du all das wissen, wenn du die ganze Zeit hier unten warst?«, fragte Mr McDaniels.
    David antwortete

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