Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
McDaniels und David, die noch immer zusammengekauert auf dem Bett saßen. Sein Blick fiel auf das Foto in Davids Hand. Der Agent legte den Kopf schief, um besser sehen zu können.
»Ah!«, sagte Mr McDaniels, dessen Miene sich sofort wieder aufhellte. »Sie bewundern meine hübsche Lady, ja? Das ist meine Frau, Cooper. Max’ Mutter.«
Cooper blinzelte. Der Blick seiner kalten blauen Augen flackerte zwischen dem Foto und Max hin und her.
»Eine starke Ähnlichkeit«, sagte der Agent mit einem kurzen Nicken.
Miss Boon und Mum kamen einige Minuten später herunter, und sie alle machten sich daran, ihre Pullover und
Bücher, ihr Kochgeschirr und den Proviant zusammenzusuchen. Während sie packten, biss Max sich auf die Zunge und versuchte, sich die Fragen einzuprägen, die sich in seinem Kopf überschlugen. Mehr als einmal ertappte er Cooper dabei, wie er ihn anschaute und bestätigte, was er bereits wusste: Es war nicht das erste Mal, dass Cooper Bryn McDaniels gesehen hatte.
KAPITEL 7
Der spanische Buchhändler
D er Morgen dämmerte schon fast, als der Kapitän an die Kajütentür klopfte, um ihnen mitzuteilen, dass es Zeit zum Aufbruch sei. Max gähnte, nahm Nick auf den Arm und folgte Cooper die Treppe hinauf. Die meisten der Seeleute standen auf Deck an der Steuerbordreling und starrten auf den Ozean hinaus. Ein seltsames Licht tanzte und flackerte auf ihren Gesichtern. Max, der Nick fest an sich gedrückt hielt, trat zwischen zwei der Seeleute und sog scharf die Luft ein. Der Ozean stand in Flammen.
Ein Frachtschiff lag in der bleichen See auf der Seite und spie einen leuchtenden Sturzbach von Flammen und schwarzem Rauch in den frühen Morgen. Es sah aus wie auf den alten Bildern vom Walfang, die Max aus Büchern kannte: ein harpunierter Riese, der auf die Seite gerollt war und mit einem letzten Ächzen sein Leben aushauchte. Auf dem Wasser treibende Pfützen brennenden Öls sprenkelten das Meer wie Lilienblätter, schauerlich und schön. Max hielt in dem Flammeninferno Ausschau nach Passagieren oder Seeleuten, konnte aber niemanden entdecken.
Hinter dem brennenden Schiff war das dunkle felsige Ufer erkennbar, das sich nach Norden hin schließlich in
grauem Dunst verlor. In der Ferne brannte ein weiteres Schiff. Was ein ungeheueres Inferno sein musste, wirkte von Weitem so klein und harmlos wie eine tropfende Kerze.
Cooper wechselte einige leise Worte mit dem Kapitän, bevor er sich an die Gruppe wandte.
»Hier gehen wir von Bord«, sagte er und schulterte seinen Rucksack.
»Der Kapitän hat Angst vor Minen und ich kann ihm dafür keinen Vorwurf machen. Seht zu, dass ihr … Mum, lassen Sie ihn seine Arbeit tun!«
Die Hexe runzelte finster die Stirn und ließ den Arm eines Seemanns los, auf den sie ein Auge geworfen hatte. Die Farbe kehrte in das Gesicht des jungen Mannes zurück. Er nickte Cooper dankend zu und gesellte sich zu seinen Kameraden, die soeben ein sperriges Rettungsboot zu Wasser ließen. Max und die anderen kletterten eine wackelige Leiter hinunter, stiegen ein und beschwerten damit das kleine Boot etwas, sodass es nicht mehr ganz so wild von den kabbeligen Wellen umhergeworfen und gegen die Schiffswand gestoßen wurde.
Max half seinem Vater, ihr Boot von der Erasmus abzustoßen. Sobald sie sich ein Stück entfernt hatten, setzte er sich auf seinen Platz. In dem Moment hörte er jemanden seinen Namen rufen. Als er aufblickte, sah er den rotbärtigen Seemann, der sich über die Reling beugte. Ein kaltes, wissendes Lächeln breitete sich auf den Zügen des Mannes aus, als er sich eine Zigarette anzündete und ihnen Lebewohl sagte. Max funkelte zurück, während Cooper die Ruder packte und das Boot Richtung Ufer vorantrieb. Sie machten einen großen Bogen um das brennende Schiff, und schon bald verlor sich die Erasmus hinter dem Schleier öligen Rauchs, der über das Meer strich.
»Cooper, dieser Mann mit dem roten Bart …«
»Markiert genau in diesem Augenblick seine Karte, damit er seinen Vorgesetzten melden kann, wo wir an Land gegangen sind«, unterbrach ihn der Agent. »Spione werden in Lissabon nach uns suchen.«
David wirbelte auf seinem Platz herum.
»Warum sollte er ihnen erzählen, dass wir in Portugal sind? Ist er auf unserer Seite?«
»Ganz und gar nicht«, antwortete Cooper. »Er steht mit absoluter Gewissheit in Diensten des Feindes – oder der Wiccas. Er wird ihnen erzählen, dass wir in Lissabon seien, weil Miss Boon ihm zu verstehen gegeben hat, dass wir uns
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