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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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waren, waren allesamt verlassen gewesen, ob es sich nun um Kornspeicher, alte Steinhäuser oder Hütten mit roten Ziegeldächern handelte, die die gewellte Landschaft sprenkelten. Ein kalter Novemberwind blies durch die sich wiegenden Halme, durchbrochen von Davids Singsang, in dem er das Rätsel aufsagte.
    Ein Schlüssel mit vier Kerben liegt
Tief untertag, wo deutsche Könige gekrönt zuvor,
Um hinter die Sonne zu lenken mein Ross
Und sicher zu klopfen ans Himmelstor.
    »Verstehen Sie das Rätsel?«, fragte Max Miss Boon.
    »Ich habe so eine Ahnung«, antwortete die Lehrerin und nippte an einer Feldflasche. »Ich gebe David recht, dass Bram seinen Schlüssel wahrscheinlich der Werkstatt anvertraut hat. Obwohl die deutschen Könige in Frankfurt tatsächlich nur gewählt wurden – gekrönt wurden sie in Aachen.«
    »Warum gehen wir dann überhaupt zur Werkstatt?«, hakte Max nach. »Warum nicht direkt nach Aachen?«
    »Und wo sollten wir suchen?«, fragte Miss Boon mit einem schwachen Lächeln.
    Max dachte einen Moment lang darüber nach. Ein Schlüssel klang nach etwas Kleinem, und etwas Kleines konnte fast überall versteckt sein – in einer Schachtel, in einem Buch oder in einem Pflasterstein.
    »Ich weiß es nicht«, gab er zu.
    »Das ist der Grund, warum wir bei der Werkstatt anfangen müssen«, sagte Miss Boon.

    »Aber bei der Versammlung hat Rasmussen gesagt, er glaube nicht, dass es das Buch Thoth wirklich gebe«, wandte Max ein. »Warum sollte er so skeptisch sein, wenn seine eigene Werkstatt den Schlüssel zur Auffindung des Buches hätte?«
    Miss Boon hielt inne und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sofort dämmerte Max die Antwort.
    »Er hat gelogen!«, rief Max und erinnerte sich an den trockenen, hämischen Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes. »Er hat nur so getan, als wisse er nichts darüber. Sie wollen das Buch selbst finden!«
    »Das liegt durchaus im Rahmen des Möglichen«, sagte Miss Boon. »Daher müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir ankommen. Rasmussen hat uns nur deshalb geholfen, euch von den Wiccas fernzuhalten, weil es in seinem Interesse lag.«
    »Warum sollte es ihn kümmern, was aus David und mir wird?«, fragte Max, während er einen großen Vogel beobachtete, der hoch über einem fernen Bauernhof in der Luft kreiste.
    »Es kümmert ihn sogar sehr«, antwortete Miss Boon. »Die Beziehung der Werkstatt zu Rowan ist eine heikle Sache, aber es gibt eine beständige, friedliche Zusammenarbeit zwischen uns. Bei den Wiccas dagegen verhält sich das ganz anders. Die Wiccas sind eingeschworene Feinde der Werkstatt, Max. Rasmussen ist sich vollauf darüber im Klaren, dass ihr beide, du und David, mächtige Gegner werden könntet, sollten die Hexen sich eurer Dienste versichern.«
    Max hörte ein Stöhnen hinter sich, und als er sich umdrehte, sah er, dass sein Vater sich auf einem großen Stein niederließ. Mum hatte sich während ihrer langen Tage des Marsches oft beklagt, doch Mr McDaniels hatte mit stiller
Entschlossenheit durchgehalten. Max bewunderte die Zähigkeit seines Vaters, wusste jedoch, dass die vielen Kilometer einen harten Tribut von seinem schweren Körper forderten. Er zuckte zusammen, als sein Vater einen Schuh und eine Socke auszog und ein mit Blasen übersäter Fuß zum Vorschein kam. Cooper kehrte zu ihnen zurück.
    »Es tut mir leid«, stieß ein rotgesichtiger Mr McDaniels hervor, als der Agent sich über ihn beugte. »Ich weiß, wir haben erst vor wenigen Stunden eine Pause gemacht.«
    Cooper nickte und holte einen kleinen Krug mit einer hellgelben Salbe aus seinem Rucksack.
    »Muhmenhovenbalsam«, murmelte er. »Er wird den Schmerz betäuben und die Wunden heilen.«
    Cooper nahm einen kleinen Klecks Balsam aus dem Krug und salbte damit Mr MacDaniels’ Fuß ein, woraufhin dieser erleichtert aufatmete. Er runzelte die Stirn und begann, mit den Zehen zu wackeln.
    »Das Zeug ist aber gut!«, rief er plötzlich, und seine Wangen färbten sich rosig. »Diese Muhmenhovens könnten ein Vermögen machen, wenn sie das auf den Markt brächten.«
    Mum ließ sich neben Max’ Vater fallen.
    »Ich will auch welchen«, erklärte sie, zog ihren Holzschuh aus und entblößte einen graugrünen Fuß mit drei scharfen Zehen. David blickte neugierig auf den unförmigen Keil hinab; Nick beschnupperte ihn und jaulte. Cooper schüttelte den Kopf und schraubte den Deckel zu.
    »Uns allen tun die Füße weh, Mum«, sagte der Agent. »Ziehen Sie Ihren Schuh wieder an. Dieser

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