Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
herum, strich mit den Händen an den Kanten der Tür entlang und murmelte einige Worte. Mit welchem
Zauber Cooper die Tür belegt hatte, wusste Max nicht, aber ihre Konturen begannen zu leuchten.
Sie rannten die Treppe hinunter in den kühlen, trockenen Keller, vorbei an längs den Wänden aufgeschichteten Weinflaschen und dem angesammelten Kram vieler Generationen. Vor sich sahen sie das fahle Licht von Señora Lorcas Lampe. Sie blinzelte an Max und Cooper vorbei in das dunkle Treppenhaus, aus dem sie gerade kamen. Cooper legte ihr sanft die Hände auf die Schultern.
»Er wird nicht kommen, María – nicht hier entlang. Wenn er kann, wird er dich finden.«
Señora Lorca wirkte benommen. Nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, wurde sie von einer Vielzahl von Gefühlen bedrängt, während das Haus über ihnen unter den Schritten von etwas Gewaltigem ächzte.
»Was ist das?«, fragte Mr McDaniels, der Max und David an sich presste.
Cooper beachtete ihn nicht. »Bitte, María«, sagte der Agent zu der alten Spanierin. »Antonio würde wollen, dass du gehst.«
Señora Lorca blinzelte die Tränen weg, nickte hastig und führte sie zu einem der Weinregale im hinteren Bereich des Kellers. Sie steckte einen Arm durch die Spinnennetze, mit denen es überzogen war. Über ihnen erklangen weiterhin Schritte und ohrenbetäubendes Kreischen. Rauch sickerte in den Keller.
»María, bist du dir sicher, dass es das richtige ist?«, fragte Cooper, dessen Stimme auf unheimliche Weise gelassen klang.
»Ich denke, ja«, sagte sie und legte die Stirn in Falten. »Antonio hat verlangt, dass ich es mir merke.«
Mum begann zu schluchzen. Miss Boon redete leise auf sie ein, während Cooper zur Treppe lief und hinaufspähte.
Señora Lorca beugte sich vor und stieß den Arm tiefer in das Weinregal hinein. Ein Knirschen erklang und das Regal glitt ein oder zwei Meter über den Steinboden. Eine Öffnung kam zum Vorschein – eine kurze, steile Treppe, die in einen schummrigen Tunnel hinabführte. Max würgte, als ihm der Gestank von Abwassern entgegenschlug.
»Ihr müsst euch beeilen!«, rief Señora Lorca. »Sie wird sich in einer Minute wieder schließen.«
Cooper kam zurück und sie zwängten sich durch die schmale Öffnung. Señora Lorca schaute zu ihnen hinunter.
»María«, zischte Cooper und winkte sie heran. »Komm herunter!«
»Ich werde Antonio suchen«, erklärte sie und wandte sich ab. Die Mechanismen des schweren Regals begannen, sich knirschend wieder zu schließen. Coopers Miene verdüsterte sich, im nächsten Moment schoss er die Stufen hinauf, umschlang die alte Frau wie eine Spinne und zerrte sie in die Kanalisation hinab. Señora Lorca stieß ein Heulen aus, das in ein gedämpftes, bebendes Schluchzen überging, als die Öffnung sich endgültig schloss.
Fast eine Stunde lang stolperten sie spritzend durch die schwarze, stinkende Brühe. Miss Boon beschwor eine grün und gold schimmernde Kugel herauf, die wie ein Trugbild vor ihnen herschwebte und kleinere Tunnel sichtbar machte, die den Haupttunnel mit kaltem Wasser speisten. Endlich blieb Cooper am Fuß einer verrosteten Eisenleiter stehen, die fünf Meter hinauf auf die Straße darüber führte. Mr McDaniels lehnte leise würgend an der Wand; selbst Nick schnaubte voller Verachtung, als zwei Kanalratten an ihm vorbeihuschten. Cooper betrachtete mit zusammengekniffenen Augen eine Karte, die zwischen ihren Papieren und Pässen steckte.
»Das ist es«, sagte er schließlich und schaute auf seine Armbanduhr. »Der nächste Zug nach Bilbao fährt in einer Stunde. David, passen all unsere Sachen in deine Tasche?«
David kämpfte gegen einen Hustenanfall. »Ich denke, ja«, antwortete er, während er neugierig in seinen zerbeulten Rucksack schaute.
Cooper stopfte ihre Taschen eine nach der anderen in den Rucksack, schloss den Reißverschluss und warf ihn sich über die Schulter. Nachdem er schweigend die verrostete Leiter hinaufgeklettert war, hob er den schweren Kanaldeckel und spähte hinaus. Ärger flackerte auf seinen Zügen auf, und er bedeutete ihnen mit einem Finger zu bleiben, wo sie waren. Dann kroch der Agent auf dem Bauch aus der Kanalisation heraus und verschwand. Zehn Sekunden später erschien sein Gesicht in der Öffnung.
»Ihr könnt heraufkommen.«
Prustend und würgend erklommen sie die Leiter und traten in den hellen Nachmittag hinaus. Sie befanden sich in einer Gasse; zwei peliqueiros lagen bewusstlos auf der Straße. Cooper hatte sich
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