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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Tölpel«, brummte die Hexe. »Die Hälfte der Schule wird wahrscheinlich verhungert sein! Er kann nämlich ohne mich überhaupt nichts, müsst ihr wissen.«
    »Das wissen wir«, sagten sie wie aus einem Mund.
    Cooper stöberte in Davids Rucksack und brachte eine Tafel Schokolade zum Vorschein, die er von der Erasmus mitgenommen hatte.
    »Ich dachte, die wären alle aufgegessen!«, bemerkte Mr McDaniels, der jetzt hellwach war.
    »Eine musste ich vor Ihnen verstecken«, erwiderte Cooper. »Für Notfälle.«
    Der Agent brach die Tafel in Stücke und verteilte sie – selbst Nick bekam ein kleines Bröckchen, an dem er zaghaft schnupperte, bevor er es herunterschluckte.
    »Was ist mit Ihnen, Miss Boon?«, fragte Cooper, der
nachdenklich an seiner Schokolade kaute. »Was vermissen Sie?«
    »Was vermisse ich nicht?«, entgegnete die Magielehrerin mit einem Seufzer. »Ich vermisse das Unterrichten. Das Feuer in der großen Halle. Das Lesen auf Maggies Stufen. Und, lieber Himmel, ein regelmäßiges Bad!«
    »Ich vermisse meine Freunde«, sagte Max. »Und Hannah und die Gänschen. Meine Güte, ich hätte nicht einmal etwas dagegen, Renard zu sehen!«
    »Monsieur Renard«, korrigierte ihn Miss Boon.
    »Ich vermisse Maya und die Archive«, meldete David sich zu Wort und spähte unter dem Arm, den er sich übers Gesicht gelegt hatte, hervor.
    »Was ist mit dir, Dad?«, fragte Max.
    Mr McDaniels errötete. Er trommelte sich mit den Fingern auf seine massige Brust.
    »Die Beefmeister 2000.«
    Max und David schrien vor Lachen.
    »Ich frage mich, ob ich immer noch meine monatlichen Fleischsendungen bekomme«, sagte Max.
    »Nun, du solltest sie bekommen«, schnaubte Scott McDaniels entrüstet. »Ich habe im Voraus dafür bezahlt.«
    »Es tut mir leid, Mr McDaniels«, kicherte David. »Ich glaube nicht, dass der Lieferant Rowan noch finden kann.«
    Max sah im Geiste den gewaltigen Nebelschleier vor sich, den David vom Meer heraufbeschworen hatte. Er versuchte, sich vorzustellen, was in Rowan geschah, ob der Unterricht fortgesetzt wurde und die Schüler in Sicherheit waren. Er fragte sich, wie sein eigenes Land mit den plötzlichen Veränderungen in der Welt fertig wurde. Es war so schwer, an Nachrichten heranzukommen – er wusste nicht einmal, ob noch ein Präsident im Weißen Haus saß.

    Es klopfte an der Tür; eine dunkle Gestalt füllte ihr kleines Fenster aus.
    Ein Vye spähte in das Abteil. Gelbe animalische Augen wanderten von Gesicht zu Gesicht.
    »Lieber Gott!«, stieß Mr McDaniels hervor und hielt sich an seinem Sitz fest.
    »Er sieht Sie nicht, Scott«, sagte Cooper gelassen. »Er sieht sechs deutsche Diplomaten. Verhalten Sie sich einfach ganz ruhig.«
    Cooper ging zur Tür und öffnete sie.
    »Guten Abend«, sagte Cooper auf Deutsch und blickte zu dem Vye auf.
    »Guten Abend«, erwiderte der blauschwarze Vye. Er duckte sich unter der Tür durch, einen Klemmblock an seinen Trenchcoat gedrückt. Sein verfilztes Fell war feucht; eine klauenbewehrte Hand war bandagiert und blutig. Max hielt den Atem an. Er fühlte sich vollkommen ungeschützt – so als versuche er, sich auf einem freiem Feld zu verstecken. Es erschien ihm unmöglich, dass der Vye ihn nicht als das sah, was er war – ein dreizehn Jahre alter Junge mit einem Lymrill in den Armen, das sich instinktiv zusammengerollt und die Stacheln aufgestellt hatte.
    Max tastete nach der Speerspitze in seinem Ärmel. Sie fühlte sich warm an und verströmte ein kaum wahrnehmbares Summen. Der Vye sah ihn an; Max rutschte unruhig hin und her und hüstelte. Cooper schnippte mit den Fingern unter der Nase des Vye und zog dessen Aufmerksamkeit mit einem autoritären Strom in Schnellfeuergeschwindigkeit gesprochener Worte wieder auf sich. Der Vye bleckte schwarze Kiefer mit Reißzähnen und funkelte den Agenten mehrere lange Sekunden an. Cooper verschränkte die Arme mit geheuchelter Langeweile vor der Brust und tippte ungeduldig mit dem Schuh auf den Boden. Ein so
tiefes Knurren, dass es mehr spür- als hörbar war, grollte dem Vye in der Kehle, während er nach etwas in seinem Mantel tastete. Ihre Dokumente wurden abgestempelt und zurückgegeben. Der Vye murmelte einige Worte in Coopers Richtung, bevor er aus dem Abteil stolzierte und die Tür entschlossen hinter sich zuzog.
    »Ist er wirklich fort?«, fragte Mr McDaniels.
    »Ja«, bestätigte Cooper, während er die Dokumente wieder in seinem Mantel schob.
    »Das war das absolut grauenvollste Ding, das ich je gesehen

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