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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Dr. Rasmussen saß am Kopfende des Tisches und sah sie grinsend durch seine blank geputzten Brillengläser an.
    »Willkommen, meine Freunde«, sagte er und deutete auf die freien Stühle. Max setzte sich neben seinen Vater und legte sich Nick auf den Schoß. Jason Barrett saß ihm gegenüber und machte den Eindruck, als sei ihm zutiefst unbehaglich.
»Wie gefällt Ihnen unsere neue Skulptur?«, fragte Dr. Rasmussen mit Blick auf den Kopf des Golems. »Den Körper hat Dr. Braden bereits ins Museum gebracht. Ein ganz und gar vernunftloses, schwerfälliges Geschöpf, nicht wahr? Wir waren ein wenig enttäuscht, etwas so Primitives vorzufinden.«
    Cooper nickte.
    »Wenn ich recht verstanden habe, haben Sie etwas von Interesse gefunden?«, fragte der Agent.
    »In der Tat«, sagte Dr. Rasmussen. »Einen überaus eigenartigen Gegenstand.«
    Rasmussen hob etwas Schweres vom Boden und stellte es vor sich auf den Tisch.
    In Brams Rätsel war von einem Schlüssel mit vier Kerben die Rede, aber dieser Gegenstand hatte keine Ähnlichkeit mit etwas Derartigem. Er sah eher so aus wie ein Globus aus silbernen Ringen auf einem niedrigen, glatten Holzständer. Dr. Rasmussen versetzte einem der Ringe einen spielerischen Stoß.
    »Wissen Sie, was das ist?«, fragte er.
    »Das ist eine Armillarsphäre«, sagte Miss Boon. »Erfunden von Eratosthenes im dritten Jahrhundert vor Christi. Ein astronomisches Lehrwerkzeug.«
    »In der Tat«, erwiderte Dr. Rasmussen. »Und ich frage mich, wozu es dient?«
    Stille folgte. Max sah Cooper an und zählte die Soldaten an der Wand, wie man es ihn gelehrt hatte. Rasmussen tippte mit einem langen, schmalen Finger auf den Tisch.
    »Ich verstehe«, sagte er stirnrunzelnd. »Ich finde es merkwürdig, dass Rowan in kleinen wie in großen Belangen die Kooperation der Werkstatt erwartet, aber wenn wir eine simple Bitte um Informationen vorbringen, schweigen Sie wie ein Grab.«

    Cooper nahm seine Mütze ab und entblößte den vernarbten, kurz geschorenen Schädel darunter. Er untersuchte die Mütze und zog einen weißen Faden aus der schwarzen Wolle. Max spürte, dass Nick zitterte. Als der Agent zu sprechen begann, war seine Stimme ruhig, tonlos und beängstigend.
    »Dieser Gegenstand gehört Rowan. Sein Zweck ist geheim. Wir werden nicht ohne ihn aufbrechen.«
    Die Spannung am Tisch war mit Händen zu greifen. Dr. Rasmussen wirkte ehrlich verblüfft. Er blinzelte und fuhr sich mit der Hand über seine glatte, unbehaarte Wange.
    »Sie meinten dies doch gewiss als Bitte und nicht als eine Art primitiver Drohung, Agent Cooper? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rowan auf unserer Türschwelle erscheinen und solche Forderungen stellen würde, wenn man bedenkt, was die Werkstatt alles für die Akademie getan hat. Eine solche Drohung wäre in der Tat paradox, da wir uns in Gesellschaft zweier junger Herren befinden, die ohne unsere Hilfe jetzt ein klägliches Dasein bei den Wiccas fristen würden.«
    »Er gehört Rowan«, wiederholte Cooper.
    »Wenn er Rowan gehört, warum hat Bram ihn dann in die Obhut der Werkstatt gegeben?«, fragte Dr. Rasmussen. »Wenn wir wissen, wozu er dient, können wir vielleicht besser ermessen, was zu tun ist.«
    »Es ist ein Schlüssel«, sagte David, und seine junge Stimme klang wie eine klare Glocke. Er wirkte durch und durch entkräftet. »So viel wissen wir aus dem Rätsel, das Bram hinterlassen hat. Und Bram hat diesen Schlüssel aus einem sehr guten Grund hier versteckt: Um ihn sicher aufzubewahren und dafür zu sorgen, dass die verschiedenen Zweige des alten Ordens zusammenarbeiteten. Das ist der Grund, warum Sie ohne mich nicht an den Schlüssel herankommen
konnten. Wir müssen zusammenarbeiten oder niemand außer Astaroth wird das Buch bekommen.«
    Miss Boon nickte; Rasmussen schien David aufmerksam zuzuhören.
    »Wenn ich mich recht erinnere, Mr Menlo, tragen Sie ein Schmuckstück bei sich, das die Gefahr widerspiegelt, in der das Buch sich befindet?«
    David nickte.
    »Und was sagt dieses wundersame kleine Schmuckstück?«, fragte Rasmussen.
    David griff in seinen Pullover, holte den Talisman hervor und legte ihn auf den Tisch. Er war so dunkel und kalt wie Blei.
    »Vielleicht sollten wir diesen Schlüssel hierbehalten«, erklärte Rasmussen achselzuckend. »Es scheint, als sei der Dämon dem Buch nicht näher als wir.«
    »Darauf können wir uns nicht verlassen«, wandte Miss Boon hastig ein. »Nach allem, was wir wissen, könnte es noch andere Möglichkeiten geben, um

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