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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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zwei Fingern auf und musterte sie eindringlich.
    »Darf ich zumindest diesen Patienten ins Krankenhaus bringen?«, fragte die verärgerte Ärztin.
    »Natürlich«, antwortete Rasmussen geistesabwesend. »Vielen Dank, Patricia.«
    »Ich werde David begleiten«, sagte Max, der Coopers Befehl keineswegs vergessen hatte. Erst am vergangenen Tag hatte Cooper Max mit der Fürsorge um David betraut, und schon jetzt sah es so aus, als scheitere er. Er beäugte die gähnende Kluft von Brams Kammer; es widerstrebte ihm, sie den Ingenieuren zu überlassen. Doch er riss den Kodex an sich und folgte Davids Trage an Bord der ärztlichen Kabine.
     
    Einige Stunden später saß Max mit rotem Gesicht und ineinander verschränkten Fingern vor einer fuchtsteufelswilden Miss Boon. Seine Magielehrerin schalt ihn dafür, dass er die Beherrschung verloren hatte. Sie ging auf und ab, stockgerade, und stieß mit betäubender Regelmäßigkeit Worte wie unvorsichtig und pubertär und schwachsinnig hervor. Über der Rücklehne eines Sofas hing Mum, die sich vor Entzücken krümmte, während Max gezwungen war, über die gewalttätige Episode zu berichten.
    »Wie hat sein Gesicht ausgesehen, als du zugedrückt hast?«, unterbrach die Hexe Miss Boon.
    »Nicht jetzt«, murmelte Max.
    »Du hättest ihm einen Kopfstoß verpassen sollen«, sagte Mum, bevor sie eine wilde Demonstration dessen gab, was sie meinte. »Das haut sie glatt aus den Socken!«

    »Das reicht jetzt, Mum«, fuhr Miss Boon auf und wirbelte zu der Hexe herum, die gackernd in ein Schlafzimmer floh.
    Bevor Miss Boon ihre Tirade fortsetzen konnte, wurde die Tür zu ihrer Suite geöffnet. Cooper und Mr McDaniels kamen herein, den wackligen David zwischen sich.
    »Und da ist noch etwas«, sagte Miss Boon. »Ich will genau wissen, was David getan hat, das ihn in diesen Zustand gebracht hat.«
    »Ich weiß nicht genau, was er getan hat«, blaffte Max. »Ich bin eingeschlafen.«
    »Ha!«, schnaubte Miss Boon.
    »Die gute Neuigkeit ist, dass David wieder in Ordnung kommt«, warf Scott McDaniels ein. »Die Ärztin meinte, er hätte sich überanstrengt, und das sei nicht gut für sein Herz. Aber ein paar Pillen, ein paar Spritzen, ein wenig Ruhe und unser Junge sollte so gut wie neu sein.«
    David lächelte schwach.
    »Das sind die einzigen guten Neuigkeiten«, sagte Cooper. Er legte den Talisman wieder um Davids Hals und schob ihn dem Jungen unter den Pullover. »Die Werkstatt hat geborgen, was sich in der Kammer befand. Es war ein Golem, aber es ist ihnen gelungen, ihn außer Gefecht zu setzen und zu zerstören. Rasmussen will eine Zusammenkunft, um über die Situation zu diskutieren.«
    »Was gibt es da zu diskutieren?«, fragte Miss Boon hektisch blinzelnd. »Es ist vollkommen offensichtlich, dass der Schlüssel uns gehört. Um Himmels willen, ohne David würden sie noch immer eine Steintür anstarren!«
    »Dann rufen Sie Ihren Anwalt an«, erwiderte Cooper kopfschüttelnd. »Alle anderen packen jetzt ihre Sachen zusammen und verstauen sie in Davids Rucksack. Es wird vielleicht notwendig sein, dass wir in aller Eile aufbrechen.«

    »Aber …«, begann die junge Lehrerin.
    »Das ist ein Befehl, Miss Boon«, sagte der Agent unerschütterlich. »Max, hol deine Waffe. Du sollst sie zu jeder Zeit bei dir haben.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Max und lief zurück ins Schlafzimmer. Er band sich die Speerspitze auf den Rücken, so wie er es bei Cooper gesehen hatte, bevor er den Rest ihrer Sachen in Davids zerbeulten Rucksack stopfte. Nick gab ein Jaulen von sich und zerfetzte ein Kissen, packte es dann wie ein Terrier mit den Zähnen und schüttelte es.
    »Kein Muckser«, murmelte Max. »Wir werden dich später füttern müssen.«
    Das Lymrill gähnte, streckte die Krallen aus und bedachte Max mit einem eisigen Blick, bevor es aus dem Wohnzimmer watschelte. Einige Minuten später klopfte jemand an ihre Tür und sie glitten in einem der Hochgeschwindigkeitsrohre davon.
    Man führte sie in einen schmucklosen Konferenzraum, in dem es keine Springbrunnen oder Säulen und auch keine Schüler gab. Ranghohe Mitarbeiter der Werkstatt saßen an einem langen Tisch aus poliertem Holz. Gepanzerte Soldaten standen in Habtachtstellung vor den dunkel vertäfelten Wänden. In der Mitte des Tisches lag, arrangiert wie ein schauerlicher Tischschmuck, der abgetrennte Kopf des Hüters der Kammer – ein blickloser Klumpen geborstenen Steins, dessen grobe, simple Züge von einem Kind hätten gemeißelt sein können.

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