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Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Titel: Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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entsprechende wissenschaftliche Ausbildung verfügen, sind seit den Nachmittagsstunden damit beschäftigt, sie im Labor zu analysieren.« Er griff zur Whiskyflasche und schenkte sich mit fahrigen Bewegungen nach.
    »Und es gab noch keinen Feindkontakt?«
    Spyker hielt in der Bewegung inne. Ein maliziöses Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Wirklich, Henry, du könntest als jüngere Ausgabe von mir selbst durchgehen: immer alle Fakten im Kopf, dabei neugierig bis an die Grenzen der Unverschämtheit.« Er stellte Flasche und Glas beiseite. »Du spielst auf die Kreaturen an, die das Lager deines Vaters verwüstet haben, nicht wahr? Ich gebe zu, sie stellen eine gewisse Unbekannte in meinen Überlegungen dar …«
    »Denken Sie, es handelt sich um ehemalige Bewohner dieser Stadt?«
    Spyker schüttelte, ohne zu überlegen, den Kopf. »Das ist nicht realistisch. Keine Lebensform, egal wie hoch entwickelt, könnte nach jahrmillionenlangem Gefrierschlaf einfach aufstehen und fortexistieren.« Er verschloss die Flasche mit übertriebener Sorgfalt. »Außerdem fand dein Vater eines dieser Wesen bereits mehrere Tagesreisen westlich von hier. Ihre Existenz hat demnach möglicherweise gar nichts mit dieser Metropole zu tun.«
    »Aber haben Sie keine Angst, diese Geschöpfe könnten Ihnen und Ihren Soldaten genauso gefährlich werden, wie sie es …«
    Spyker schüttelte milde den Kopf. »Die achtzehn Mann, die mich begleiten, haben ohne Ausnahme eine militärische Ausbildung genossen. Es sind Ex-Marines darunter, zwei ehemalige GSG9-Kampfschützen sowie Angehörige anderer exzellent trainierter Spezialeinheiten. Die Feuerkraft unserer Bewaffnung reicht aus, um einen kleinen Krieg zu gewinnen.« Der Industrielle zwinkerte Henry auf ausgesprochen unsympathische Art zu. »Hinzu kommt noch Mr Isidro, der den schwarzen Gürtel in über einem Dutzend internationaler Kampfsportarten besitzt. Nein, um ehrlich zu sein, habe ich keine Angst, dass mir etwas …«
    In diesem Moment ertönten aus Richtung des Flurs eilige Schritte, dann platzte ein Uniformierter in den Raum. In einer Hand hielt er ein Klemmbrett, in der anderen einen Stift. Sein eckiges Nussknackergesicht wirkte angespannt.
    »Mr Spyker, Sir? Es ist jetzt zweiundzwanzig Uhr. Sie hatten um einen Statusbericht gebeten.« Ohne eine Antwort abzuwarten, hob er das Brett und begann vorzulesen: »Zahl der Vermissten unverändert vier. Namentlich: Steve Paxton, Roman Habernickel, Sergeant Frank Cruikshank – alle drei vermisst seit letzter Nacht – sowie Tyler Burroughs, vermisst seit heute, schätzungsweise siebzehn Uhr. Einsatz von Suchtrupps im Umkreis des Lagers nach wie vor ergebnislos, weitere Maßnahmen …«
    »Sergeant Pembry«, unterbrach Spyker den Soldaten in schneidendem Ton. »Hatte ich nicht angeordnet, dass ich während meiner Unterredung mit diesen Herren nicht gestört zu werden wünsche?«
    »Natürlich, Sir. Aber ich dachte, weil Sie doch gesagt hatten …«
    »Ich bezahle Sie nicht fürs Denken, Sergeant. Wenn ich nicht gestört werden will, haben Sie sich daran zu halten. Hinaus!«
    Der Soldat schlug mit hochrotem Kopf die Hacken zusammen, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand.
    Henry war bei der Erwähnung von »Vermissten« schlagartig hellhörig geworden. Demnach hatten sie sich nicht getäuscht: Mehrere von Spykers Soldaten waren verschwunden.
    Professor Albrecht sah von den Fotos auf. »Sie vermissen einige Ihrer Mitarbeiter, Mr Spyker?«
    Spyker machte eine unwillige Handbewegung. »Eine interne Unregelmäßigkeit als Folge von Übermotivation.«
    »Übermotivation?«, wiederholte Henry. »Wie meinen Sie das?«
    Spyker leerte sein Glas und griff erneut zur Whiskyflasche. Wütend verzog er das Gesicht, als er feststellte, dass sie leer war. »Ein paar der Männer scheinen es auf den Bonus abgesehen zu haben, den ich für den Fall eines Fundes ausgesetzt habe.« Spyker betätigte einen Knopf am Kontrollpanel seines Rollstuhls, und wenige Augenblicke später erschien ein Soldat, der ihm eine neue Flasche Talisker brachte. Als der Großindustrielle sie entkorkte und sich nachschenkte, fiel Henry auf, dass seine Hand zitterte.
    »Sergeant Cruikshank und zwei der Männer, mit denen er gestern in den Tunneln unterwegs war, haben heute Nacht ohne offizielle Abmeldung den S1 verlassen. Es sieht so aus, als hätten sie sich auf eigene Faust im Stollensystem auf die Suche begeben. Sie nahmen Ausrüstung und Proviant für mehrere Tage

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