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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Teppichläden. Ein Restaurant. Meine Leute sind alles durchgegangen, Corte, wirklich alles. Computerprofile, Bankkonten, Reisebelege, Firmenanteile, Investitionen, Familie, Mitarbeiter. Nichts. Er ist absolut sauber.«
    »Tschetschenischer Muslim. Reist er in den Nahen Osten?«
    »Ja. Geschäftlich, um Teppiche zu kaufen. Aber wir haben ihm kein GPS-Gerät um den Hals gehängt. Die Leute, mit denen er hier zu tun hatte, wie das Paar im Deli, das waren Pakistani, keine Araber. Und was die jüngste Zeit angeht – es gab keine Telefonate in den letzten zwei Wochen. In seinem Geschäft läuft alles wie immer, soweit wir feststellen können. Herrgott noch mal, Corte, wir nehmen die Sache sehr ernst. Wir wissen, was wir tun.«
    »Könnte er ein Schläfer sein?«, fragte ich.
    »Nach sechs Jahren?«, entgegnete Williams. »So funktionieren sie eigentlich nicht.« Er sagte es mit einiger Autorität. »Abgesehen davon arbeiten Schläfer nicht ehrenamtlich im Islamischen Jugendzentrum Georgetown. Sie machen einen großen
Bogen um alles, was das I- Wort im Namen führt. Als Schläfer würde er wahrscheinlich Kuchen für die Presbyterianer verkaufen.«
    »Und es gibt keine anderen Akteure, die in Frage kommen?«
    »Richtig.«
    Vermutlich weil sie tot waren.
    »Ich brauche die Namen Ihres Sicherheitsmannes und Ihres Analysten im Fall Zagaew.«
    »Corte, was sollte Lily … was sollte Joanne denn überhaupt wissen, woran er nach all den Jahren noch interessiert sein könnte?«
    Die Antwort erschien mir offensichtlich. »Sie weiß, wo man Sie findet, oder nicht?«

47
    Nach Beendigung des Gesprächs stand Joanne einige Augenblicke im Flur und blickte zu der geschlossenen Schlafzimmertür, hinter der ihr Mann zweifellos schäumte.
    Sie machte ein paar Schritte darauf zu, dann blieb sie stehen und kehrte zur Couch zurück.
    Ich rief Williams’ Fall-Analysten an. Der Direktor hatte ihm die Erlaubnis erteilt, mit mir zu sprechen – natürlich nur über die Sicherheitsangelegenheit Joanne Kessler, nicht über das Projekt Sichel –, und ich erhielt Adressen, Telefonnummern und Firmeninformationen über Aslan Zagaew und seine Geschäfte. Er erzählte mir, dass weder er noch der Sicherheitsbeamte, den Williams am Samstagmorgen ins Feld geschickt hatte, etwas entdeckt hatte, was Zagaew mit Loving in Verbindung gebracht hätte, und bestätigte damit, was Joanne und Williams bereits behauptet hatten.
    Nun gut, dachte ich, offenbar führt er keine inkriminierenden Gespräche von diesen Telefonen. Hatten sie an Prepaid-Handys überhaupt gedacht? Natürlich gab es Grenzen, wie tief Williams’ Leute graben konnten, aber das waren grundlegende Elemente des Handwerks.
    Ich rief Claire DuBois an und erklärte ihr die Lage. »Lassen Sie alles stehen und liegen und fangen Sie an, Zagaews Hintergrund zu durchleuchten«, sagte ich. »Ich will alles wissen.«
    »Von seiner Schuhgröße bis zum Inhalt seiner DVD-Sammlung«, erwiderte sie.
    »Angehörige, Angestellte, Angehörige seiner Angestellten, Reisebelege. Konzentrieren Sie sich auf die letzten Tage und gehen sie von da an zurück. Jede Verbindung zu Loving, alles, was eine Verbindung zu Loving sein könnte. «
    Danach bat ich sie, mich zu Aaron Ellis durchzustellen. Ich unterrichtete ihn über den Stand der Dinge, und er stieß ein überraschtes Lachen aus. »Joanne?«
    »Sieht so aus. Zumindest haben uns Ryans Fälle nirgendwohin geführt. Ein Akteur aus ihrer Vergangenheit ist noch unterwegs. Wir gehen der Sache nach.«
    »Aber Westerfield hat ganz aufgeregt wegen eines Polizeiskandals in Washington angerufen. Er meinte, das sei Ihrer Ansicht nach der Grund, warum Ryan ins Visier genommen wurde. Ein hochrangiger Polizeibeamter oder jemand aus dem Rathaus hat Loving angeheuert.«
    »Es wäre mir ganz recht, wenn er das noch eine Weile glauben würde, Aaron.«
    Kurzes Schweigen. »Sie meinen, der Polizeiskandal ist ebenfalls eine Finte, Corte?«
    »Keine Finte. Es war eine begründete Theorie.«
    »War.«
    »Richtig.«
    »Aber als Sie gegenüber Westerfield andeuteten, es sei eine Möglichkeit, wussten Sie bereits, dass es keine war?«
    »Aaron, versuchen Sie ihn mir einfach eine Weile vom Hals zu halten.«
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    Schließlich rief ich noch Freddy an und unterrichtete ihn von Joannes Täuschung.
    Er war plötzlich gar nicht mehr zu Späßen aufgelegt. »Wieso zum Teufel hat uns das Miststück nichts gesagt? Sie will keine Ahnung gehabt haben, dass diese ganze

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