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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Scheiße damit zusammenhängen könnte, dass sie eine Auftragskillerin war?«
    »Ich glaube nicht, dass sie dieses Wort gern benutzen.«
    »Interessiert mich das?«
    »Dieser Williams …«
    »Nur zur Information«, brummte Freddy, »er ist nicht so clever, wie er denkt. Oder wie er gern wäre. Eine Reihe von uns wissen Bescheid über ihn und seine Sichel-Brüder … und – Schwestern, muss man wohl sagen. Wir dachten, sie arbeiten mehr mit schmutzigen Tricks. Aber wenn man darüber nachdenkt  – schmutziger als ein Kopfschuss geht eigentlich nicht. Wie gehen Sie mit der Situation um?«
    »Claire macht Hausaufgaben.« Ich überlegte. »Ich werde einige Durchsuchungsbefehle brauchen. Sie sagt Ihnen die Einzelheiten. Wo und wann.«
    »Gut, wird gemacht.« Dann fragte er noch: »Was für ein Spiel, glauben Sie, spielt Zagaew?«
    »Ich weiß es nicht. Williams sagte, Schläfer würden nicht so funktionieren. Aber es funktioniert, wenn sie es doch tun.«
    »Na, das ist mal etwas, das man zitieren kann, mein Sohn.«
    »Überlegen Sie. Williams hat ihn vor fünf, sechs Jahren für unbedenklich erklärt. Sie stellen die Überwachung ein. Das lässt ihm die Freiheit, Loving anzuheuern, damit er sich Joanne schnappt und alle möglichen Informationen aus ihr herausholt.
Für mich klingt das nach einer ziemlich erfolgreichen Schläferzelle. Er trieft nicht gerade vor Verdacht, aber er ist alles, was wir haben.«
    »Das ist meine Theorie vom zweitschnellsten Mann.«
    »Was für eine Theorie …?«
    »Wissen Sie, wie schnell Sie sein müssen, um einem Bären zu entkommen, Corte?«
    Ich beobachtete Joanne, die aus dem Fenster starrte. »Wie schnell?«
    »Nur ein bisschen schneller als der andere Typ bei Ihnen.« Freddy schien zu warten. Als ich nichts sagte, fügte er hinzu: »Ich meine, dass Zagaew kein perfekter Verdächtiger sein muss. Er muss nur gut genug sein.«
    »Ich sage Claire, sie soll Sie anrufen, wenn sie etwas hat.«

48
    Zwanzig Minuten später rief Claire DuBois mit Informationen über Aslan Zagaew an. Es war vielleicht ein neuer Rekord für sie.
    »Ich habe Freddy alles geschickt«, erklärte sie. »Er besorgt die Durchsuchungsbefehle sofort.«
    »Gut. Briefen Sie mich.«
    »Er wurde in der Nähe von Grosny geboren und kam mit zweiundzwanzig hierher, um an der American University in Washington zu studieren. Nach seinem Abschluss hat er am MIT in Boston gearbeitet und kam dann wieder in die Gegend von D.C. zurück. Er fing an, regelmäßig eine radikale Moschee in unserer Heimatstadt Alexandria zu besuchen. Er brach mit ihnen – offenbar war er nicht religiös genug –, aber er war gut als Unternehmer. Mit seinem wissenschaftlichen Hintergrund
und seinen Verbindungen, die er in der Embassy Row und unter Rüstungsfirmen knüpfte, stellte er fest, dass es einen Markt für ihn gab – Handelsgeheimnisse zu verkaufen.«
    »Wieso kam er mit einem Vergleich davon?«
    »Sein Vergehen war Industriespionage. Was er tat, war illegal, sicher, aber sehr clever. Rein technisch gesehen stahl er nichts, was die nationale Sicherheit direkt gefährdete. Das pakistanische Paar, das Joanne und ihr Partner umlegten – sie waren Vermittler. Sie montierten Informationen von Zagaew und anderen zu brauchbareren Einheiten. Brauchbar im Sinn von gefährlich. Ich habe viel über nukleare Brennstäbe gelernt. Und über Zentrifugen. Anreicherung ist faszinierend.«
    Und das alles in zwanzig Minuten.
    Ehe sie mit der Physikvorlesung beginnen konnte, fragte ich jedoch: »Zagaew hat also kooperiert und fuhr fort, den amerikanischen Traum zu leben?«
    »Er heiratete, wurde Vater von ein paar Kindern und hatte nichts mehr mit seinem alten Leben zu tun.«
    Scheint gerade in Mode zu sein, dachte ich, und sah Joanne an.
    »In den letzten Jahren schien er jedoch religiöser zu werden, auch wenn die Moschee, in die seine Frau und er jetzt gehen, gemäßigt ist. Er scheint ein ziemlich säkulares Leben zu führen. Er besitzt ein paar Teppichgeschäfte und ein Restaurant. Seine Kinder sind in einer guten Privatschule. Er hat noch einige Reisen nach Übersee unternommen, viel in die Türkei. Wegen der Teppiche vermutlich. Saudi Arabien und Jordanien.«
    »Steht er auf irgendwelchen Beobachtungslisten?«
    »Nicht hier und auch nicht in Großbritannien. Auch in keinen Datenbanken der Pakistani, Inder, Jordanier, Saudis und Israelis.«
    Oberflächlich gesehen harmlos, ja. Aber mir gefiel meine Idee von der Schläferzelle immer noch.
    DuBois

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