Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
bevor er anlegte und feuerte?
    Ich trat das Gaspedal durch. Aber als wir vorwärtsschossen, kam Lovings schwarzer Dodge Avenger frontal vor uns zu stehen und blockierte die Einfahrt.
    Ich trat auf die Bremse. Wir sahen einander an.
    Für einen endlosen Augenblick war es im Wagen und draußen still. Dann eröffnete der in den Büschen versteckte Partner
das Feuer, die Reifen von Lovings Wagen drehten quietschend durch, bis sie qualmten, und er kam direkt auf uns zugerast.

17
    Ich rammte den Schalthebel in den Rückwärtsgang; ein DreiPunkt-Wendemanöver hätte zu lange gedauert. Dann gab ich Vollgas.
    Ich hörte einen schrillen Knall von der Seite unseres Wagens, da der Partner weiter aus den Büschen feuerte. Aber ich war gerade angefahren, als er abdrückte; deshalb hatte die Kugel das Wagenblech getroffen und nicht den Reifen. Was gut war: Notlaufreifen sind eindrucksvoll, aber sie sind nicht unzerstörbar.
    Eine weitere Kugel krachte in die Karosserie. Das Geräusch war sehr laut. Anders als in Filmen hört man nie Querschläger heulen, und man sieht keine Funken. Eine Kugel ist ein Stück Blei, das sich mit rund dreihundert Metern pro Sekunde bewegt. Du hörst einen sehr, sehr lauten Knall, wenn es dein Auto trifft, und es bleibt für gewöhnlich stecken, wo es einschlägt, und hüpft nicht in der Gegend herum.
    »Feuerschutz«, befahl ich. »Sorgt dafür, dass der Partner unten bleibt. Aber nur auf sichtbare Feinde oder neutrale Ziele. Nicht blind schießen. Alle anderen, unten bleiben.«
    Ryan saß ganz hinten – der Wagen hatte drei Sitzreihen – und Garcia und die Frauen waren direkt hinter mir.
    »Garcia, Mündungsblitz von links!«
    »Verstanden.« Er ließ das Fenster ein Stück hinunter und begann wohlüberlegt zu feuern. Die Vorschriften erlauben uns nur dann, eine Waffe abzufeuern, wenn wir ein klares Ziel erkennen können und keine Unbeteiligten in unmittelbarer Nähe sind.
Garcia schoss in die Richtung, wo sich der Partner in dem dichten Gebüsch versteckt hatte, aber er zielte nur auf Bäume oder in den Boden, um ihn zu zwingen, in Deckung zu bleiben, während er gleichzeitig sicherstellte, dass keine Passanten getroffen wurden.
    Lovings Wagen folgte uns, und während ich immer noch im Rückwärtsgang fuhr, rief ich Ahmad auf dem Beifahrersitz zu, ihn ins Visier zu nehmen. Es war wegen des kurvenreichen Verlaufs der Zufahrt und wegen der Bäume, die sie säumten, jedoch besonders schwer, das zu tun. Ich musste wild hin und her schwenken und brachte meinen Kollegen so um die Gelegenheit zu einem gezielten Schuss.
    Eine weitere Kugel aus der Waffe des Partners schlug in die Seite des Yukons ein. Maree stieß einen kurzen, gellenden Schrei aus, ihre Hand ging zum Mund, ihre Augen waren weit aufgerissen. Ryan versuchte, das hintere Fenster zu öffnen – das sich nicht öffnen ließ. Er hatte den Revolver in der Hand, aber den Finger zumindest außerhalb des Abzugsbügels.
    Im Vierradantrieb raste der Yukon rückwärts und wirbelte eine ziemliche Staubwolke auf.
    Ich drehte den Kopf rasch nach vorn, um durch die Windschutzscheibe zu schauen. Lovings Wagen kam schnell hinter uns her und schwenkte von einer Seite zur anderen, um Ahmads Kugeln auszuweichen. Ich drehte den Kopf wieder, um durch die Heckscheibe zu blicken, in die Richtung, in die wir rasten.
    »Loving wird langsamer«, rief Ahmad mit ruhiger Stimme.
    »Garcia, Ihr Schuss.«
    Der FBI-Agent beugte sich über Joanne, die gefühllos vor Angst zu sein schien und ihre Handtasche an die Brust drückte. Er beugte sich aus dem Fenster. »Die Bäume«, rief er. »Ich habe keine freie Schussbahn.«
    »Ich mache es«, meldete sich Ryan. »Ich erwische den Scheißkerl.«
    Das rief Joanne auf den Plan. »Nein, Schatz, bitte! Du hast getrunken.«
    »Verdammt nochmal, ich schieße betrunken besser als die alle zusammen.« Er mühte sich, nach vorn zu kommen. Aber eine Bodenschwelle, die ihn zur Seite warf, bewahrte uns vor einer Konfrontation. Zum Glück ging seine Waffe nicht los.
    Garcia beugte sich vor und feuerte kurze Salven aus seiner Pistole ab.
    Ich konnte nicht sagen, ob er etwas getroffen hatte. Darum konnte ich mich im Moment nicht kümmern; ich hatte den Yukon inzwischen im Rückwärtsgang mit Allradantrieb auf über sechzig Sachen hochgejagt, das Getriebe kreischte, und wir krachten über Temposchwellen und zerfetzten Sträucher am Wegrand.
    Eine Kugel landete mit dumpfem Schlag im Kotflügel oder der Stoßstange des Yukon. Eine streifte

Weitere Kostenlose Bücher