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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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war. Er würde wissen, dass wir das Mädchen dort versteckt hatten.
    Mein Handy meldete einen wartenden Anruf. Es war Westerfields Nummer. Vermutlich hatte er gerade erfahren, dass der gepanzerte Transporter leer gewesen war. Dann läutete es erneut  – ich kann mit vier Anrufen gleichzeitig jonglieren auf diesem Gerät. Die Nummer meines Chefs.
    Ich ignorierte sie beide und sagte zu DuBois: »Ich fahre selbst zu Carter. Es ist weniger als eine halbe Stunde von hier. Rufen Sie Freddy an und lassen sie ihn eine taktische Einheit hinschaffen. Sie haben den genauen Ort, oder?«
    »Ja.«
    Ich brach alle Anrufe ab und steckte das Handy weg. Dann unterrichtete ich Ahmad, warf meinen Laptop zusammen mit zusätzlicher Munition in meine Umhängetasche und eilte zur Seitentür hinaus. Unterwegs drückte ich die Kurzwahltaste für
Bill Carters Festnetzanschluss. Als ich auf den Fahrersitz des Hondas sprang, läutete es dreimal und schaltete dann auf Anrufbeantworter.

26
    Melde dich … bitte melde dich.
    War Carter tot und das Mädchen bereites in Lovings Händen?
    Als Nächstes würde Loving dann über ein nicht zurückverfolgbares Handy beim FBI anrufen und verlangen, dass er mit Ryan Kessler verbunden werde, um ihn darüber zu informieren, dass er seine Tochter gefangen hielt, und um die Informationen zu erbitten, für deren Beschaffung man ihn engagiert hatte.
    Wenn dieser Anruf kam, würde mir die Entscheidung zufallen, ob wir Kessler in Kontakt mit Loving bringen und über die Freilassung des Mädchens zu verhandeln versuchen sollten.
    Oder ob wir es nicht tun sollten. Und damit Amandas Todesurteil unterschrieben.
    Ich drückte auf ERNEUT WÄHLEN.
    Klick. »Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht«, drängte die elektronische Stimme.
    Nein …
    Ich legte auf und jagte die Drehzahl des Motors hoch; mehr als hundert Stundenkilometer waren auf der Route 7 und den Landstraßen parallel zum Potomac nicht drin. Es war fünfzehn Uhr an einem schönen Sonntag; Picknicker, Golfspieler und Ausflügler waren unterwegs und ließen einen nur langsam vorankommen. Ich hatte von der Polizei der Countys Loudoun und Fairfax eine Genehmigung zur freien Fahrt erbeten, was ich nur ungern tat, weil mein Honda damit für jeden, der in das
System eindrang, identifiziert war, aber ich konnte es mir nicht leisten, jetzt angehalten zu werden.
    Ich versuchte Carters Nummer noch einmal.
    Es läutete. Ein zweites Mal.
    »Hallo?«, meldete sich Bill Carter.
    Endlich. Ich stieß erleichtert die angehaltene Luft aus. »Hier ist Corte. Loving ist auf dem Weg zu Ihnen.«
    »Okay.« Carter war sofort hellwach. »Was soll ich tun?«
    »Zunächst, haben Sie Ihre Waffe bei sich?«
    »Meine alte Seitenwaffe. Eine 38er Smith & Wesson. Jawohl, Sir. Und auf dem Kaminsims eine Zwölfkaliber-Flinte.«
    »Holen Sie sie sofort. Doppelläufig, Pumpgun, Automatik?«
    »Bockdoppelflinte.«
    Es würde mit ihr gehen müssen. »Laden Sie sie, zusätzliche Munition in die Tasche.«
    »Ich brauche meine Hände. Ich leg Sie mal kurz ab.« Ein schwaches, metallisches Klicken. »Okay.«
    »Wo ist Amanda?«
    »Richtet das Angelzeug her. Wir wollten in einer halben Stunde zum Fischen aufbrechen.«
    »Sie müssen das Haus verlassen.«
    »Das wird ihr gar nicht gefallen«, sagte Carter.
    »Dann gefällt es ihr eben nicht.«
    »Wie ist das passiert?«
    »Sie hat etwas vom Computer ihrer Freundin ins Internet gestellt.«
    »Verdammt. Wir waren zum Brunch drüben. Die Mädchen sind eine Weile verschwunden. Ich hätte dran denken sollen.«
    Ich hörte Schritte, dann, wie er Amanda erklärte, es gebe ein Problem und sie müssten sofort aufbrechen. »Das ist ja deine Waffe«, sagte sie. »Wozu brauchst du die, Onkel Bill …?« Ihre Stimme verklang. Er sprach in aufmunterndem Ton mit ihr, keine Vorwürfe. Gut so. Dafür war jetzt keine Zeit.
    »Okay, Corte. Wie geht es weiter?«
    Ich sah auf meinen Computerschirm hinunter und dann zurück auf die Straße. »Ich habe ein Satellitenbild Ihres Grundstücks vor mir. Ich sehe eine Straße, auf die Ihre Zufahrt geht. Anders kommt man nicht auf das Grundstück, oder?«
    »Außer vom See.«
    »Haben Sie Autos auf der Straße gesehen?«
    »Es ist in Ordnung, Mandy. Alles wird gut … So. Autos? Ich habe gerade den Müll gegen Waschbären gesichert und eins vorbeifahren sehen.«
    »Ist das ungewöhnlich?«
    »Es ist ziemlich einsam hier, aber hin und wieder fährt jemand vorbei. Er ist nicht langsamer geworden, und ich habe mir nichts dabei

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