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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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bringen! Aber doch nicht gleich kaltmachen! Wir sind doch keine Mörder, verdammte Scheiße!«
    Nikolaus schluckte und wich ein paar Schritte zurück. Magnus kam auf ihn zu, holte aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige mit der flachen Hand.
    Nikolaus blieb starr und ohne eine Miene zu verziehen stehen. Leise erklärte er: »Magnus, ich … wollte sie doch wirklich nur einschüchtern!«
    Magnus hatte sich abgewandt und starrte nun stur auf das Gebilde aus Holz, Karton und Fäden, auf dem die Plastik-Heiligenfigur thronte. Von seinem Schweigen ein wenig ermutigt, führte Nikolaus weiter aus: »Ich bin ihr hinterher und hab sie an der Schulter gepackt. Sie hat sofort mit ihren fetten Armen nach mir gehauen. Und da hat sie auf einmal mit den Bullen angefangen. Dass sie gerade bei ihnen angerufen hat und nur noch mal auf Nummer sicher gehen wollte, dass wir Dreck am Stecken haben. Und das hätten wir bewiesen, weil wir ihr Schweigegeld zahlen würden. Und immer wieder hat sie auf mich eingehauen. Miese Verbrecher wären wir. Die Polizei würde eh gleich kommen und uns allen das Handwerk legen … Ich hab mir wirklich nicht mehr anders zu helfen gewusst und hab einfach zugedrückt von hinten. Da hat sie dann endlich ihr Maul gehalten. Und ich hab einfach nicht mehr losgelassen, und auf einmal ist sie zusammengebrochen! Ich glaub, die hat nen Herzkasper gekriegt. Jedenfalls ist sie jetzt hin. Mann, Leute, glaubt mir halt, ich wollt doch nicht, dass die gleich verreckt, die Alte!«
    Nikolaus schien durch diese Erklärungen wieder ein wenig ruhiger geworden zu sein. Noch immer standen die anderen Männer wie erstarrt da. Servatius ergriff als Erster das Wort: »Wenn ihr mich fragt: Um die Alte ist es nicht schad«, sagte der Südländer. »Aber das bedeutet leider, dass wir jetzt ganz schnell …«
    Magnus schnitt ihm das Wort ab: »Genau das heißt es! Wir müssen weg hier! Und zwar sofort. Los, packt das Nötigste zusammen, und dann ab durch die Mitte! Wo ist die Alte jetzt?«
    Nikolaus beeilte sich, seinem Chef die Tote zu zeigen, die neben der alten Hebebühne auf dem Boden lag. Die anderen rafften hektisch die Pläne zusammen, die sie gerade noch studiert hatten, und steckten sie in einen Rucksack.
    »Magnus«, rief Georg mit Blick auf das Gebilde in der Mitte des Raumes, »was machen wir mit unserem Modell hier?«
    »Lass gut sein, wir haben keine Zeit! Die Bullen können jeden Moment hier sein. Haben wir sonst alles?«
    Die Männer nickten. Agatha hatte seine filigranen Werkzeuge, mit denen er an einem der Tische in der Werkstatt gearbeitet hatte, wieder in seinen Pilotenkoffer gepackt und mit einem Pinsel und einem kleinen Schäufelchen einige Späne, die beim Feilen seines Werkstücks angefallen waren, fein säuberlich zusammengekehrt und in einer Plastiktüte verstaut.
    »Also, auf geht’s, Männer«, befahl Magnus, »ab in die Autos. Wir treffen uns zur vereinbarten Zeit in der alten Hütte. Jeder bringt sein Material wieder mit! Und zu keinem ein Wort, verstanden? Ruhig Blut ist jetzt oberstes Gebot, okay?«

 
    »Der Eugen und ich werden Rösler nachher abholen und mit ihm nach Altusried rausfahren«, erklärte Kluftinger. »Der Alte soll sich das mal ansehen und uns sagen, wo mögliche Schwachstellen sind, an denen Diebe ansetzen können. Eugen, du hast dir ja schon die Unterlagen vorgenommen, die ich vom Lodenbacher und den anderen von der Kommission gekriegt hab, bitte schau dir alles noch mal genau an, und nimm auch die Pläne von dem Raum und den ganzen Sicherungsmaßnahmen mit. Wir fahren erst so um halb drei. Besorgst du einen Dienstwagen?«
    Eugen Strobl stutzte. »Sag mal, ist dein Karren kaputt, oder warum fährst du auf einmal nicht mehr?«
    Kluftinger schluckte, doch schnell fiel ihm die Ausrede vom letzten Abend wieder ein. »Der ist grad in der Werkstatt, Kundendienst … und … so … Elektrikgeschichten … der steht beim VW -Zentrum.«
    »Elektrikgeschichten?«, hakte Hefele stirnrunzelnd nach.
    »Ja, ja … mit den Relais und dem Kabelbaum gibt’s wohl ein Problem. Der stottert manchmal so«, erklärte Kluftinger und fuchtelte mit einer Hand wild durch die Luft.
    »Soso. Na, dann kann man ja nur hoffen, dass der betagte Passat diese Operation auch gut übersteht. Du weißt ja, in dem Alter …« Hefele grinste.
    »Drum hab ich ihn ja auch zu den Spezialisten gegeben. Die kennen sich da aus.«
    »Na ja«, gab Strobl zu bedenken, »die älteren Monteure bestimmt, die, die schon seit

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