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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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Neundorf.
    »Vielleicht braucht sie wirklich Geld. Oder sie findet den Job einfach spannend, wer weiß.«
    »Warten wir mal ab, was sie uns mit der DVD zeigen will. Sobald wir im Amt sind, lege ich die in den Player. Vielleicht hilft uns das weiter.«
    Braig sah ihre Stadtbahn einfahren, spürte sein Handy vibrieren. »Mhm, jetzt auch das noch«, brummte er. Er zog das Gerät aus der Tasche, sah, dass der Anruf aus dem Amt kam. Die Bahn kam unmittelbar vor ihm zum Stehen. Er nahm das Gespräch an, hatte Mandy Prießnitz’ Stimme am Ohr.
    »Sie müssn sofort gommn, Herr Gommissar! Und die Frau Gommissarin Neundorf ooch, falls Sie die erreichn. Das ist sehr wichdig!«
    Mehrere Passanten verließen den Zug. Braig und Neundorf stiegen ein, suchten zwei Plätze, setzten sich einander gegenüber.
    »Was ist nu, Herr Gommissar?«
    Braig konzentrierte sich auf sein Gespräch. »Worum geht es denn, Frau Prießnitz?«
    »Herr Gommissar, hier sitzt ein Herr Leitner vor mir. Der ist extra hergegommn, weil er die leidenden Ermiddler der Endführungssache sprächn will.«
    »Ja und? Warum ist das so wichtig?«
    »Warum? Herr Gommissar, das ist der Mann der Familie, die die Mudder der kleinen Elena besucht hat. Der saacht, die Endführung hädde ihm gegoldn und nicht den Harttvallers.«
    »Wie bitte?« Braig glaubte, nicht richtig zu hören. »Er glaubt …«
    »Ja, er wird bedrohd, saacht er, genau mit dieser Endführung. Sie müssn gommn, Herr Gommissar und die Frau Gommissarin Neundorf genau so!«
    Braig bat die Sekretärin, sich um den Besucher zu kümmern, sagte ihr zu, schnellstmöglich bei ihr vorbeizuschauen.
    »Die Prießnitz?«, fragte Neundorf. »Welche Diät praktiziert sie diese Woche?«
    »Irgendwas mit ständiger Abwechslung. Einen Tag nur Obst, am nächsten nur Nudeln, dann nur Kartoffeln und bald, ich glaube, am Samstag oder Sonntag nur Kuchen.«
    »Wie bitte?« Sie lachte laut. »Was für eine Diät soll das sein?«
    »Keine Ahnung. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das was nützt. Aber angeblich hat sie damit schon ein paar Gramm abgenommen. Hat sie mir jedenfalls erzählt.«
    »Die kann viel erzählen«, zischte Neundorf. »Das ist doch absurd. Was wollte sie eben?«
    »Sie hatte es ungeheuer wichtig. Wir sollen sofort ins Amt kommen. Ein Herr Leitner wartet auf uns. Er behauptet, die Entführung Elenas sollte ihn treffen und nicht die Harttvallers.«
    »Was sagst du da?« Neundorfs Mimik wechselte zu völliger Verblüffung.

34. Kapitel
    Andreas Leitner war ein kleiner, auffallend gut gekleideter Mann Mitte vierzig. Er trug einen hellgrauen Anzug samt rosé-weißem Hemd und dezenter, samtroter Krawatte, hatte kurze, dunkle Haare, die an den Schläfen von mehreren grauen Strähnen durchzogen waren. Er war unruhig vor dem Büro der Abteilungssekretärin hin und her marschiert, als sie das Amt endlich erreicht hatten. Leitner war sofort auf sie zugestürzt, hatte sie mit einem aufgeregten, aber weitgehend unverständlichen Wortschwall empfangen.
    Braig hatte Mühe gehabt, den Mann zu besänftigen. Er hatte Leitner gebeten, mit in sein Büro zu kommen, ihm dann dort einen Stuhl angeboten.
    »So, jetzt fangen Sie bitte ganz von vorne an«, sagte der Kommissar, als Neundorf neben ihm Platz genommen hatte. »Was wollen Sie uns mitteilen?«
    Leitner hielt es nicht auf seinem Stuhl. Er sprang auf, tänzelte unruhig vor den beiden Kommissaren hin und her. »Wissen Sie, das ist mir sehr peinlich, dass ich Sie jetzt hier belästige. Aber seit Elena entführt wurde, habe ich keine ruhige Minute mehr. Vielleicht, vielleicht, ich weiß es wirklich nicht, aber vielleicht hat das doch etwas mit dem zu tun.«
    Braig versuchte erneut, den Mann zu beruhigen. Er sah Neundorfs gequälten Gesichtsausdruck, ahnte, dass auch ihre Nerven aufgrund des Verhaltens des Mannes aufs Äußerste angespannt waren. Sie mussten Leitner zur Ruhe bringen, um sich auf den Kern seiner Aussage konzentrieren zu können. »Jetzt erzählen Sie doch, um was es eigentlich geht.«
    »Deshalb bin ich ja hier«, antwortete der Mann. »Weil die mich seit Wochen bedrohen.«
    »Wer bedroht Sie?«
    »Mich und meine Familie. Das Leben und die Gesundheit meiner Frau und meiner Tochter.«
    »Ihrer Tochter?«, wunderte sich Braig.
    »Das haben die ausdrücklich so formuliert, ja. Und dann kam gestern der neue Anruf. Der machte mich vollends verrückt. Ob ich jetzt endlich begreife, was auf dem Spiel steht oder noch warten wolle, bis sie sich nicht nur Elena,

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