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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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Zebrastreifen, schob sich durch die Menschenmenge, die ihr entgegenquoll.
    Braig hatte Mühe, ihr zu folgen. Die Ampel war längst wieder zu Rot gewechselt, als sie endlich die andere Straßenseite erreichten. Neundorf kämpfte sich an unzähligen Passanten vorbei, kam gleichzeitig mit ihrem Kollegen vor dem Gebäude der Kanzlei Rielkes an.
    »Und jetzt?«, fragte Braig. »Wir läuten, gehen hoch und dann?« Er schüttelte den Kopf. »Das aalglatte Aas präsentiert uns doch wieder nur irgendeine raffinierte Ausrede. Und dann?«
    »Ich frage mich nur, was die miteinander zu tun haben«, überlegte Neundorf. »Die Frau erschien mir so glaubwürdig. Kann ich mich dermaßen täuschen?«
    »Sie arbeitet als freie Journalistin, hast du erzählt. Vielleicht hat sie von Rielke einen Auftrag bekommen. Die muss schließlich auch von irgendetwas leben.« Braig wurde vom lauten Hupen eines Autos übertönt. Der Fahrer hupte und hupte, weil ein anderes Fahrzeug vor ihm mitten auf der Fahrbahn stehen geblieben war und aus unerfindlichen Gründen nicht weiterkam.
    »Du blöder Hund«, brüllte Neundorf. »Nimm endlich die Hand von der Hupe!«
    Im gleichen Moment wurde die Tür des Gebäudes geöffnet, eine Frau trat auf die Straße. Neundorf war von dem unerträglichen Lärm wie gelähmt, reagierte erst mit mehreren Sekunden Verzögerung. »Frau Steib«, rief sie laut. »Hallo, Frau Steib.« Sie sprang der mit großen Schritten davoneilenden Gestalt hinterher, holte sie nach mehreren Metern ein.
    Braig folgte ihr, sah die verblüffte Miene, mit der die Frau Neundorf betrachtete. Sie war wirklich auffallend dünn, fast mager, schien aber von unbändiger Energie erfüllt. Ihre Wangen zeigten eine gesunde Rotfärbung, an ihrem rechten Ohr klimperte ein dunkelblau glänzender Stein.
    »Sie waren bei Herrn Rielke? Darf ich fragen, was Sie …?«, hörte er die Worte seiner Kollegin. Der Rest ging im Heulen mehrerer Motoren unter.
    Claudia Steibs Gesichtsausdruck wechselte von bloßer Verblüffung zu purer Panik. »Rielke?«, fragte sie.
    Neundorf deutete zu dem Gebäude zurück. »Der Anwalt.«
    Braig sah, wie die Frau ihren Kopf schüttelte.
    »Rielke? Nein«, sagte Claudia Steib.
    »Aber Frau Steib!«, hörte er Neundorfs Stimme. »Jetzt streiten Sie es doch nicht ab! Arbeiten Sie für den Mann?«
    »Ich soll für den arbeiten?«, hörte er Neundorfs Gegenüber lauthals von sich geben. »Für den?«
    Die Frau griff in ihre Handtasche, zog eine DVD daraus hervor, reichte sie der Kommissarin. »Hier, schauen Sie sich das an. Wenn Sie es gesehen haben, bin ich bereit, mit Ihnen zu sprechen. Vorher nicht.«
    »Was ist das?«, fragte Neundorf.
    Claudia Steib schüttelte den Kopf. »Schauen Sie es sich an. Dann reden wir weiter!« Sie deutete ein kurzes Nicken an, löste sich von der Kommissarin, eilte davon. Braig sah den kleinen, dunkelblauen Stein unter ihrem rechten Ohr hin und her wippen, bemerkte den verkniffenen Gesichtsausdruck seiner Kollegin.
    »Alles okay?«, fragte er.
    Neundorf trat zur Seite, weil ihnen eine Frau mit einem Kinderwagen entgegenkam, stampfte wütend auf den Boden. »Was macht die nur bei diesem Kerl?«, zischte sie.
    »Du weißt doch gar nicht, ob …«
    »Ach was! Natürlich war die bei dem. Die taucht doch nicht zufällig hier auf, wo der seine Kanzlei hat, nachdem sie beide gerade in Glupfmadingen gesehen wurden. Zwar getrennt, aber …«
    »Was ist mit dieser DVD?« Braig deutete auf Neundorfs Jackentasche, wo sie den Informationsträger verstaut hatte.
    »Woher soll ich das wissen? Du warst eben doch mit dabei.«
    »Ja, aber ich habe nur wenig verstanden. Der Straßenlärm.«
    »Ich weiß so viel wie du. Oder besser gesagt: so wenig. Im Moment überhaupt nichts. Mir fehlt nämlich schlicht und einfach der Durchblick. Der Anwalt und die Journalistin. Vielleicht hast du ja recht mit deiner Vermutung, er habe sie mit irgendetwas beauftragt. Vielleicht jemandem hinterher zu spionieren? Im Interesse seiner Auftraggeber?«
    »Kohle hat der Typ garantiert genug. Die Lage seiner Kanzlei spricht Bände. Ich will nicht wissen, wie viele Leute der bezahlt, um Informationen zum Beispiel über bestimmte Politiker zu sammeln. Schwachpunkte der Entscheidungsträger herauszufinden, um sie zu erpressen. Wäre dafür eine investigative Journalistin nicht genau die Richtige?«
    Sie hatten die Stadtbahnhaltestelle
Charlottenplatz
erreicht, folgten dem Weg abwärts.
    »Fragt sich nur, ob die sich dafür hergibt«, überlegte

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