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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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denken!«
    »Wann zeigte er Ihnen den BMW?«
    »Gestern Abend«, antwortete Rielke. »Aber da hatte ich leider keine Zeit, mich länger mit ihm zu beschäftigen. Weder mit ihm noch mit dem Auto.«
    »Sagt Ihnen der Name Harttvaller etwas?«
    Rielke legte seine Stirn in Falten, schüttelte dann den Kopf. »Also, mir kommt es vor, als hätte ich ihn in letzter Zeit irgendwo gehört, aber ich kann jetzt nicht sagen, wo und in welchem Zusammenhang.«
    Neundorf schien mit seiner Antwort zufrieden, trank von dem Kaffee. »Ihre Arbeit als Anwalt, wie muss ich mir die vorstellen?«, fragte sie dann. »Sie verteidigen Angeklagte vor Gericht?«
    Ihr Gesprächspartner wiegte seinen Kopf hin und her. »Weniger«, erklärte er. »Ich bin eher beratend tätig.«
    »Beratend?«
    »Im Auftrag verschiedener Firmen. Damit deren Produkte und überhaupt ihre Interessen auch genügend wahrgenommen werden.«
    »Von den Politikern.«
    Rielke nickte. »In der Öffentlichkeit und der Politik, ja.«
    »Sie arbeiten also als Lobbyist für bestimmte Kunden.«
    Ihr Gegenüber wehrte mit offenen Handflächen vor sich durch die Luft wedelnd ab. »Lobbyist, das klingt so … Sagen wir: Berater. Das trifft es besser.«
    »Sie beraten also Politiker im Sinn der Firmen, von denen Sie bezahlt werden.«
    »So könnte man das formulieren, ja.«

33. Kapitel
    Neundorf und Braig hatten das Gebäude, in dem Rielkes Kanzlei untergebracht war, gerade verlassen und die mehrspurige Asphalttrasse an der etwa hundert Meter entfernten Ampel inmitten einer großen Menschenmenge überquert, als die Kommissarin plötzlich mitten im Satz verstummte und auf der Stelle stehen blieb.
    »Der Kerl hat Dreck am Stecken, dass es brummt«, hatte sie geäußert, »aber wir haben überhaupt keine Chance, dem irgendwie beizukommen. Ist dir aufgefallen, dass der sich kein einziges Mal nach dem Grund unseres Besuches erkundigte? Der tat so vornehm und abgeklärt, dabei wusste der genau, warum wir …« Neundorf starrte wie elektrisiert auf die andere Straßenseite.
    »Was ist los?«, fragte Braig. Er folgte ihrem Blick, bemerkte nur ein unübersehbares Heer von Autos und hastig in verschiedene Richtungen eilenden Menschen.
    »Die Frau«, antwortete seine Kollegin. »Erkennst du sie nicht?«
    Er wusste nicht, von wem sie sprach, wartete auf eine Erklärung.
    Neundorf trat zur Seite, um mehreren Passanten auszuweichen, die sich auf dem viel zu schmalen Gehweg drängten, blieb unschlüssig stehen. »Das kann doch kein Zufall sein!«, erklärte sie dann. »Die arbeiten zusammen!«
    »Wer mit wem?«, fragte Braig.
    »Steib. Claudia Steib. Du erinnerst dich?«
    »Steib? Die Journalistin, deren Auto von diesem Breigle in Glupfmadingen bemerkt wurde, weil es dort eine Weile auffällig parkte? Die?«
    »Genau. Diese Dame sah ich gerade das Gebäude betreten, in dem Rielke residiert.«
    »Diese Journalistin? Du täuschst dich nicht?«
    »Nein, ich täusche mich nicht!«, schallte es ihm entgegen.
    Ein älterer Mann, der gerade an ihnen vorbeilief, drehte sich überrascht zur Seite, musterte Neundorfs Gesicht. »Au weh, Ehekrach, jetzt donnert’s«, frotzelte er mit kräftiger Stimme.
    Die Kommissarin winkte ab. »Ist schon wieder gut.«
    »Na prima!«, rief der Passant.
    »Ich kenne die Frau nicht«, erklärte Braig. »Du warst allein bei ihr.«
    »Ja, das ist richtig. Aber sie ist es, wirklich. Eine auffällige Gestalt, du würdest sie ebenfalls wiedererkennen. Sie besteht aus nichts als Haut und Knochen.«
    »Und die siehst du hier im Haus von Rielkes Kanzlei? Das ist in der Tat seltsam«, gab er zu. »Zuerst werden beide auf der Alb in unmittelbarer Nähe des Hauses beobachtet, in dem sich das kurz darauf entführte Kind mit seiner Mutter aufhielt, und jetzt, nach dem Tod des Täters, sehen wir beide im gleichen Gebäude wieder. Hat sie dir nicht erzählt, sie war dort, weil sie einen Film dreht?«
    Neundorf nickte.
    »Ich meine, du hättest sie als recht glaubwürdig beschrieben.«
    »Das habe ich, ja. Sie schien mir in der Tat glaubwürdig – ganz im Gegensatz zu diesem aalglatten Arsch vorhin.«
    »Wir haben nichts in der Hand gegen ihn. Alles, was er sagte, klang plausibel.«
    »Das beherrschen diese aalglatten Schweine perfekt.«
    »Was willst du jetzt tun?« Die Ampel neben Braig sprang auf Grün. Der Pulk aus unzähligen Fußgängern setzte sich zur Überquerung der Fahrbahn in Bewegung.
    »Wir gehen zurück!«, erklärte Neundorf plötzlich. Sie stürmte mit Riesenschritten zum

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