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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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alle seine Nackenhaare richteten sich auf.
    »Herr Hauptkommissar Braig«, erklärte Eveline Thonak.
    »Dann ergehen Sie sich nicht in langwierigen Umstandskrämereien, sondern verbinden Sie mich mit dem Mann! Der gedenkt mit dem Buonagrappa-Preisträger zu parlieren, nicht mit der Schreibkraft.«
    Braigs gesamter Körper war von Gänsehaut überzogen.
    »Herr Braig, ich sage dann mal ade und alles …« Eveline Thonak wurde mitten im Satz von einem herrischen: »Was gibt es Braig?« unterbrochen.
    Er musste mit sich ringen, den Hörer nicht einfach auf den Apparat zu werfen und sich den Wortwechsel zu ersparen. Eveline Thonak hatte die einzig richtige Entscheidung getroffen, die in ihrer Situation möglich war. So wenig er von ihr wusste – die fernmündlichen Plaudereien waren ihr einziger Kontakt geblieben – selbst auf diese Entfernung hin hatte sich der psychische Druck, dem sie Tag für Tag beruflich ausgesetzt war, fast physisch spüren lassen. Dass sie jetzt so schnell die Notbremse gezogen hatte …
    »Braig, sind Sie eingeschlafen?«, riss ihn die herrische Stimme aus seinen Gedanken. »Weshalb belästigen Sie …«
    »Wir haben Rassauers Mörder«, konterte er mitten in den Vorwurf seines Gesprächspartners. »Wir benötigen einen Haftbefehl.«
    »Oho, junger Mann, das geht ja im Hurra! Was ist mit Ihnen los? Ausnahmsweise mal was gearbeitet heute?«
    Er versuchte, ruhig zu bleiben. »Bei dem Mann handelt es sich zudem höchstwahrscheinlich um den Entführer der kleinen Elena Harttvaller. Rassauer war wohl nur sein Erfüllungsgehilfe. Den musste er sich jetzt vom Hals schaffen, nachdem ich gestern bei Rassauer aufgetaucht bin.«
    »Ist das nur theoretisches Geschwafel, etwa auf dem Mist Ihrer impertinenten Kollegin, ich erspare mir den Namen, gewachsen?«
    »Wir haben Beweise. Die Manipulation der Bremsen des Autos, mit dem Rassauer verunglückte, wurde mit einem Film dokumentiert.«
    »Wie bitte? Mit einem Film … Wie soll ich das verstehen?«
    »Ich erkläre Ihnen gerne alles ausführlich. Sie sollten sich allerdings möglichst bald um einen Haftbefehl bemühen.«
    »Sie denken an Fluchtgefahr?«
    »Genau.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Reinhold Rielke.«
    »Rielke? Der Anwalt?«, dröhnte es Braig ins Ohr.
    »Er ist Anwalt, ja.«
    »Sind Sie des Wahnsinns? Der Mann ist ein Parteifreu…« Söderhofer verstummte mitten im Wort.
    »Ein Parteifreund von Ihnen? Ah, ich verstehe«, sagte Braig. »Damit ist er natürlich absolut fehlerfrei und unantastbar. Der kann Leute abschlachten, so viele er will, er ist ja ein …« Er konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben, schaltete das Telefon auf Zimmerlautstärke, lief vor seinem Schreibtisch hin und her.
    »Braig, was unterstehen Sie sich?«, schallte es aus dem Lautsprecher.
    »Ich unterstehe mich nichts. Ich bitte Sie nur, sich um einen Haftbefehl für diesen Rielke zu bemühen. Wir haben Beweise, dass er den Tod …«
    »Papperlapapp. Wo ist dieser obskure Film, wer soll den aufgenommen haben?«
    »Die DVD liegt hier bei uns.«
    »Den will ich mit eigenen Augen sehen. Vorher läuft überhaupt nichts. Sie wissen doch, wie leicht sich dieses Material heute manipulieren lässt. Einfach ein anderes Gesicht eingefügt, die Farbe des Autos verändert oder gleich das ganze Fahrzeug … Nein, nein, da müssen erst Experten ran, bevor wir uns zu falschen Schlussfolgerungen hinreißen lassen … Überhaupt, Sie haben meine Frage immer noch nicht beantwortet: Von wem stammt dieses Machwerk?«
    »Von einer Journalistin.«
    »Journalistin?« Söderhofers Gelächter schallte laut durch Braigs Büro. »Braig, junger Mann, wie naiv sind Sie denn? Eine Journalistin? Irgendeine dahergelaufene Schnalle … Wie heißt sie denn, diese Journalistin?«
    Braig kam nicht dazu, dem Mann zu antworten, weil er Neundorfs Hand auf seiner Schulter spürte. Sie schob ihn zur Seite, beugte ihren Kopf in die Richtung des Telefons. »Wie die Frau heißt, tut nichts zur Sache. Wir haben Sie um einen Haftbefehl für diesen Rielke gebeten und hoffen, dass Sie ausnahmsweise Ihren beruflichen Pflichten nachkommen«, erklärte sie mit kräftiger Stimme. »Was Sie tun, ist Ihre Sache. Wir kümmern uns jetzt um diesen Kerl.« Sie nahm den Hörer, donnerte ihn auf den Apparat.

36. Kapitel
    Sie benötigten über eine Stunde, bis sie das Anwesen in der Nähe Schwäbisch Gmünds gefunden hatten. Die Dunkelheit war längst hereingebrochen, Nebelschwaden trugen ihren Teil dazu bei, die Umgebung in einen

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