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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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gespenstischen Dämmer zu tauchen.
    »In seinem Büro ist er nicht mehr zu erreichen«, hatte Neundorf erklärt. »Versuchen wir es unter seiner privaten Adresse. Er wohnt bei Gmünd, ich habe es recherchiert.«
    Rielkes Haus verbarg sich hinter übermannshohen, jetzt weitgehend kahlen Büschen und mehreren zurechtgestutzten Bäumen. Neundorf und Braig blieben stehen, betrachteten das hellrote, offensichtlich frisch hergerichtete Dach, auf das der Schein einer nahen Straßenlampe fiel. Das Gebäude selbst war älteren Baujahrs, verfügte über zwei Stockwerke und stand in großzügigem Abstand zu den Nachbarhäusern. Ein hoher Zaun umgab es auf drei Seiten, ließ einem großen, mit hellen Pflastersteinen ausgelegten Hof samt Dreifachgarage und einem herbstlich ausgeweideten Garten Platz. Die Rückseite des Hauses wie der Garagen bildete die Grenze zur nächsten Straße.
    Braig warf einen Blick auf den Boden zwischen dem Haus und den Garagen, so weit das durch das Buschwerk hindurch möglich war, erkannte die Musterung wieder. »Die DVD«, sagte er, »von hier aus haben sie gefilmt.«
    Neundorf betrachtete das etwas versteckt im Schatten der Hauswand gelegene Areal, nickte. »Dann mal los«, sagte sie, »schauen wir mal, ob der Herr zu Hause …«
    Ein lauter Schlag ließ sie mitten im Satz innehalten. Irgendetwas war umgestürzt. »Was war das?«, fragte die Kommissarin. Sie wandte sich den Garagen zu. »Eine Explosion? Im Keller oder in den Garagen?«
    Sie lief zum Eingang, wurde von gleißenden Scheinwerfern geblendet, die plötzlich aufleuchteten. Die Kommissarin drückte auf die Glocke, bis ihr Daumen schmerzte. Keine Reaktion.
    »Auf jeden Fall ist jemand im Haus«, meinte Braig. Er sah, dass seine Kollegin erneut auf die Klingel drückte, glaubte, ein Geräusch aus dem Gebäude zu hören. Wie das Schlagen einer Tür, nicht wie das Läuten einer Glocke. Mehrere Sekunden vergingen.
    »Also, wenn sich jetzt nichts tut, gehen wir rein«, erklärte Neundorf. »Der ist da drin. Das haben wir deutlich gehört. Wer weiß, was der da vorbereitet. Gefahr im Verzug.« Sie betätigte ein letztes Mal die Klingel, schaute sich um. »Wir müssen über den Zaun«, sagte sie. »Es gibt keinen anderen Weg.«
    Braig lief ein paar Schritte zurück, überlegte, wo und wie sie das Bollwerk überwinden konnten. Die Absperrung war mit massiven Betonpfeilern befestigt, Eisenstab an Eisenstab, die spitz nach oben ragten, mehr als zwei Meter hoch. Der Eingang schien unüberwindbar, geschützt wie die Pforte eines Gefängnisses.
    »Ich habe eine Idee«, meinte Neundorf. Sie lief zu ihrem Dienstfahrzeug, parkte es unmittelbar neben dem Zaun. »Vielleicht schaffen wir es ohne Delle und Kratzer.« Sie stieg auf das Dach des Autos, hangelte sich von dort auf den nahen Betonpfahl, zog sich hoch. Bis Braig folgen konnte, war sie schon in den Garten verschwunden. Er hatte Mühe, die Eisenspitze zu überwinden, kämpfte sich vorsichtig hoch, überwand die gefährlichen Stäbe. Als er mitten in einem kahlen Busch aufkam, hörte er seine Kollegin an einem der Garagentore rütteln.
    »Hier drin brennt Licht«, rief sie. Sie lief von Tor zu Tor, versuchte sie zu öffnen. »Mist! Die sind alle verschlossen.«
    »Dann versuchen wir es übers Haus«, schlug er vor. Er bemerkte die blecherne Gießkanne am Rand des Gartens, nahm sie in die Hand, sprang zu dem einzigen Fenster, das nicht von engmaschigen Metallstäben geschützt war. Es handelte sich um eine kleine, quadratische Öffnung, die kaum groß genug war, einem erwachsenen Menschen Durchlass zu gewähren. Wahrscheinlich war sie deshalb nicht von einem Gitter geschützt.
    Braig klopfte die Scherben vollends aus dem Rahmen, sprang dann hoch. Neundorf gab ihm Hilfestellung. Er wand sich vorsichtig durch die Öffnung, riss das Fenster auf, half seiner Kollegin ebenfalls ins Haus.
    Das Fenster, das sie zertrümmert hatten, gehörte zu einer Art Vorratskammer, einem engen, schlauchartig angelegten Raum, der mit Putzmitteln, Besen, Staubsauger und anderen Arbeitsgeräten vollgestellt war. Braig öffnete leise die Tür, drückte sich, seine Waffe in der Rechten, langsam an der Wand entlang weiter. Die Diele war leer. Neundorf und Braig blieben stehen, tasteten die im dämmrigen Halbdunkel gelegene Umgebung mit den Augen ab. Sie benötigten einige Sekunden, bis sich ihr Puls beruhigt hatte. Das Haus lag still, absolut still. Nirgendwo ein Laut, nicht der Hauch einer Bewegung.
    »Rechts«, flüsterte Braig,

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