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Schwaben-Messe

Schwaben-Messe

Titel: Schwaben-Messe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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etwas getan, ja?«, sagte sie in weinerlichem Ton.
    Lachende Menschen strömten aus dem Lokal oberhalb von ihnen. Als Untermalung grollte ferner Donnerhall.
    Braig drehte sich um. »Ganz bestimmt nicht. Er kommt zurück. Garantiert.« Seine Stimme drohte zu ersticken. Er hustete. »Ganz bestimmt.«
    Sie liefen zu ihrem Fahrzeug, vorbei an sommerlich gekleideten Ausflüglern, die der »Schönen Aussicht« zustrebten.
    »Du glaubst, er ist es?«, fragte Söhnle, als sie den Ort verlassen hatten.
    »Vom Alter her könnte es stimmen. Fünfundvierzig. Und als Flughafen-Manager ist er wohl auch kein Handarbeiter, oder?«
    Braig zog sein Handy raus, ließ sich mit dem LKA verbinden. Zuerst hörte er nur ein kräftiges Schmatzen.
    Kriminalmeister Stöhr hatte Nachtdienst.
    »Ich benötige die neuesten Informationen zu dem Toten von Echterdingen. Die Untersuchungsergebnisse des Pathologen, soweit sie vorliegen. Könnten Sie mir die bitte durchgeben?«
    Das Schmatzen hatte ein Ende. Braig hörte das Rascheln von Papier, dann das mühselige Gestakse unbeholfener Finger auf einer Computer-Tastatur.
    »Mhm, es ist so: das endgültige Resultat des Arztes liegt noch nicht vor.«
    »Dann geben Sie mir das vorläufige Ergebnis«, maulte Braig ungeduldig.
    Die Antwort kam postwendend. »Hier: Vorläufige Analyse. Untersuchender Arzt Dr. Johannes Keil. Untersuchtes Objekt: Männliche Leiche. Alter: Etwa Sechsunddreißig bis Zweiundvierzig. Ursprüngliche Körpergröße: Etwa 1,80 Meter. Haarfarbe: Dunkelbraun. Besondere Merkmale: Bisher nicht erkannt. Ausnahme: Der Mann besaß noch alle Weisheitszähne.«
    Stöhr machte eine kurze Pause, fuhr dann fort. »Der Tod erfolgte durch einen Schlag auf den Schädel, ausgeführt von der linken Seite. Todeszeitpunkt etwa gegen zwei Uhr morgens am Samstag, dem 7. August, allerdings auf keinen Fall am Fundort. Nach seinem Tod wurde der Mann mit einem harten Gegenstand übel zugerichtet, vor allem im Bereich des Gesichts, wahrscheinlich mit dem Ziel, ihn unkenntlich zu machen. Anschließend wurde die Leiche vom Kopf bis zur Leiste mit einer brennbaren Flüssigkeit, wahrscheinlich Benzin, übergossen und nach meinen Erkenntnissen nur kurz angezündet. Starke Verbrennungen daher im oberen Körperbereich. Da ein Teil seiner Hand verschont blieb, kann eindeutig festgestellt werden, dass der Tote sehr gepflegte Haut hatte, also trotz des Fundortes der Leiche wohl kein Landwirt war. Ich würde ihn salopp als Kopfarbeiter einstufen. Nach seinem Tod, den Attacken auf seinen Körper und der Verbrennung wurde er an den Fundort transportiert und dort abgelegt, dies geschah etwa zwei Stunden nach seinem Tod. Tatort und Fundort sind also auf keinen Fall identisch. Endgültige Ergebnisse bis Dienstag, 10. August.«
    »Scheiße«, sagte Braig, zog sein kleines Notizbuch hervor, in das er die Daten Roger Grandels notiert hatte, verglich die Werte mit den eben von Stöhr genannten. »Alter achtunddreißig, passt. Größe etwa 1,80 Meter, Frau Grandel meinte 1,78, passt. Dunkelbraune Haare, passt. Kopfarbeiter. Noch was?«
    Söhnle warf einen Blick zur Seite, konzentrierte sich dann wieder auf die Straße. »Sieht nicht gut aus für die Frau.«
    »Für welche?«
    »Grandel«, erklärte er, »und die Krauter.«
    »In der Tat.« Braig presste sein Handy wieder ans Gesicht. »Welcher Staatsanwalt hat heute Nacht Dienst?«
    Stöhrs Hände klapperten auf der Tastatur. »Bockisch.«
    Das war gut. Der Mann war erfahren, unkompliziert, verlangte keine seitenlangen Erklärungen. Mit Bockisch war die Krauter schnell kassiert.
    »Danke. Falls Gübler doch noch vorbeischaut, wir sind bei der Krauter.« Er steckte sein Handy weg, starrte auf die Wolkenwand, die ihr Tempo offensichtlich nicht mithalten konnte und von ihrem gegenwärtigen Standpunkt bei weitem nicht so bedrohlich wirkte, wie vorher von Bürg aus.
    »Kann die Krauter wirklich dahinterstecken?«, fragte Söhnle. »Ich meine, wenn ich schon jemand um die Ecke bringe und dazu noch auf so bestialische Tour, dann lege ich meine Leiche doch nicht ausgerechnet vor meiner eigenen Haustür ab. Und melde den Fund auch noch selbst bei der Polizei.«
    »Gübler kennt die Frau von früher. Er meint, sie sei so raffiniert, dass ihr noch viel mehr zuzutrauen sei. Angeblich hat sie ihren Mann ermordet, um an seinen Bauernhof zu kommen. Nachweisen konnte man es ihr bisher nicht, sagt er. Seit mehreren Jahren bekämpft sie den Flughafen, teilweise mit kriminellen Mitteln, immerhin

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