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Schwaben-Wahn

Schwaben-Wahn

Titel: Schwaben-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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einem anderen Kumpel. Wir saßen den ganzen Abend und die halbe Nacht zusammen, tranken, glotzten Videos. Erst heute Morgen, als Manni zur Arbeit musste, verließen wir seine Wohnung.«
    »Sie waren die ganze Nacht bei ihm?«
    »Ich pennte auf seiner Couch. Gegen zwei, halb drei schalteten wir die Kiste aus.«
    »Woher wollen Sie das so genau wissen?«
    »Weil wir im Fernsehen noch einen Spätfilm schauten, der kurz nach zwei zu Ende war.«
    »Wo wohnt dieser Manni? Hat er auch einen Familiennamen und eine Adresse?«
    »Manfred Kimmle. Er wohnt in Ramtel.«
    Braig notierte sich die Adresse des Mannes, erfuhr, dass er in einer Firma in Weilimdorf als Hausmeister arbeitete. »Und um von Ramtel wegzukommen, stahlen Sie heute Morgen dort ein Auto«, sagte er mit vernehmbar spöttischem Unterton.
    Zimmermann stieß wütend Luft aus. »Verdammt noch mal, ja. Wenn ich geahnt hätte, was passiert ...« Er verzichtete darauf, den Satz zu vervollständigen, riss seinen Kopf ein paar Zentimeter hoch. »Aber mit Herzog habe ich nichts zu tun, bei meiner Ehre! Das können Sie mir nicht in die Schuhe schieben.«
    »Wir werden es überprüfen. Ihren Drohungen nach zu urteilen, stecken Sie jedenfalls ganz schön in der Tinte.«
    »Meinen Drohungen nach? Gut, das gebe ich zu. Ich hatte eine wahnsinnige Wut damals, weil er mir meinen Führerschein nicht zurückgeben wollte. Aber deswegen bringe ich doch keinen Menschen um! Warum schauen Sie nicht bei anderen nach, die Herzog wirklich auf der Abschussliste hatten? Dieser Wangbiehler zum Beispiel ... Ist ein zu heikles Kaliber, wie? Mit Verbindungen bis in die höchsten Ränge, da liegt der Haken, ja? Steinreiches Unternehmersöhnchen, verwöhnt und protegiert, deshalb bleibt der Herr außen vor, ich verstehe. Dabei fährt er ständig besoffen mit einer seiner Karren durch die Gegend, hat gute
Freunde
, die alles aus dem Weg räumen, was stören könnte – an den wagen Sie sich nicht, nein!«
    »Sie kennen den Mann?«
    Zimmermann stöhnte laut auf. »Sie sind gut. Nein, in diesen Kreisen bewege ich mich nicht. Auf die Bekanntschaft verzichte ich aber auch gern.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass er Herzog bedrohte?«
    »Woher? Dass Herzog auf seiner Abschussliste steht, ist ein offenes Geheimnis. Das weiß jeder. Kommen Sie mir nicht damit, ausgerechnet Sie hätten noch nichts davon gehört. Wangbiehlers Schläger schreckten doch nicht einmal vor einer Auseinandersetzung mit Ihren Kollegen zurück.«
    Braig erinnerte sich, denselben Sachverhalt auch schon von Stefanie Herzog gehört zu haben, beschloss, sich genauer darüber zu informieren. Zimmermann noch länger zu befragen schien ihm wenig sinnvoll, wichtiger war es, sein Alibi so schnell als möglich zu überprüfen. »Ihre beiden Freunde, diese Feldner und Kimmle, wo sind sie um diese Zeit zu erreichen? Bei der Arbeit?«
    Der Mann starrte ihn misstrauisch an. »Sie glauben mir immer noch nicht, wie?«
    »Wir werden Ihre Angaben überprüfen«, antwortete er. »Also?«
    Zimmermann wiederholte die Aussagen, die er vorher schon gemacht hatte, beschrieb die Lage der Firma in Weilimdorf und des Autohändlers in Leonberg. Braig beschloss, die beiden Männer sofort aufzusuchen. Er nickte dem Verunglückten kurz zu, verabschiedete sich von den beiden Beamten, verließ das Krankenhaus. Als er den Eingang passiert hatte, setzte er sich auf eine Bank im Windschatten einer schmalen Hecke, zog sein Handy vor, gab Neundorfs Nummer ein. Aber sie reagierte nicht.
    Er wartete mehrere Sekunden, ließ sich dann mit dem LKA verbinden. Gerhard Stöhr war am Apparat.
    »Hier ist Braig. Dieser Johannes Wangbiehler, nach dem ich Sie vorhin schon fragte – haben Sie die Daten bereits ermittelt?«
    »Sie befinden sich nicht in Ihrem Büro? Ich habe Ihnen alles zukommen lassen.«
    »Tut mir Leid, ich bin schon den ganzen Morgen unterwegs. Können Sie mir bitte die Adresse des Mannes mitteilen?«
    Stöhr räusperte sich, hatte Schwierigkeiten, zu einer Antwort zu finden. »Das steht alles in dem Material, das ich Ihnen zugefaxt habe. Ich finde keinen Hinweis, wo er sich aufhalten könnte.«
    »Wie – keinen Hinweis?«, fragte Braig verblüfft.
    »Wir haben keine aktuellen Informationen über den Mann.«
    »Das kann doch nicht sein. Irgendwo müssen wir ihn finden.« Braig bekam keine Antwort, bat den Kollegen, sich noch einmal darum zu bemühen. »Das ist dringend. Ich muss den Mann sprechen.«
    Der Kriminalobermeister sagte zu, sich darum zu

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