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Schwach vor Sehnsucht

Schwach vor Sehnsucht

Titel: Schwach vor Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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ist.”
    “Ich kann das nicht wissen”, sagte Joanna steif. “Ich bin niemals richtig daran vorbeigekommen.”
    “Das glaube ich einfach nicht!”
    “Oh, manchmal vielleicht, aber ich habe immer eine ehrfurchtige Scheu vor ihm gehabt.”
    “Vor deinem eigenen Mann?”
    “Du kennst nicht alle Umstände, Dan.” Joanna hatte ihm niemals erzählt, warum Joshua sie geheiratet hatte.
    “Ich würde sie gern irgendwann erfahren”, sagte Dan eifrig.
    “Wirst du nicht.” Sie stand auf. “Jetzt pack deine Sachen ein, und fahr nach Hause. Ich muss das Abendessen machen.”
    “Es ist so schön, erwünscht zu sein!”
    “Ach übrigens … Warum ist Joshua diesmal zurückgekommen?”
    “Ob du es glaubst oder nicht, er hatte noch etwas vergessen!” erwiderte Dan spöttisch.
    Joanna runzelte die Stirn. An Vergesslichkeit hatte Joshua früher niemals gelitten. Aber natürlich hatte er sich in den vergangenen zwölf Monaten verändert. Er kam ihr lockerer vor, nicht mehr ganz so distanziert und fremd wie vor seiner Abreise in die Staaten.
    “Ich gehe jetzt.” Dan kam einige Minuten später in die Küche. “Einen schönen Abend, Jo.” Er küsste sie flüchtig auf die Wange.
    “Dir auch”, sagte Joanna lächelnd.
    “Danke. Oh, da fällt mir ein … Ich habe Joshua deinen Ersatzschlüssel gegeben.”
    Erst jetzt bemerkte sie, dass er nicht mehr an dem Haken an der Wand neben dem Herd hing.
    “Hat er danach gefragt?”
    “Nein. Er sollte nicht jedes Mal klingeln müssen, wenn er in die Wohnung seiner Frau will, stimmt’s?”
    “Nein, wohl nicht”, erwiderte Joanna nachdenklich. “Hat er gesagt, wann er zurück sein würde?”
    “Nein. Und ich habe nicht gefragt. Geht mich nichts an, richtig?” Dan lächelte breit. “Aber ich habe betont, dass ich eine leidenschaftliche Beziehung zu Carmella habe.”
    Joanna wich seinem Blick aus. Dan sollte nicht wissen, wie viel ihr seine nächste Antwort bedeutete. “Wie hat Joshua reagiert?”
    “Überhaupt nicht”, erwiderte Dan fröhlich. “Bis morgen.” Unmelodisch pfeifend verließ er die Wohnung.
    Überhaupt nicht! War es Joshua wirklich so gleichgültig, was sie in den vergangenen zwölf Monaten getan hatte und mit wem sie zusammen gewesen war?
    Joanna war in ihrem Schlafzimmer und zog sich um, als sie hörte, dass Joshua die Wohnungstür aufschloss. Allein der Gedanke, ihn wieder zu sehen, raubte ihr den Atem. Sie hatte ein königsblaues Hemdblusenkleid gewählt, dessen Gürtel ihre schmale Taille vorteilhaft zur Geltung brachte. Das frisch gewaschene Haar trug sie offen. Pflaumenfarbenes Lipgloss betonte ihre vollen Lippen.
    Joshua klopfte leise. “Ich bin wieder da, Joanna.”
    Fest entschlossen, sich an diesem Abend ganz natürlich zu benehmen, öffnete Joanna die Schlafzimmertür und lächelte Joshua an. “Rechtzeitig zum Essen”, sagte sie fröhlich. “Es müsste in einer halben Stunde fertig sein.”
    Seine Miene war unergründlich. Die Schaffelljacke hatte er schon ausgezogen. Die Jeans und der schwarze Rollkragenpullover standen ihm wundervoll. “Dann gehe ich schnell duschen und mich umziehen.”
    Joanna sah plötzlich im Geist sie beide vor sich, wie sie früher immer zusammen gegessen hatten: Joshua sehr formell im Smoking, sie kühl und elegant in einem Abendkleid. “Joshua!”
    Er wollte gerade ins Gästezimmer und kam stirnrunzelnd zu ihr zurück.
    “Zieh etwas Lässiges an, ja?” Sie wurde rot und wartete besorgt auf seine Reaktion.
    Er lächelte belustigt. “Ich habe nichts anderes hier, weil ich alle meine Smokings zu Hause gelassen habe, als ich fortgegangen bin.”
    “Oh, gut. Ich meine …” Sie wurde wieder rot.
    “Du meinst ,oh, gut’”, sagte er spöttisch. “Dieses Blau steht dir. Du siehst heute Abend wunderschö n aus, Joanna.”
    Das Kompliment ließ sie strahlen vor Glück.
    Zwanzig Minuten später kam Joshua zu ihr in die Küche. Das einzige Zugeständnis hinsichtlich der Förmlichkeit war sein fast bis zum Hals zugeknöpftes Hemd. Fast, aber nicht ganz. Am V-Ausschnitt zeigte sich verführerisch das schwarze Haar auf seiner Brust. Joanna konnte nicht aufhören, ihn zu betrachten. Die dunkelblaue Kordhose saß perfekt, und das helle Hemd betonte seine Augenfarbe.
    Joshua verstand ihren unverwandten Blick falsch und verzog das Gesicht. “Ich fürchte, ich bin in den Vereinigten Staaten sehr lässig geworden. Da drüben kann man sogar in einem Straßenanzug overdressed sein.”
    “O nein, du siehst… sehr nett

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