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Schwach vor Sehnsucht

Schwach vor Sehnsucht

Titel: Schwach vor Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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mich, dass du mich nicht übers Knie gelegt und versohlt hast.”
    “Ich habe daran gedacht”, gab Joshua zu. “Aber es hätte nur damit geendet, dass ich hinterher mit dir geschlafen hätte.”
    “Ja?” fragte Joanna erstaunt.
    “Hast du das etwa nicht gewusst?”
    “Ich habe dir die Situation doch aufgedrängt. Ich habe mich dir aufgedrängt!”
    “Ein Mann von zweiunddreißig Jahren kann ein siebzehnjähriges Mädchen abwehren. Ich habe dich auch begehrt, Joanna. Ich dachte, das sei dir klar gewesen.”
    Sie war überrascht und verwirrt. “Ich hatte dich angelogen. Du hast geglaubt, ich sei älter.”
    “Zugegeben, ich habe dich auf mindestens achtzehn geschätzt, aber dass du noch keine zwanzig warst, habe ich gewusst. Ich wollte dich trotzdem.”
    “Ich hatte keine Ahnung …” sagte Joanna atemlos.
    Joshua zuckte mit den Schultern. “Wir haben noch nie darüber gesprochen.”
    Sie erkannte, dass sie in den ganzen fünf Jahren, die sie zusammen gewesen waren, niemals wirklich über irgendetwas Wichtiges gesprochen hatten.
    “Oh, bevor ich es vergesse …” Er griff in seine Jackentasche und zog eine kleine Spielzeugmaus heraus. “Sie gehört Sammy. Ich habe sie in Patricks Wohnzimmer wieder gefunden und mitgenommen.”
    Joanna nahm sie und steckte sie in ihre Handtasche. “Heute Morgen?” fragte sie stirnrunzelnd.
    “Nein, heute Abend.”
    “Aber.:.”
    “Ich wohne zur Zeit bei Tina und Patrick.”
    “Tina und …! Ich dachte …”
    “Ja?”
    “Nicht bei Angela?”
    “Ich wohne bei Tina und Patrick”, wiederholte Joshua geduldig.
    “Aber wenn du nicht bei Angela wohnst, warum wohnst du dann nicht bei mir?” Joanna atmete zittrig ein, als ihr bewusst wurde, wie fordernd sie sich anhörte. “Ich meine, ich habe reichlich Platz. Es wäre kein Problem gewesen …”
    Er seufzte. “Es wäre nicht gut gegangen, Joanna.”
    Warum nicht? hätte sie ihn fast angeschrien. Nur hatte sie die Antwort darauf ja schon. Er wollte nicht mehr mit ihr zusammenleben und versuchte, glimpflich mit ihr zu verfahren. “Wo ist Angela?” fragte sie matt.
    “In den Staaten. Sie hat dort vor zwei Wochen einen Arzt geheiratet.”
    Ich kämpfe nicht einmal mehr gegen eine Geliebte! dachte Joanna entsetzt. Sie kämpfte gegen die Tatsache, dass Joshua sie nicht liebte, sie niemals geliebt hatte. Auch das Katzenbaby war wahrscheinlich nur ein Versuch, den Schlag abzuschwächen. Er hatte ihr ein Tier geschenkt, das sie lieb haben konnte, wenn er sie endgültig verließ. Sie verlor den Mann, den sie liebte.
    Dafür konnte sie doch der kleine Sammy nicht entschädigen, ganz gleich, wie niedlich er war!
    Joanna wollte nur noch Hause und ungestört ihre Wunden lecken. Aber sie stand den Abend durch, und es gelang ihr sogar, während des Essens Konversation zu machen. Sie bemerkte allerdings, dass Joshua ihr forschende Blicke zuwarf. Was sollte sie tun? Zusammenbrechen und vor ihm weinen? Sie hatte von Joshua nur noch Mitleid zu erwarten. Und sein Mitleid wollte sie nicht.
    Sobald er vor dem Haus hielt und den Motor ausschaltete, öffnete sie die Autotür und stieg aus. “Danke für den Abend, Joshua, es war… Oh!”
    Er stand plötzlich neben ihr auf dem Bürgersteig.
    “Es war sehr schön.” Sie blickte ihn unnachgiebig an.
    “Wirklich?”
    Sie nickte und wandte das Gesicht ab, als er sie küssen wollte.
    “Joanna? Was hast du?” fragte er verwirrt.
    “Nicht hier auf der Straße.”
    “Dann lass uns in deine Wohnung gehen.” Er umfasste ihren Arm.
    “Nicht heute Abend, Joshua. Ich bin nicht … nicht in der Stimmung.”
    “Ich verstehe.” Er ließ sie los. “Können wir uns morgen sehen?”
    Sie tat so, als würde sie in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel suchen. “Ich weiß noch nicht.
    Ruf mich doch am Nachmittag an. Bis dann.” Sie ging zur Haustür.
    “Joanna!” sagte Joshua scharf.
    Sie blieb stehen und drehte sich langsam um.
    “Bekommen Ehemänner keinen Gutenachtkuss mehr?”
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, küsste ihn auf die Wange und trat sofort zurück.
    “Nochmals danke für den Abend”, sagte sie höflich.
    Diesmal hielt er sie nicht auf.
    Im Bett weinte Joanna, wie sie seit Monaten nicht geweint hatte, und durchnässte das Fell des armen Sammy, als er sie zu trösten versuchte. In den frühen Morgenstunden kam sie zu einem Entschluss. Joshua fühlte sich für sie verantwortlich und meinte, ihr erklären zu müssen, dass sie nicht mehr zu seinem Leben gehörte. Ihre

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