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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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und er würde irgendetwas Wichtiges tun, genau wie sein Dad.
    Er wandte sich wieder der Zeitung zu und fuhr damit fort, den Bericht zu lesen, weil er wissen wollte, ob irgendwo der Name seines Vaters stand.
     
    Karly Nicole Vickers, 21, geboren in Simi Valley, Kalifornien, wurde das letzte Mal am Donnerstagnachmittag, dem 3. Oktober, gegen siebzehn Uhr in der Praxis des ortsansässigen Zahnarztes Dr. Peter Crane gesehen…

44
    Sharon Farman brauchte fast fünf Minuten, um an die Tür zu kommen. Mendez und Hicks standen davor und drückten immer wieder auf die Klingel, schließlich klopften sie. Bei Quinn und Morgan hatte man ihnen gesagt, Mrs Farman sei heute zu Hause geblieben, um sich um ihren Sohn zu kümmern. Ihr brauner Minivan stand in der Einfahrt.

    »Warum macht der Junge nicht auf?«, fragte Hicks.
    »Wahrscheinlich ist er an einen Heizkörper gekettet«, sagte Mendez.
    »Vielleicht hat er seiner Mutter die Kehle aufgeschlitzt und ist abgehauen.«
    Mendez klingelte erneut und klopfte laut.
    »Frank springt im Dreieck, wenn er das erfährt«, sagte Hicks.
    »Wir haben keine andere Wahl. Wenn er nichts zu verbergen hat, dann soll er die Klappe halten und uns unsere Arbeit machen lassen.«
    »Klar, genau das wird er tun.«
    In diesem Moment öffnete sich endlich die Tür. Sharon Farman hatte offensichtlich geschlafen. Ihre Frisur saß schief, sie war auf einer Seite ganz flach gedrückt, und auf ihrer Wange sah man die Abdrücke von einem Kissen. Ihr Augen wirkten ein wenig glasig. Ihr Lippenstift war verschmiert.
    »Mrs Farman? Detectives Mendez und Hicks«, sagte Mendez und hielt seine Dienstmarke in die Höhe. »Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    Sie sah sie verwirrt an. »Worum geht es? Ist es wegen Dennis?«
    »Nein, Ma’am. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir kurz reinkommen?«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie reagierte und zur Seite trat. Mendez musterte sie. Sie schien etwas unsicher auf den Beinen, und er begann sich zu fragen, ob ihre Reaktionsfähigkeit vielleicht von etwas anderem als Schlaftrunkenheit beeinträchtigt wurde.
    Sie führte sie in ein Esszimmer.
    »Geht es Ihnen gut, Ma’am?«, fragte er, nachdem sie am Tisch Platz genommen hatten.
    »Ich habe ein Nickerchen gemacht«, sagte sie und griff
nach einem Päckchen Zigaretten. Ihr Hände zitterten kaum merklich, als sie sich eine anzündete.
    »Tut uns leid, dass wir Sie so überfallen«, sagte Hicks. »Wir haben nur ein paar Fragen an Sie, und dann lassen wir Sie wieder in Ruhe.«
    »Was für Fragen? Haben die Cranes vor, Anzeige zu erstatten?«, fragte sie gereizt. »Kinder raufen eben hin und wieder miteinander. Vielleicht sollten sie ihrem kostbaren kleinen Engel beibringen, sich zu wehren.«
    Der letzte längere Satz verriet sie. Sie lallte ein kleines bisschen. Sie hatte getrunken.
    »Es geht nicht um Ihren Sohn, Ma’am«, sagte Hicks. »Wir müssen ein paar Dinge im Zusammenhang mit der Frage klären, wo sich Ihr Mann letzte Woche am Donnerstagabend aufgehalten hat.«
    »Mein Mann? Frank? Sie arbeiten doch mit ihm zusammen, warum fragen Sie ihn nicht einfach selbst?«
    »Die Sache ist ein bisschen heikel«, gestand Mendez. »Ihr Mann hat Karly Vickers am Tag ihres Verschwindens wegen einer Verkehrskontrolle angehalten, deshalb müssen wir überprüfen, wo er sich anschließend aufgehalten hat, damit er ganz offiziell als Verdächtiger ausgeschlossen werden kann.«
    Das ließ Sharon Farman schlagartig nüchtern werden. Sie setzte sich etwas aufrechter hin. Die Zigarette glomm zwischen ihren Fingern vor sich hin. »Als Verdächtiger? Sie glauben, dass Frank etwas damit zu tun hatte?«
    »Nein, eigentlich nicht, Ma’am«, sagte Mendez. »Deputy Farmans Ruf spricht für sich selbst. Das zeitliche Zusammentreffen ist ein bisschen unglücklich, das ist alles. Das hier ist eine reine Formalität.«
    Ihre Hand zitterte erneut, als sie die Zigarette in den Aschenbecher legte.

    »Das ist mir alles nicht ganz geheuer«, sagte sie. »Vielleicht sollte ich zuerst mit meinem Mann sprechen.«
    »Es ist wirklich keine große Sache, Ma’am«, sagte Hicks leichthin. »Wir müssen nur wissen, wann er wo war. Erinnern Sie sich, wann er an diesem Abend nach Hause gekommen ist?«
    »Wir essen um Punkt halb sieben«, sagte sie. »Jeden Abend.«
    Dabei warf sie einen Blick auf ihre Uhr, und der letzte Rest von Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Mein Gott. Schon so spät! Ich hatte ja keine Ahnung, wie spät. O nein, ich habe noch nicht

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