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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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kannte Lisa Warwick aus dem Thomas Center. Und wie sich herausgestellt hat, wurde er in Oxnard als Freier von Julie Paulson verhaftet. Alle diese Frauen sind entweder tot oder werden vermisst.«
    Janet Crane knallte den Telefonhörer auf die Gabel und blieb stocksteif neben dem Schreibtisch stehen. »Sie lügen.
Mein Mann ist eine Säule der Gemeinde. Er ist angesehen. Die Leute bewundern ihn. Er ist ein wunderbarer Ehemann und Vater.«
    »Tatsächlich?«, sagte Vince. »Drunten in Ventura County ist er nämlich nur einer von vielen Freiern, die dorthin kommen, um Nutten zu vögeln.«
    »Das ist ungeheuerlich! Wie können Sie es wagen, so etwas zu behaupten!«
    »Und wenn ich eine dieser Schubladen aufziehen und Ihnen die Zeitungssauschnitte zu allen drei Fällen zeigen würde, was würden Sie dann sagen, Mrs Crane?«
    »Verlassen Sie mein Haus«, sagte sie. »Verlassen Sie auf der Stelle mein Haus, oder ich rufe unseren Anwalt an.«
    Vince wechselte einen Blick mit Mendez.
    »Sie sollten sich mit diesem Anwalt besser gut stellen«, sagte Vince. »Man kann nie wissen, wie bald Sie seiner Dienste bedürfen.«
    Er ließ die darauf folgende Stille eine Weile stehen. Janet Cranes Atem ging schwer, sie stand kurz davor zu hyperventilieren. Sie hatte die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt, und dennoch zitterten sie. Gut.
    »Denken Sie darüber nach, was er wirklich tut, Mrs Crane«, sagte er leise, »jedes Mal, wenn er außerhalb Ihrer Sichtweite ist. Jedes Mal, wenn er nicht an dieses Mobiltelefon geht. Jede Minute, die er sich nicht Ihr Genörgel und Gekeife anhört. Wo ist er da? Jedes Mal, wenn er Ihnen ein Schmuckstück schenkt, wo hat er es her? Jedes Mal, wenn er loszieht, um sich an der Suche nach Karly Vickers zu beteiligen oder den Telefondienst zu übernehmen. Warum macht er das wirklich ?«
    Sie gab keine Antwort, starrte ihn einfach nur mit glasigen Augen und vor Wut bebend an.
    »Noch was«, sagte Vince, trat einen Schritt auf sie zu und
dann noch einen. Er senkte die Stimme, bis sie nur mehr ein Flüstern war. »Wenn mir zu Ohren kommt, dass Sie versuchen, Ihren Sohn aus der Klasse von Anne Navarre zu nehmen, oder Anzeige gegen sie erstatten oder sie auf der Straße ankeifen, dann bekommen Sie es mit mir zu tun, Mrs Crane. Ich brauche einem Reporter nur einen kleinen Hinweis zu geben, dass Sie mehr über das Mordopfer im Park wissen, als Sie wissen sollten, oder dass Ihr Mann eine Schwäche für Prostituierte hat, und Sie können Ihre gesellschaftliche Stellung, die Ihnen so ungeheuer wichtig ist, vergessen«, sagte er.
    »Wollen Sie mir drohen?«
    »Nein«, sagte er und trat noch näher an sie heran, sodass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihn anzusehen.
    »Ich sage Ihnen nur, wie es ist. Hier bin ich der große Zampano, Janet. Passen Sie auf, dass Sie mir nicht auf die Zehen treten.«
    Er wartete ihre Reaktion nicht mehr ab. Er hatte erledigt, weswegen er gekommen war. Wie sie darauf reagierte, spielte jetzt keine Rolle mehr. Er kehrte ihr den Rücken zu und verließ das Haus.
    Erst jetzt, als er hinaus in die kühle Nacht trat, merkte er, wie heiß ihm geworden war. Er schwitzte und atmete schwer. Er kam sich mehr als nur ein bisschen primitiv vor. Das Männchen, das seine Gefährtin verteidigt, bis zum Hals voll mit Testosteron. Sein Puls pochte in seinem Kopf, und einen Moment befürchtete er, er könnte kurz vor einem Schlaganfall stehen.
    Großer Gott.
    Als sie beim Auto ankamen, öffnete Mendez seine Tür und blieb dann stehen, um ihn über das Dach hinweg anzusehen.

    »Mann, nur damit Sie es wissen«, sagte er. » Ich werde Ihnen ganz bestimmt nie auf die Zehen treten.«
    Vince zwang sich zu einem Grinsen. »Wie wir bei uns in Chicago sagen: Sie hat es verdient.«

49
    Als Detective Mendez und der andere Mann das Haus verließen, flitzte Tommy wieder die Treppe hinauf - bis er außer Sichtweite war. Sein Herz klopfte so heftig, dass er dachte, es würde gleich platzen und überall Blut verspritzen.
    Seine Mutter wäre stinksauer auf ihn, wenn er ihren Teppichboden vollbluten würde. Alles in dem Haus gehörte ihr.
    Tropfe kein Blut auf meinen Teppich.
    Verschütte keinen Saft auf meinem frisch gewischten Boden.
    Mach mein Sofa nicht schmutzig.
    Die meiste Zeit hatte er das Gefühl, er und sein Vater gehörten überhaupt nicht hierher.
    Jetzt saß er knapp außerhalb des Lichtscheins, der von unten heraufdrang, auf der Treppe. Er zitterte und war gleichzeitig wütend und hatte

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