Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
Vom Netzwerk:
…«
    »Das wären wir immer noch, wenn du aufhören würdest, dich wie eine eifersüchtige Irre zu benehmen!«
    »Hört auf damit!«, schrie Wendy und stürmte ins Wohnzimmer. »Hört auf! Hört auf! Hört auf zu streiten!«

    Stumm vor Überraschung starrten ihre Eltern sie an.
    »Du bist nie zu Hause, Daddy!«, sagte sie, dann drehte sie sich zu ihrer Mutter. »Und wenn er zu Hause ist, tut ihr nichts als streiten! Hört auf damit!«
    Ihre Mutter schlug die Hände vors Gesicht und begann zu weinen. Ihr Vater blickte abwechselnd seine Frau und seine Tochter an.
    »Tut mir leid, Schätzchen«, sagte er zu Wendy. »Aber ich glaube, es ist besser, wenn ich heute Nacht woanders schlafe. Vielleicht kannst du deine Mutter ja wieder zur Vernunft bringen.«
    Wendys Mutter sah ihn entsetzt und gleichzeitig zornig an. Sie erhob sich vom Sofa und ging zu ihm.
    »Wie kannst du deiner Tochter so etwas antun?«, sagte sie, und ihre Stimme klang angespannt und gezwungen, wie immer, wenn sie wirklich wütend war. »Wie kannst du es wagen?«
    Auf dem Gesicht ihres Vaters erschien ein abweisender, kalter Ausdruck, der Wendy zutiefst erschreckte. »Es braucht immer zwei, Sara. Vielleicht denkst du mal darüber nach.«
    Er drehte sich um und verließ das Zimmer. Wenig später fiel die Haustür ins Schloss. Und dann war er weg.

50
    »Bist du eigentlich völlig bescheuert?«
    Kaum hatte sich Dennis durch die Hintertür ins Haus geschlichen, hörte er seinen Vater herumbrüllen. Es war fast so, als hätte er auf dem Weg nach draußen nur die Pause-Taste gedrückt. Seine Eltern stritten noch genauso wie vorhin, als er sich davongemacht hatte.
    Irgendwie hatte er es geschafft, sich vom Abendbrottisch
zu verkrümeln, ohne dass sein Vater es mitgekriegt hatte, was ein kleines Wunder war - besonders, weil seine doofen Schwestern nicht da waren, um ihn abzulenken. Sie waren zu einem Footballspiel ihrer Highschool gegangen, und danach wollten sie zu einer Freundin, um dort zu übernachten. Dennis konnte sich nicht erklären, warum sie Freunde hatten und er nicht. Blöd, wie sie waren.
    Jedenfalls hatte Dennis es geschafft, von seinem Stuhl aufzustehen und das Zimmer zu verlassen, ohne dass sein Vater es bemerkte. Der war viel zu sehr damit beschäftigt, zu jammern, dass er von seinen Kollegen verarscht würde und dass Dixon ihn nicht zu schätzen wüsste. Er schien bloß laut zu denken, so als versuche er, das Ganze zu begreifen, und als sei es egal, ob jemand zuhörte oder nicht. Nur ab und zu wandte er sich direkt an Dennis’ Mutter, und sie musste dann etwas sagen, um zu zeigen, dass sie ihm zuhörte.
    Dennis reichte es noch vom Abend zuvor, als sein Vater ihn übel bestraft hatte, weil er den Finger mit in die Schule genommen hatte. Sein Vater war total ausgerastet. Dennis hätte ihn in Verlegenheit gebracht und wäre schuld daran, dass seine Kollegen ihn schief ansahen.
    Dennis hatte sich bis auf die Unterhose ausziehen und in der Ecke des Esszimmers stehen müssen, während alle anderen zu Abend aßen.
    »Du hast mich in Verlegenheit gebracht«, sagte sein Vater. »Jetzt kannst du mal sehen, wie das ist.«
    Er hatte stundenlang dort stehen müssen, bis er so dringend aufs Klo musste, dass er sich in die Unterhose machte.
    Nachdem er alles vom Boden aufgewischt hatte, wurde er ins Bett geschickt. Er hatte gewartet, bis sie noch einmal nach ihm gesehen hatten, dann war er aus dem Fenster gestiegen und an der Eiche neben dem Haus hinuntergeklettert.

    Er konnte stundenlang andere Leute durchs Fenster beobachten. Er sah dabei alle möglichen Dinge, wurde selbst aber nicht gesehen. Es war so, als hätte er einen eigenen Fernseher und dürfte jede Sendung schauen, die er wollte. Meistens ging er zu den Schlafzimmerfenstern, wo er Mädchen und Frauen dabei beobachtete, wie sie sich auszogen. Er guckte gerne ihre Brüste an, die alle verschieden groß waren.
    Manchmal erwischte er auch Leute, die gerade Sex hatten, was er irgendwie eklig fand und gleichzeitig aufregend. Meistens gefiel es ihm, weil der Mann die Frau packte und herumschubste und sie irgendwelche Sachen machen musste und nicht nein sagen konnte. Eine Menge Frauen schrien und stöhnten, während der Mann es ihnen besorgte. Das gefiel Dennis.
    Miss Navarre und dem alten Detective zuzugucken war komisch gewesen. Dennis hatte nie darüber nachgedacht, dass seine Lehrerin einen Busen hatte oder wie sie ohne Kleider aussah. Für ihn war sie sowieso keine richtige Frau. Es wäre ihm

Weitere Kostenlose Bücher