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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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um. Wendy war von oben bis unten voller Blut, als sie sich von ihm herunterrollte und losrannte, Dennis Farman auf den Fersen.
    Dennis war größer und stärker, aber Wendy war schnell. Jedes Mal, wenn er sich auf sie stürzen wollte, duckte sie sich und wich so seinen Händen aus - bis die Spitze ihres Turnschuhs an der hervorstehenden Wurzel eines Baums hängen blieb.
    Sie fiel hin, und alle Luft wich mit einem lauten, schmerzhaften Stöhnen aus ihrer Brust.
    »Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich hasse dich!«, schrie Dennis wieder und wieder.
    Er warf sich über sie, das Messer rutschte ihm aus den blutigen Fingern, gerade als er mit dem Arm ausholte, um zuzustechen. Er schien gar nicht zu merken, dass er es nicht mehr in der Hand hielt, und holte immer wieder aus, um das Messer in sie hineinzubohren, und seine Faust traf dabei jedes Mal so fest auf ihren Brustkorb, dass sie Sterne sah.
    Irgendwann wurde es Wendy schwarz vor Augen. Sie bekam keine Luft mehr. Dennis hatte sie. Sie würde sterben.

65
    Tommy schlich den ganzen Tag auf Zehenspitzen durchs Haus. Das konnte er ziemlich gut, schließlich hatte er viel Übung darin. Er hatte es schon immer gut verstanden, die Stimmungen seiner Mutter zu deuten - oder auch die anderer Menschen, was das anging. Es war ihm ein Rätsel, warum manche Leute das nicht konnten.
    Sein Vater hatte das Haus schon früh verlassen, um bei der Suche nach der vermissten Frau zu helfen. Tommy hatte gefragt, ob er mitkommen dürfte, aber sein Vater hatte ihm erklärt, dass sie keine Kinder dabeihaben wollten.
    Das verstand Tommy nicht, weil Kinder genauso gut nach etwas suchen konnten wie Erwachsene - vielleicht sogar noch besser. Sie waren näher am Boden und achteten aufmerksamer auf das, was um sie herum vor sich ging. Und außerdem hatte er ja schon mal eine Leiche gesehen, es war also nicht so, als hätte er Angst davor, noch mal eine zu sehen.
    Aber sein Vater hatte ihn ein weiteres Mal allein mit seiner Mutter gelassen, die schon beim Aufstehen wütend gewesen war, mit Schranktüren und Schubladen knallte und irgendetwas vor sich hin murmelte. Das war immer am schlimmsten: wenn sie leise mit sich selbst sprach und ihre Augen vor Wut kalt und hart wurden.
    Sie ging durchs Haus und »räumte auf«, wie sie es nannte. Das hieß, sie schleuderte Sachen durch die Gegend, zerrte sie aus Schubladen, warf sie auf den Boden - Zeitschriften, Zeitungen, Briefe. Sie tobte durch die Küche und warf Lebensmittel weg, nahm sie aus dem Kühlschrank und knallte sie in die Spüle.
    Später, wenn sie sich beruhigt hatte, würde sie der Spur der
Verwüstung folgend noch einmal durchs Haus gehen und das Chaos beseitigen, sodass nichts mehr davon zu sehen war. Wenn sein Vater nach Hause kam, sah das Haus wieder ordentlich und sauber aus, als wäre nie etwas gewesen.
    Während ihres Anfalls blieb Tommy die meiste Zeit in seinem Zimmer, aber er wusste, dass sie zu guter Letzt auch hier auftauchen würde, und wenn er nicht ordentlich aufgeräumt hatte, dann konnte er sich auf etwas gefasst machen. Seine Mutter würde das Bettzeug von seinem Bett zerren, seine Spielsachen in den Abfalleimer werfen, Aufsätze zerreißen, die er von der Schule mit nach Hause gebracht hatte, um sie aufzuheben, weil er von Miss Navarre ein Sternchen dafür bekommen hatte oder weil sie »sehr gut« daruntergeschrieben hatte.
    Er wusste, dass seine Mutter sich gerade darauf stürzen würde, weil sie immer noch wütend auf Miss Navarre war. Und nachdem Detective Mendez und der Mann vom FBI da gewesen waren, sogar noch wütender als vorher.
    Tommy gab sich Mühe, die Sachen, an denen ihm besonders viel lag, gut zu verstecken, und schob die Aufsätze unter die Matratze in seinem Bett.
    Er wünschte, er hätte den Mut, einfach wegzugehen, aber er tat es nicht. Stattdessen verließ er sein Zimmer, schlich in einem gewissen Abstand hinter seiner Mutter her und sah die herumliegenden Sachen durch, um sich zu vergewissern, dass sie nichts Wertvolles wegwarf. Manchmal hatte er dabei schon Uhren und Schmuck gefunden, Geld, Schecks, alles Mögliche, das seine Mutter niemals wegwerfen würde, wenn sie nicht einen ihrer Anfälle gehabt hätte.
    Heute war es nicht anders. Tommy sortierte die wichtigen Dinge aus und legte sie dahin zurück, wohin sie gehörten. Bücher, Zeitschriften und Fotografien ins Wohnzimmer. Porzellanfiguren und Untersetzer ins Esszimmer. Im Schlafzimmer
seiner Eltern - wo er besonders darauf achten musste, nicht

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