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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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über die Straße und die Gasse hinunter, die zum Hintereingang von Peter Cranes Praxis führte.
     
    Anne goss sich ein Glas Wein ein und trat damit vor die Küchentür auf die hintere Veranda. Sie dachte an Vince’ Warnung, dass sie vorsichtig sein sollte. Ein Mörder machte die Straßen der Stadt unsicher. Aber ihr Garten war von einem Zaun umgeben, der Mond leuchtete hell, und sie wollte wenigstens kurz über den Abend nachdenken, bevor sie ins Bett ging.
    Sie berührte ihre Oberlippe. Sie spürte immer noch das Kratzen und Kitzeln seines Schnurrbarts. Sie versuchte, sich an das letzte Mal, als sie geküsst worden war, zu erinnern.
    Sie ging nicht nur nicht mit potentiellen Liebhabern aus, sie ging ihnen sogar aus dem Weg. Die Männer in ihrem Bekanntenkreis waren keine Männer, sie waren zu groß gewordene Jungs, die immer noch Videospiele spielten. Dann gab es da noch die Väter ihrer Schüler, von denen die meisten verheiratet waren, allerdings nicht viele glücklich. Wenn sie sich an ihre eigene Kindheit zurückerinnerte, dann war eine Familie nicht unbedingt erstrebenswert. Daher hatte sie es auch nie eilig damit gehabt, sich selbst eine zuzulegen.
    Sie musste allerdings zugeben, dass Vince Leone, abgesehen von seinem Aussehen, etwas an sich hatte, was sie sehr
anziehend fand. Er war selbstsicher, intelligent, wusste, was er wollte. Wenn er etwas sah, was er wollte, dann nahm er es sich.
    Nur leider würde er nicht lange hier sein. Er würde seine Arbeit hier zu Ende bringen und dann zurück nach Virginia gehen und sich in den nächsten Fall stürzen.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es war, wenn man ständig mit Tod und Verbrechen zu tun hatte. Die letzten drei Tage hatten ihr gereicht.
    Sie nahm einen Schluck von dem kräftigen, zu warmen Cabernet und erschauerte bei dem Gedanken, dass das Böse nicht allzu weit weg war und ein Mörder die Straßen durchstreifte wie ein Wolf auf der Suche nach frischer Beute. Sie dachte zurück, was sie am Montagabend gemacht hatte - Aufsätze korrigieren, Unterrichtsstunden planen, Musik von Phil Collins hören -, während irgendjemand Lisa Warwick gefoltert und ermordet hatte. Sie hatte fest geschlafen, während der Mörder Lisas Leiche im Park vergraben hatte, aber nur so tief, dass ihr Kopf noch heraussah. Damit jemand sie fand und in Angst und Schrecken versetzt wurde.
    Und in diesem Moment, in dem sie auf der Veranda stand, war er mit einem weiteren Opfer dort draußen. Wahrscheinlich geschahen gerade jetzt Dinge, die sie sich nicht einmal vorstellen konnte.
    Wieder erschauerte sie, und eine Gänsehaut kroch ihr über den Körper. Sie starrte in die Finsternis hinter ihrem Garten, so als wartete er dort und beobachtete sie, der Abstand zwischen seiner und ihrer Welt nicht breiter als das kleine Rasenstück.
    Schnell drehte sie sich um, ging zurück ins Haus und verriegelte die Tür hinter sich, ohne auch nur zu ahnen, dass dort draußen tatsächlich eine Gestalt im Schatten stand und sie beobachtete.

34
    »So, Gordon«, sagte Mendez und nahm gegenüber von Gordon Sells an dem kleinen Tisch im Vernehmungsraum Platz.
    Sells funkelte ihn an. »Ich habe Ihnen nicht erlaubt, mich bei meinem Vornamen zu nennen.«
    »Ich habe Sie auch nicht gefragt«, sagte Mendez trocken und sah auf die Unterlagen, die er mitgebracht hatte. »Sie sind also vorbestraft, Gordon. Sie sind pädophil.«
    »Das bin ich nicht.«
    »Da waren die Geschworenen aber anderer Meinung.«
    »Diese Mädchen haben gelogen. Ich habe ihnen überhaupt nichts getan.«
    »Außer, dass Sie sich entblößt, an sich herumgespielt und Ihre Hand in die Höschen der Mädchen gesteckt haben …«
    »So etwas habe ich nie getan.«
    »Dann hatten Sie vermutlich auch nie eine Sammlung von Kinderpornos in Ihrem Haus versteckt. Hier steht nämlich, dass man bei Ihnen einhundertdreißig Seiten mit Fotos von minderjährigen Mädchen in unbekleidetem Zustand gefunden hat.«
    »Aus einem Versandhauskatalog!«, brüllte Sells. »Das waren Sachen, die ich für meine Nichten zu Weihnachten bestellen wollte.«
    »Darüber hinaus siebenundzwanzig Fotos von minderjährigen Mädchen, die sexuelle Handlungen mit einem Erwachsenen ausführen. Wen wollten Sie denn mit dieser Sammlung zu Weihnachten beglücken?«
    Sells sprang aufgeregt von seinem Stuhl auf und marschierte auf die Tür zu. Mendez stellte sich ihm in den Weg.
    »Gehen Sie zurück, Gordon, und setzen Sie sich wieder. Wir werden uns hier noch eine ganze Weile

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